Wie so viele Heilige wäre auch Don Bosco gern Missionar
geworden. Es war ihm zwar als Oberer selbst nicht möglich, dennoch machte
dieser Missionseifer seinen Orden bereits in den ersten Jahren zu einem
herausragenden Missionsorden, dem ein fast unvergleichliches Wachstum beschieden
war. Oft waren die ersten Zöglinge des Heiligen, wie sein späterer Nachfolger,
der sel. Don Rua, Zeugen, wie er auf eine Landkarte blickte und dabei seufzte: „Ach
hätte ich doch viele Priester und Kleriker! Ich würde sie zur Verkündigung des
Evangeliums nach Patagonien oder nach Feuerland schicken, denn diese Völker
waren bis jetzt die verlassensten!“
Samstag, 31. Januar 2015
Mittwoch, 28. Januar 2015
Zum Fest des hl. Petrus Nolasco
Der hl. Apostel Petrus erscheint dem hl. Petrus Nolasco (Zurbarán) |
Heute ist nach dem Missale von 1962 das Fest des hl. Petrus Nolasco. Bei einem Aufenthalt in Barcelona sah er das harte Los der christlichen Sklaven bei den Mohammedanern und gründete unter Mithilfe des hl. Raimund von Penyafort nach einer Erscheinung der Muttergottes den Ordo Beatae Mariae de Mercede redemptionis captivorum (Orden Unserer Lieben Frau von der Barmherzigkeit vom Loskauf der Gefangenen), der als Mercedarier-Orden bekannt ist. Der Loskauf der Christensklaven aus den Händen der Moslems war wie bei den Trinitariern das Gründungsziel dieses Ordens. Das Lösegeld waren oft die Ordensleute selbst, die im Tausch für die gefangenen Christen in der Gewalt der Moslems zurückblieben. Ein viertes Gelübde der Mercedarier ist ein fester Teil dieses Ordens, das früher jeden Mercedarier verpflichtete, selbst sein Leben für die Sklaven zu geben. Nach der heutigen Ordensregel gilt dies bei „neuen Formen der Sklaverei“.
Der Orden des heiligen Petrus Nolasco hat zahlreiche Heilige hervorgebracht, wie etwa den heiligen Serapion, den ersten Märtyrer des Ordens, oder den hl. Raimund Nonnatus, dem die Moslems die Lippen mit einem glühend heißen Eisen durchbohrten und durch die Wunden ein Vorhängeschloss führten, damit er nicht mehr von Christus predigen konnte.
Die Mercedarier waren besonders in Spanien und Lateinamerika weit verbreitet, wo sich noch heute die meisten Ordenshäuser finden.
Bitten wir die Muttergottes und den hl. Petrus Nolasco, dass sein Orden auch heute auszieht, um die vielen Christen, die im Sudan oder in anderen Ländern als Sklaven der Mohammedaner ihr Dasein fristen müssen, wo sie in ständiger Gefahr sind, ihr Leben oder noch wichtiger, ihren Glauben zu verlieren, zu befreien!
Hier noch eine kurze englischsprachige Predigt der Franziskaner der Immaculata über den hl. Petrus Nolasco:
Der Orden des heiligen Petrus Nolasco hat zahlreiche Heilige hervorgebracht, wie etwa den heiligen Serapion, den ersten Märtyrer des Ordens, oder den hl. Raimund Nonnatus, dem die Moslems die Lippen mit einem glühend heißen Eisen durchbohrten und durch die Wunden ein Vorhängeschloss führten, damit er nicht mehr von Christus predigen konnte.
Die Mercedarier waren besonders in Spanien und Lateinamerika weit verbreitet, wo sich noch heute die meisten Ordenshäuser finden.
Bitten wir die Muttergottes und den hl. Petrus Nolasco, dass sein Orden auch heute auszieht, um die vielen Christen, die im Sudan oder in anderen Ländern als Sklaven der Mohammedaner ihr Dasein fristen müssen, wo sie in ständiger Gefahr sind, ihr Leben oder noch wichtiger, ihren Glauben zu verlieren, zu befreien!
