Montag, 24. Juni 2013

Ein deutscher Missionar in der Karibik

P. Ströbele beim Unterricht

Über die Missionstätigkeit eines deutschen Missionärs, des hochw. Herrn Albert Ströbele, auf den Inseln St. Andreas und Providence im Karaibenmeere haben wir bereits früher berichtet. Es handelt sich darum, vor allem die arme Neger- und Mischlingsbevölkerung dieser Eilande, auf denen nordamerikanische Sekten seit langem schon eine eifrige Propaganda treiben, der katholischen Kirche zu erhalten oder zurückzuerobern. 

Bereits steht auf St. Andreas eine katholische Kapelle, die vorläufig auch als Schule für die kleinen Neger dienen musste. Wie der hochw. Herr Ströbele uns schreibt, war seine „Bettelreise“, die er 1902/1903 im Interesse des neuen Missionsunternehmens in Deutschland und den Vereinigten Staaten gemacht, von gutem Erfolg gekrönt. Im November 1903 hofft er auf St. Andreas zurück zu sein. 

„Ich habe seit letztem April verschiedene Mal Briefe von dem bekehrten Baptistenprediger E. Howard aus Providence erhalten, in welchen er mir mitteilt, dass seine vormalige Baptistengemeinde vollzählig jeden Sonntag zum Laiengottesdienst sich einfinde, welchen ein junger katholischer Mann (Katechet), der aus New York zu mir in die Missionen gekommen war, seit meiner Abreise daselbst hielt. 
Der genannte Prediger, Rev. Howard, hat sich nämlich bei Gelegenheit einer dreiwöchigen Mission, welche ich letzten November in seiner Kirche gegeben, samt seiner Gemeinde zur katholischen Religion bekehrt. 

Es ist mir nun gelungen, in New York noch einen Mitarbeiter zu finden, der bereits nach den Inseln abgereist ist, so dass die Leute dort jetzt wieder Messe haben und zu den Sakramenten gehen können. 
Von Baltimore werden vier schwarze Oblaten-Schwestern mitgehen, um die Schule zu übernehmen, welche ich letzten Januar in Providence eröffnet hatte und die bereits von 150 Kindern besucht wird. 
Die Reise müssen wir per Segelschiff machen, da keine Dampfschiffe dahin gehen; ich hoffe aber, es dahin zu bringen, dass eine New Yorker Dampfschiffgesellschaft bald ihre Schiffe, die nach Costa Rica bei uns anhalten lässt, was natürlich von großem Nutzen für unsere Insel wäre, weil wir dann unsere Orangen und andere tropischen Früchte auf den Markt bringen können.“


(Aus: die katholischen Missionen, 1904)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen