Mittwoch, 22. Mai 2013

Wie feiert man die heilige Messe im Winter Alaskas?

Nome, Alaska im Jahr 1907

Der Weltkrieg greift in seinen Wirkungen bis in das kalte Nordland Alaska hinauf. Die Goldsucherstadt Nome, die zur Zeit ihrer Hochblüte bis 6.000 Menschen zählte und auch eine katholische Gemeinde hatte, ist infolge der Kriegszeit fast verödet und wird bald nur mehr ein Eskimolager sein. 
Die Jesuitenmission, die seit Juli 1917 einen Bischof an der Spitze hat, dehnt ihre Wirksamkeit unter der spärlichen und ungeheuer weit zerstreuten Eskimobevölkerung immer weite aus.

Was der Winter in diesem Eisland bedeutet, zeigt folgende Stelle aus dem Brief eines Missionärs: 
„Unser Vorrat an Brennholz war zu klein, um uns den Luxus eines stets angezündeten Ofens zu gestatten; es galt die größte Sparsamkeit zu üben. 
Des Morgens zündeten wir ein kleines Feuer an und ließen über demselben ein Stückchen Eis schmelzen, um das nötige Wasser  für das heilige Opfer zu gewinnen. Wenn das Wasser zu sieden begann, kleidete sich der Priester zur Messe an. 
Das Töpfchen mit heißem Wasser wurde auf den Altar gestellt. Es dient gleichzeitig dazu, den Kelch etwas zu erwärmen und die Hände des Zelebranten vor dem Erfrieren zu schützen. 
Es mag übertrieben klingen, ist aber buchstäblich war: Der kurze Augenblick, in dem der Priester beim Dominus Vobiscum die Hände in dieser eisigen Kälte ausstreckt, genügt, seine Finger so steif zu machen, dass er, um sie bewegen zu können, sie erst wieder ans Töpfchen halten muss.

(Aus: die katholischen Missionen, 1918)

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