Samstag, 30. August 2014

Bischöfliche Empfehlung: Adolf Fritzen und Karl Marbach


Die von der Firma Herder in Freiburg herausgegebenen „Katholischen Missionen“ empfehle ich meinen Diözesanen auf das Wärmste. Diese Zeitschrift wird ihnen nicht nur ein wahrheitsgetreues Bild von der großartigen Missionstätigkeit der heiligen Kirche entrollen und sie zu neuen Opfern für diese herrliche Tätigkeit der Kirche begeistern, sondern ihnen auch eine Fülle der Belehrung und edler geistiger Unterhaltung bieten.

Straßburg, am Oktavtag des Festes der Unbefleckten Empfängnis Mariä, 1891.

(gez.) Adolf,

Bischof von Straßburg.



Die bei Herder in Freiburg erscheinende illustrierte Monatsschrift „Die katholischen Missionen“ bringt bei dem Leser denselben Eindruck hervor, wie einstens, zur Zeit der Kreuzzüge, die Erzählungen der aus dem Heiligen Land zurückkehrenden Pilger. 

Wie lauschte man, wenn jene die fernen asiatischen Länder beschrieben und die Abenteuer ihrer Reise schilderten! Doch schmerzlich wurden die Hörer ergriffen, wenn sie vernehmen von der Herrschaft des Unglaubens im Heiligen Land, von der Not und dem Heldenmut der dort wohnenden Christen, von den Gräueltaten, die an ihnen verübt wurden. Wer die Pilger hörte, schloss sich entweder mit kräftigem „Gott will es!“ dem Kreuzzug an oder legte sich die größten Opfer auf, um denselben durch seine Gaben zu unterstützen.

Noch interessanter sind die Berichte der „Katholischen Missionen“; sie erstrecken sich über die verschiedensten Länder der Ferne, mit einer Glaubwürdigkeit, die von niemandem bezweifelt wird, mit einer Anschaulichkeit, welche die Kenntnis der Länder und ihrer Gebiete, der Völker und ihrer Sitten auch der Jugend zugänglich macht. 

Dabei wird der Leser bald von Mitleid gerührt über das religiöse und sittliche Verderbnis der Heidenwelt, über das Elend der armen Negersklaven, über die Gefahr und Not, in welcher so oft die Missionäre und die Neubekehrten schweben; bald wird er von Bewunderung hingerissen, wenn er liest von dem Opfermut all‘ dieser Glaubenshelden, die uns an die Märtyrer der ersten Jahrhunderte erinnern. 

Wie mancher apostolische Beruf ist nicht durch das Lesen dieser Pilgerstimmen geweckt worden! Manches Herz wurde dadurch im Glauben gestärkt, manche Hand öffnete sich, um durch milde Gabe zu der Verbreitung unseres heiligen Glaubens beizutragen. Aus allen diesen Gründen empfehle ich meinerseits die „Katholischen Missionen“ aufs Wärmste und wünsche denselben ein immer schöneres Gedeihen.


Straßburg, am Fest der Unschuldigen Kindlein, 1891.


Karl, Bischof von Paphos,Weihbischof.