Sonntag, 2. Juni 2013

Mission unter den Anhängern einer fanatischen Maori-Sekte

 
Hau-Hau Gründer Te Ua Haumene

P. Becker (Übersetzer des Neuen Testaments ins Maori) aus der Gesellschaft des hl. Joseph von Mill Hill gibt in einem Brief einen recht hoffnungsvollen Bericht über den Fortgang der Mission unter den Maoris (…). Nach einem allgemeinen Überblick über den Stand der Mission und einer dringenden Bitte um neue Mitarbeiter fährt er fort:

„Wir sind allgemein recht beliebt und geachtet bei den Maoris, sowohl Katholiken als Protestanten, und selbst bei den Hau-Hau (Anhänger der bekannten fanatischen Sekte, die sich nach ihrer Versicherung auf Befehl Jehovahs [Hau-Hau] in den 60er Jahren zum Vernichtungskrieg gegen die Engländer erhoben). 

Die Hau-Hau sind zwar der Bekehrung sehr wenig zugänglich. Es steht bei ihnen fest, sich von allem europäischen Einfluss und folgerichtig von jeder Religion, die durch Europäer verbreitet wird, fernzuhalten. Dem P. Holiërhök ist es aber gelungen, in diese chinesische Mauer die erste Bresche zu legen. 

Um Weihnachten herum hat er gegen 40 Hau-Hau getauft, und im Augenblick verlangt, wie ich höre, auch ein anderer Stamm nach einem Priester. Der Protestantismus verliert immer mehr Boden unter den Maoris. Protestantisch gewordene Maoris treiben allmählich in den Mormonismus und Hauhaunismus hinein; einige wenige jedoch finden den rechten Weg zu uns.

Wir zählen in unseren Distrikten etwa 1500 Katholiken. Seit unserer Ankunft haben wir bereits nahe an 400 getauft, meist Protestanten, von denen die Hälfte Erwachsene. Hätten wir nur noch einige Mitarbeiter, so könnten wir unser Wirkungsfeld auch bis zu den Hau-Hau im Innern ausdehnen, die vor etwa 20 Jahren noch alle katholisch waren. 

Doch blicken wir vertrauensvoll in die Zukunft. Eben erhalte ich die freudige Nachricht, das P. Holiërhök einen ganzen Familienstamm von Hau-Hau bekehrt hat, 53 an der Zahl, und dass zwei weitere Stämme mit der Bitte an ihn gesandt, er mögen kommen und sie taufen. Deo Gratias!


(aus: die katholischen Missionen, 1885)

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