Hier noch eine kurze englischsprachige Predigt der Franziskaner der Immaculata über den hl. Petrus Nolasco:
Sonntag, 25. Januar 2015
Was Pater Damian für die Aussätzigen auf Molokai geleistet hat
Louis Stephenson, ein protestantischer Schotte, zitiert in
dem Artikel „Die Aussätzigenpflege der katholischen Missionen“:
„Alle späteren Reformen sind hervorgerufen durch die Evidenz seiner Erfolge, sie sind ein Zugeständnis, das selbst der Widerwille oder die Gleichgültigkeit seinem Heroismus zu machen sich gezwungen sah. Mehrere waren vor ihm auf dem Feld, so Herr Mayer (der langjährige Regierungsintendant auf Molokai), ein Protestant, von dessen Verdiensten wir zu wenig hören; andere sind seither da gewesen, mancher mag mehr irdische Klugheit gehabt haben [wohl mit Hinblick auf die Ansteckungsgefahr], aber keiner solche Hingabe, wie unser Heiliger. Ehe er ankam, war tatsächlich wenig geschehen. Es war sein Verdienst, durch einen unerhörten Akt des Martertums das Auge der ganzen Welt auf das unglückselige Eiland zu ziehen. Auf einen Schlag und mit dem Opfer seines Lebens machte er das Fleckchen Erde weltberühmt und bekannt. Und das war eigentlich die einzige notwendige Reform, die alle anderen gebar. Sie brachte Geldunterstützung (denn die Staatszuschüsse reichten für die große Zahl nicht hin, und ihre Vermehrung war sein Verdienst), sie brachte – und das war die allerbeste Hilfe – die Schwestern, sie brachte Aufsicht und Überwachung, denn mit Damian landete auf Kalawao die öffentliche Meinung und das öffentliche Interesse. Wenn je ein Mann Reformen brachte und starb, um dieselben zu bringen, so war es Damian.“
(Aus: die katholischen Missionen, 1903)
Sonntag, 18. Januar 2015
Die Gebetswoche für die Einheit der Christen
Heute beginnt die Gebetswoche für die Einheit der Christen.
Leider scheint dieses heilige Anliegen, das von dem ehemaligen Anglikaner Fr. Paul James Wattson ins Leben gerufen und 1910 den ausdrücklichen Segen des hl.
Papst Pius X. erhalten hat, wie so vieles vom falschen Ökumenismus vergiftet
worden zu sein. Um sich eine Vorstellung von der ursprünglichen Meinung zu
machen, in der diese Woche für die katholische Kirche als öffentliche
Andachtsübung eingeführt wurde (sie war nie bindend), hier die alten
Intentionen:
18. Januar: Die Rückkehr aller „anderen Schafe“ zur Herde
des hl. Petrus, des einen Hirten.
19. Januar: Die Rückkehr aller orientalischen Schismatiker
zur Kommunion mit dem Apostolischen Stuhl.
20. Januar: Die Unterwerfung der Anglikaner unter die
Autorität des Statthalters Christi.
21. Januar: Dass die Lutheraner und alle anderen
Protestanten auf dem europäischen Festland zurück zur Heiligen Kirche finden.
22. Januar: Dass die Christen in Amerika in Kommunion mit
dem Stuhl Petri treten.
23. Januar: Die Rückkehr der abgefallenen Katholiken zu den
Sakramenten.
24. Januar: Die Bekehrung der Juden.
25. Januar: Die missionarische Eroberung der Welt für
Christus.
(Der Text von ICC Omaha schien mir der Originaltext zu sein,
es gibt ihn auch etwas „entschärft“)
Samstag, 17. Januar 2015
Die georgische „Dreiritenkongregation“ – Diener der Unbefleckten Empfängnis
Eine interessante Ordensgemeinschaft wurde 1864 von dem
georgischen Priester Peter Carisciarian (siehe Bild; der Name wird bei Wikicommons in verschiedene orientalische Sprachen übersetzt) in Konstantinopel
gegründet und am 29. Mai 1875 von Pius IX. bestätigt: die Diener der
Unbefleckten Empfängnis. Sie widmete sich der Seelsorge der georgischen
Katholiken und zelebrierte die Messe in drei verschiedenen Riten: dem
lateinischen, dem armenischen und dem georgischen, wobei die ersten beiden in
der Seelsorge angewendet wurden, da sich die katholischen Georgier zu einem der
beiden Riten bekannten, während der griechisch-georgische Ritus im Kloster der
Kongregation in Konstantinopel zelebriert wurde, um ihn zu erhalten und zu
pflegen. Die Genossenschaft versah in Konstantinopel drei Pfarreien, ein
Schwesternzweig unterhielt zwei Volksschulen. Die Priesteramtskandidaten wurden
vom Bischof von Saratow (Russland), der die Jurisdiktion über Georgien hatte,
geweiht und von ihm auf einige Zeit als Weltpriester angestellt. Nach ihrer
Entlassung gingen sie auf den Posten, den ihnen die Kongregation zuwies.
