Bekanntlich ist die Vielweiberei zumal auch bei den Kafferstämmen Südafrikas eines der größten Hindernisse der Bekehrung. Dass die christliche Kirche hier keine Zugeständnisse machen kann, liegt auf der Hand.
Umso auffallender ist die Enthüllung, welche der neue Apostol. Präfekt von Basutoland, P. Mongineux O.M.I., in der englischen Catholic Times macht. Danach hat die letzte anglikanische (protestantische) Missionssynode in Umtata unter dem Vorsitz des anglikanischen Bischofs von St. John die Polygamie tatsächlich als zulässig erklärt, indem nach ihrer Entscheidung auch die Nebenfrauen ohne weiteres in die Kirchengemeinschaft aufgenommen, getauft und zum protestantischen Abendmahl zugelassen werden dürfen.
So wurden in Matatiele (Ost-Griqualand) neun Frauen des Häuptlings in die Kirchengemeinschaft aufgenommen und zum Abendmahl zugelassen, während sie noch mit ihrem Herrn und Gemahl zusammenlebten.
In einer der katholischen Stationen nahm ein Häuptling während seiner Krankheit den katholischen Glauben an, indem er versprach, seine Nebenfrauen zu entlassen. Gesund geworden, hielt er sein Versprechen nicht und wurde aus der Kirche ausgestoßen.
Da wandte er sich zur anglikanischen Kirche und wurde mit seinen zwei Weibern aufgenommen und auf Weihnachten und Ostern zum Abendmahl zugelassen.
Ähnlich soll es nach einem Bericht der Trappisten (Vergissmeinnicht 1894, S. 74) bei den französischen Kalvinisten gehalten werden.
Das nennt man dann „bekehren“.
(Aus: die katholischen Missionen, 1895)
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