Im November 1918 wütete die Influenza auch auf Samoa. Ein
Fünftel der Bevölkerung starb innerhalb von drei Wochen an der Krankheit.
Auf der Insel Savia (wohl Savai’i) wirkte ein eingeborener
Priester Namens Anitalea. Er schreckte nicht vor der Ansteckungsgefahr zurück
und brachte den Kranken die Tröstungen unserer heiligen Religion.
Sein Pfarrer
P. Doumeizel versorgte die nähergelegene Umgebung, während er in den weiter
entfernten Dörfern tätig war. Schließlich erkrankten auch die beiden Priester,
und P. Doumeizel lag schon bald im Sterben.
Trotz schweren Fiebers machte sich
P. Anitalea auf die Nachricht von dem bevorstehenden Tod seines Vorgesetzten
auf den mehrstündigen Weg, auf dem er zwischendurch wegen Ermüdung zusammenbrach.
Als er schließlich die Hauptstation erreichte, begab er sich sofort daran,
seinem Pfarrer die hl. Sakramente zu spenden. Als er das Allerheiligste aus dem
Tabernakel nehmen wollte, brach er mehrmals zusammen. Schließlich schaffte er
es mit dem letzten Aufgebot seiner Kräfte, dem sterbenden Pfarrer die heilige
Wegzehrung zu bringen. Danach ging er in sein Zimmer.
Am nächsten Tag fand man ihn tot vor – er trug noch die Stola,
in den Händen hielt er das Rituale und das heilige Öl…
(Quelle: Die Weltmission der katholischen Kirche, Nr. 5/8,
1951)