Sonntag, 2. November 2014

Wenn der protestantische Prediger einen auf „Padre“ macht – wieder Philippinen



Schon öfters haben wir auf den unehrlichen Kniff der amerikanischen Prediger hingewiesen, den sie auf den ehemaligen Antillen sowohl wie auf den Philippinen zur Anwendung bringen, um das einfache Volk in Irrtum zu führen. Er besteht darin, dass sie sich als katholische Priester aufspielen und ihm alles nachmachen. Selbst vor der sakrilegischen Entweihung des Beichtstuhles scheuen diese Verkündiger des reinen Evangeliums nicht zurück. Einen neuen Beleg für dieses Treiben gibt P. Schipman aus Sagada auf Luzon. Die dortige von den Augustinern erbaute Kapelle war durch die Revolutionäre 1898 zerstört, der Priester vertrieben worden. Als die belgischen Missionäre von Scheutveld anlangten, fanden sie nur noch Ruinen. Inzwischen aber waren die Episkopalen eingedrungen und hatten durch den erwähnten Kniff in Verbindung mit reichen Geldspenden einen Teil der Bevölkerung an sich gezogen. Der Prediger hat sich einen katholischen Priestertalar angelegt und trägt denselben nicht bloß in der Kirche, sondern oft den ganzen Tag. Die Anwendung solcher Mittel wirft doch ein merkwürdiges Licht auf die Kraft des „reinen Evangeliums“.

(Aus: die katholischen Missionen, 1911)

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