Freitag, 14. Dezember 2012

Anfängliche Schwierigkeiten der Mission im „orthodoxen“ Griechenland


Auf Samos, dem sagenberühmten, wirken seit etwas über 10 Jahren die französischen Väter von den Afrikanischen Missionen von Lyon. Sie kamen auf die dringende Einladung des damaligen Bischofs von Chio, unter dem Samos steht, und der dortigen verlassenen Katholiken, die seit 15 Jahren keinen ständigen Priester mehr hatten. Die „orthodoxen“ Griechen, welche die Mehrzahl der Bewohner bilden, sahen die Ankunft katholischer Priester mit misstrauischen, unfreundlichen Blicken, und diese hatten anfangs einen schweren Stand.
Allein dank ihrer klugen, festen Haltung schwanden die Vorurteile immer mehr, und heute ist die einst fast feindselige Kälte einem aufrichtigen Wohlwollen gewichen. Beweis dafür ist das Vertrauen, mit dem zahlreiche schismatische Familien den Patres ihre Kinder zur Erziehung anvertrauen. An Stelle des schlichten Zimmer, das vormals als katholische Kapelle gedient hat, steht heute in einem der belebtesten und bestgelegenen Viertel von Batty (Vathi), der jetzigen Hauptstadt, eine hübsche romanische Kirche.
Der letzjährige Besuch des hochw. Herrn Bischofs, Msgr. Nicolai, zur Spendung der heiligen Firmung gestaltete sich zu einem wahren Jubelfest, und die ehrfurchtsvolle Haltung der Schismatiker bewies, dass sich die wahre Kirche auch hier eine ehrenvolle Stellung erobert hat.

(aus: die katholischen Missionen, 1897)

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