Dienstag, 25. September 2012

Das Bild des göttlichen Herzens verdrängt die heidnischen Götzen


Einem Schreiben des hochwürdigsten Apostolischen Vikars Rütjes, datiert Sung-schu-tsui-tsu (Apostolisches Vikariat Ost-Mongolei) 20. Februar 1894, entnehmen wir folgendes:

„Ich bin von der Visitationsreise wieder zurückgekehrt, muss mich jedoch nach Ostern wieder nach Pei-tsu-schan-hu begeben, um in den dortigen Christengemeinden das Sakrament der Firmung zu spenden. Alle Missionäre befinden sich recht wohl. Überall ist der Friede fast völlig wiederhergestellt; an manchen Orten erblickt man jedoch noch die Trümmer der zerstörten Christenwohnungen, und unter den Katechumenen macht sich noch eine gewisse Schüchternheit bemerklich. Die armen Leute! Alle unsere Bemühungen um Schadenersatz für sie und die Mission blieben resultatlos.

Inmitten der Widerwärtigkeiten lässt Gott es indes auch an Tröstungen nicht fehlen, indem er viele auf den Weg zur wahren Kirche leitet. In jedem der Außendistrikte übertrifft die Zahl der Neubekehrten diejenige der Katechumenen im Distrikt Sung-schu-tsui-tsu. Besonders nimmt dieselbe in der Umgegend von Machia-tsu, Peitsu-schan-hu und Pa-ku in erstaunlicher Weise zu.
Eine Bekehrung verdient eingehendere Erwähnung.
Als ich im vergangen Dezember in Machia-tsu war, besuchte mich der Chef der Handelsfirma Tung-t’ai-sch’ang und überraschte mich mit der Nachricht, dass er Christ werden wolle. Besagte Firma ist Inhaberin eines großen Ladens, worin etwa 20 Personen, lauter Heiden, beschäftigt sind. Er ersuchte mich um ein Bild, das er in seinem Laden aufhängen wollte.
Ich machte zur Bedingung, dass er alle Götzenbilder und abergläubischen Sachen, die sich in irgendeinem Teil des Gebäudes befänden, entfernen, täglich Morgen- und Abendgebet verrichten und wenigstens an Sonn- und Festtagen der heiligen Messe beiwohnen müsse. Wenn der Priester sich nach einiger Zeit von seinem ernstlichen Willen überzeugt habe, werde derselbe ihm ein schönes, prachtvoll eingerahmtes Bild des heiligsten Herzens Jesu schenken.

Kürzlich erhielt ich nun von Herrn de Groef folgende Mitteilung:

‚Dieser Tage hat das heiligste Herz Jesu von dem Laden Tung-t’ai-sch’ang triumphierend Besitz genommen. Unter den Klängen der Musik und dem Donner einer Kanone hat Wang-lao-tsiu (so heißt der Neubekehrte) das Bild des heiligsten Herzens abgeholt und auf dieselbe feierliche Weise ist es im Kuni-fang (Zahlungsstelle und Wohnung des Chefs) an der Stelle des Götzenbildes Ts’ai-chenn (Gott des Reichtums) aufgehängt worden. Hunderte von Christen und Heiden wohnten diesem Triumph des heiligsten Herzens bei. Man spricht von demselben zu Tamiao und Hata.
Nichts Abergläubisches wird mehr im Laden verkauft, und das Bild des heiligsten Herzens Jesu hat nicht nur die heidnischen Götter und Göttinnen und die unsittlichen Bilder daraus verdrängt, sondern wird auch eine beständige Predigt für die christlichen und heidnischen Besucher sein.“


(Aus: die katholischen Missionen, 1894)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen