Donnerstag, 20. Januar 2022
Mission und Weltgeschichte
Die zukünftige religiöse Weltgestaltung und damit das Schicksal unserer Weltkirche hängt wesentlich davon ab, ob und wie die gegenwärtige Missionszeit benutzt wird; dies aber wieder in der Hauptsache vom Grade unserer heimatlichen Missionsteilnahme, weil das auswärtige Missionswerk naturnotwendig auf die Unterstützung der christlichen Heimat angewiesen ist und davon bedingt ist. Darin zeigt sich also unsere lebendige Zugehörigkeit zur katholischen Weltkirche und unser vitales Interesse am Fortbestand wie künftigem Geschick, dass wir ihre Entfaltung in der Weltmission durch unser dreifaches Opfer des Gebetes, Almosens und Berufes ermöglichen und nach Kräften dazu beitragen. Insofern gilt auf Grund des göttlichen Missionsbefehls auch für uns und jeden einzelnen Katholiken der Weltkirche: „Mein Acker ist die Welt“ und „An den Früchten sollt ihr sie erkennen!“
Professor Joseph Schmidlin in „Katholisches Jahrbuch für das christliche Haus 1928/1929 (herausgegeben in Steyl)
Mittwoch, 19. Januar 2022
Maria und die Missionen
(Aus: Jesu letzter Wille, P. Hermann Fischer S.V.D.)
Dienstag, 4. Januar 2022
Missionseifer der Thomaschristen (Teil 2): Mar Mathew Makil, Apostol. Vikar von Kottayam
Ein kurzer Nachtrag über den Missionseifer der Syro-Malabaren, wie er sich im Leben eines ihrer bedeutendsten Bischöfe zeigte. Mar Mathew Makil war Apostolischer Vikar von Kottayam und starb 1914 im Ruf der Heiligkeit. Sein Seligsprechungsprozess wurde 2009 eingeleitet:
(Quelle: https://marmakil.org/marmakil_matter.php?page=life_history_english)
Samstag, 1. Januar 2022
Missionseifer der Thomaschristen
Es ist meine Überzeugung, dass auch die katholischen Ostkirchen eine besondere missionarische Berufung in ihren Ursprungsgebieten und deren Nachbarregionen haben, so etwa in Nordafrika, dem Nahen Osten, Zentralasien, Afghanistan und so weiter. Aus verschiedenen, oft ganz unverschuldeten Gründen war der Missionsgedanke unter den Katholiken der Ostkirche nicht immer stark ausgeprägt. Die Katholiken der syromalabarischen und syromalankarischen Kirchen in Südindien geben aber ein gutes Beispiel dafür, wie der Missionsgeist auch die Ostkirchen bereichern kann. Hier ein kurzer Abschnitt aus einem Artikel des syromalabarischen Karmeliterpaters Lucas Vithuvattikal[1] für „Die katholischen Missionen“ aus dem Jahr 1953 über seinen eigenen Ritus:
„Die syromalabarischen Katholiken sind nur ein Viertel der Bevölkerung Malabars. So eröffnet ihnen die engere Heimat ein weites Missionsfeld unter ihren nichtchristlichen Landsleuten. Wohl jede Pfarrei und jedes Kloster hat ein Katechumenat angegliedert, in dem alljährlich eine große Zahl von Konvertiten den Weg zur Kirche finden. Einen Kastenunterschied gibt es nicht. Die Katholiken niederer Kaste haben in der syromalabarischen Kirche die gleiche Rechte wie die Katholiken höherer Kasten.
Für den regen Missionsgeist ist aber die malabarische Heimat viel zu eng. Hunderte von Jungen und Mädchen nehmen den lateinischen Ritus an, um in den lateinischen Bistümern des weiten Indien Missionsarbeit zu tun. Im Jahr 1937 wurde dafür ein Kleinseminar im heutigen Bistum Palai errichtet, aus dem die Schüler nach eigener Wahl den verschiedenen lateinischen Bistümern zugeteilt werden. Heute arbeiten in 32 indischen Bistümern nicht weniger als 1300 Missionare aus Malabar: 300 Weltpriester, 500 Ordensmänner und 500 Ordensfrauen. Seit 5 Jahren unterstützt der „Missionsbund der Kleinen Blume“ dieses ausgedehnte Missionswerk in Indien. (…)
Die missionarische Kraft der syromalabarischen Kirche, die an Priester und Ordensberufen reich gesegnet ist, würde sich noch stärker für die Bekehrung Indiens auswirken, wenn für ihre Missionsarbeit außerhalb ihrer Heimat nicht die Annahme des lateinischen Ritus als Bedingung aufgestellt wäre. Auf jeden Fall zeigt gerade dieser Missionsgeist, von welch jugendlicher Lebendigkeit das Christentum in dieser uralten apostolischen Kirche Malabars erfüllt ist.“
[1] Pater
Lucas war Postulator in den Heiligsprechungsprozessen von St. Kuriakose Elias
Chavara und St. Euphrasia, zweier syromalabarischer Heiliger, die vor einigen Jahren
heiliggesprochen wurden. Er starb im Jahr 2008.