Mittwoch, 13. August 2014

Tod eines indianischen Kapuziners


Dass das einheimische Indianerelement Brasiliens auch in den dort tätigen Orden vertreten ist, beweist der Nachruf, den die Kapuzinerzeitschrift Il Massaja einem kürzlich verstorbenen Mitbruder widmet.
P. Serafino da Piracicaba O.F.M. Cap. wurde im Mai 1877 von indianischen Eltern im Staat S. Paulo geboren, erhielt seine Erziehung im seraphischen Kolleg von Taubate, trat 1900 in den Orden und wurde 1905 mit Dispens zum Priester geweiht. 

Dem Nachruf zufolge war P. Serafino das Muster eines demütigen, eifrigen Ordensmannes. Es wurde im Oktober 1914 auf einen schwierigen, für die Chavantesindianer am Rio Taquarasu errichteten Katechistenposten geschickt, für den er sich selbst angeboten hatte. Leider sollte seine Laufbahn hier von kurzer Dauer sein. Im Begriff, einem armen Kranken in einer Barke zum nächsten, 100 km entfernten Arzt zu bringen, ertrank er in einem Sturm, der die Reisenden auf dem Rio Paraná überraschte.

(Aus: die katholischen Missionen, 1915)