Montag, 30. Juni 2014

Protestantischer Bildersturm auf den Philippinen und seine auffälligen Folgen

Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz

Ein seltsamer Vorfall trug sich 1908 in der Stadt Peñaranda in Nord-Luzon (Philippinen) zu. Ein protestantischer amerikanischer Prediger hatte sich hier eingefunden und begonnen, die arme, seit langem aus Priestermangel seelsorglich verlassene Bevölkerung gegen die Lehren und Gebräuche der katholischen Kirche aufzuhetzen, besonders aber gegen die Verehrung der heiligen Gottesmutter und der Heiligen zu donnern.

Es gelang ihm wirklich, die Leute zu betören und dazu zu bewegen, ein ehedem sehr verehrtes Bild U.L. Frau vom Rosenkranz und eine Statue des hl. Antonius zu entthronen und in den nahen Fluss zu werfen. Aber siehe da, die Strömung brachte beide nach einiger Zeit wieder ans Ufer. „Werft sie weiter hinaus in den Strudel“, gebot der Prediger. Es geschah. Aber immer wieder kehrten die Statuen zurück. Sie wurden ein fünftes Mal ergriffen und in die Flut geschleudert. Diesmal blieben sie aus.

Dafür kam zwei Tage darauf eine Springflut und wälzte sich zerstörend über das Städtlein. 150 Personen und fast alles Vieh gingen zu Grunde. Aber seltsam, die Springflut hatte auch die beiden Statuen wieder gebracht, und sie schwammen weithin sichtbar auf den Wogen. Sie wurden ans Ufer gebracht und befinden sich heute in dem Ort Tugnegaras. 

Die Bewohner von Peñaranda aber sahen in dem jedenfalls sehr seltsamen Zusammentreffen ein Strafgericht Gottes. Ergrimmt suchten sie den Prediger auf, der sie zum Bildersturm gehetzt hatte. Der aber hatte bereits ein Ross bestiegen und sich aus dem Staub gemacht.

(Aus: die katholischen Missionen, 1910)