Samstag, 1. März 2014

Das Rituale und das heilige Öl hatte er noch in den Händen – Der heroische Tod eines samoanischen Priesters


Im November 1918 wütete die Influenza auch auf Samoa. Ein Fünftel der Bevölkerung starb innerhalb von drei Wochen an der Krankheit.
Auf der Insel Savia (wohl Savai’i) wirkte ein eingeborener Priester Namens Anitalea. Er schreckte nicht vor der Ansteckungsgefahr zurück und brachte den Kranken die Tröstungen unserer heiligen Religion. 
Sein Pfarrer P. Doumeizel versorgte die nähergelegene Umgebung, während er in den weiter entfernten Dörfern tätig war. Schließlich erkrankten auch die beiden Priester, und P. Doumeizel lag schon bald im Sterben. 

Trotz schweren Fiebers machte sich P. Anitalea auf die Nachricht von dem bevorstehenden Tod seines Vorgesetzten auf den mehrstündigen Weg, auf dem er zwischendurch wegen Ermüdung zusammenbrach. Als er schließlich die Hauptstation erreichte, begab er sich sofort daran, seinem Pfarrer die hl. Sakramente zu spenden. Als er das Allerheiligste aus dem Tabernakel nehmen wollte, brach er mehrmals zusammen. Schließlich schaffte er es mit dem letzten Aufgebot seiner Kräfte, dem sterbenden Pfarrer die heilige Wegzehrung zu bringen. Danach ging er in sein Zimmer.

Am nächsten Tag fand man ihn tot vor – er trug noch die Stola, in den Händen hielt er das Rituale und das heilige Öl…


(Quelle: Die Weltmission der katholischen Kirche, Nr. 5/8, 1951)