Der hochw. Herr Pater Barralon berichtet aus Annapady an Msgr. Lauenan über eine wunderbare Gebetserhörung, welche zahlreiche Bekehrungen zu Folge hatte. Es handelte sich darum, den Platz für eine neue Kapelle feierlich in Besitz zu nehmen.
Eine Prozession wurde veranstaltet und ein Kreuz errichtet. Da die schreckliche Dürre die Ernte in Frage stellte, betete man allgemein um Regen. Auch die Heiden sagte zu dem Missionär: „Vater, wenn dein Sami (Herr) uns Regen schickt, so werden wir alle deinen Glauben annehmen.“ „Der Himmel war ganz wolkenlos“, erzählt Herr Barralon, „ich hatte zu wenig Glauben, um ein Wunder zu erwarten.
Meine Christen aber errichteten mit Hilfe der Heiden ein hohes Gerüst, auf welchem sie ein großes Kreuz aufpflanzten.
Und siehe, im Augenblick, als man die letzte Hand an das Werk legte, ergoss sich urplötzlich ein strömender Regen. Statt nach ihren Hütten zu laufen, schrien und jubelten die Heiden vor Freude. Tiefbewegt und das Herz voll Dank gegen Gott, redete ich zu der Versammlung von unserer heiligen Religion und von den Wohltaten des Allmächtigen.
Alle bekannten sich zum christlichen Glauben, ein einziger ausgenommen, der mich soeben öffentlich beleidigt hatte. Aber plötzlich kam auch er durch den strömenden Regen herbeigelaufen, warf sich mir zu Füßen und bat um Verzeihung.
Am folgenden Morgen stellte sich heraus, dass der Regen nur in einem engen Umkreis gefallen war; seine Fülle aber war so reich, dass auch die Teiche der unterhalb von Annapady gelegenen Dörfer zur Hälfte gefüllt waren.“
(Aus: die katholischen Missionen, 1881)
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