Mittwoch, 30. Oktober 2013

Protestantischer Missionär: ob die Reformation nicht zu weit ging?


Rev. Mr. Knox, ein Presbyterianer-Missionär in Korea und Japan, hat, wie wir dem Tablet entnehmen, in einem protestantischen Blatt zwei sehr bemerkenswerte Artikel über das katholische Missionswerk in diesen beiden Ländern veröffentlicht. Er erzählt mit Bewunderung von der alten Jesuitenmission in Japan und dem Heldenmut, mit dem die Missionäre und zahllose Christen, Männer, Frauen und Kinder den Tod für ihren christlichen Glauben erlitten. Dann fährt er fort: 

„Es ist nicht zu verwundern, dass die heldenmütigen Missionäre der römischen Kirche den lauten Beifall beobachtender Männer gewinnen, denen das behagliche Familienleben des protestantischen Missionärs im Kreise seiner Frau und Kinder und umgeben von überflüssigem Lebenskomfort wenig imponiert. 
Und soweit wir von Sympathie mit den Dogmen der römischen Kirche entfernt sein mögen: die Armut, Ausdauer, Geduld und der Opfermut ihrer Missionäre bewegt uns alle zur Bewunderung. Jeder denkende Missionär muss notgedrungen sich die Frage stellen, ob die Reformation nicht zu weit gegangen, und ob diese priesterlichen, klösterlichen, militärischen Typen schließlich nicht doch mehr im Einklang stehen mit der Idee eines wahren Missionärs.“


(Aus: die katholischen Missionen, 1895)