Ob diese Kongregation heute noch besteht, konnte ich leider
nicht herausfinden. Für Kommentare diesbezüglich bin ich dankbar.
Update: Laut Wikipedia existiert die Kongregation nicht mehr, einige Mitglieder waren in den 1950er Jahren aber noch am Leben. Nachfolgend noch ein Bild ihrer Kirche, Notre Dame de Lourdes.
Update: Laut Wikipedia existiert die Kongregation nicht mehr, einige Mitglieder waren in den 1950er Jahren aber noch am Leben. Nachfolgend noch ein Bild ihrer Kirche, Notre Dame de Lourdes.
(Quelle: Dr. Max Heimbucher: Die Orden und Kongregationen der
katholischen Kirche. Band III. Verlag Ferdinand Schöningh, 1908)
Mittwoch, 14. Januar 2015
Zum Fest des seligen Petrus Donders C.SS.R.
Sel. Petrus Donders (Quelle: Roger Veringmeier) |
Seliger Petrus Donders, bitte für uns und für Surinam!
Sonntag, 11. Januar 2015
Der heilige Joseph als Helfer gegen die „Teufelskrankheit“
Alle Missionäre in den Ländern der Ungläubigen bestätigen
den Einfluss der Dämonen auf die unglücklichen Heiden, welche noch nicht das
Glück hatten, die Taufe zu empfangen. Ein Bischof aus dem Lazaristenorden
erzählte unlängst, dass ihm bei einem Schulbesuch, wo sich zweihundert Kinder
befanden, ein einfacher Blick hinreichte, um zu entdecken, dass nur zwei unter
ihnen getauft seien. „Durch die Taufe entreißt uns Gott der Finsternis und versetzt
uns in das Reich des Lichtes.“ (Ko. 1, 13.) – Der Satan begnügt sich nicht, die
Seelen dieser armen Ungläubigen zu quälen, sondern er schlägt sie oft mit so
sonderbaren Übeln, dass man sie in diesem Land [China] „Krankheiten des
Teufels“ nennt. Die Ärzte selbst erklären sich in diesen Fällen für ohnmächtig;
die hl. Sakramente allein vermögen zu helfen. Man führt in dieser Hinsicht
tausend glaubwürdige Beispiele an. Das folgende hat der hochwürdige Pater Royer
in einem Buch über die katholischen Missionen erzählt:
„Am 19. März, dem Fest des hl. Joseph,“ schreibt er,
„bemerkte ich einen schrecklich mageren todbleichen Arbeiter – einen Heiden.
„Was fehlt dir?“ fragte ich ihn ganz entsetzt. „Ach,“ erwiderte er, seine
kleine Last ablegend, „ich bin nichts mehr, meine Kräfte sind dahin!“ Ich hieß
ihn niedersitzen und erkundigte mich um seine Krankheit. Er bat mich um ein
Heilmittel. O, sagte ich, glaube an Gott! Dein Übel ist unheilbar; denke daran,
deine Seele zu retten, dies wird das beste Mittel sein! „Gut,“ sprach er, „ich
glaube, und wenn Gott mich heilt, werden viele andere auch glauben. Seit zwei
Jahren leide ich schon an dem Zié-pin (Teufelskrankheit).“
Ich spreche ihm Mut zu, schenke ihm ein kleines Gebetbuch,
und empfehle ihm, zum heiligen Joseph zu beten, in fünf Tagen aber nach
Jed-kiao zu kommen, wo wir das Fest Mariä Verkündigung feierten. Er kam und
schon von weitem rief er mir zu: „Ich bin geheilt! Seit fünf Tagen ist der
Teufel nicht wiedergekommen.“ Sein Angesicht glänzte vor Freude. Ich schenkte
ihm einige Bücher religiösen Inhalts, sowohl für ihn als auch für seine Kinder.
Am 4. April kam der Mann wieder und brachte seinen zweiten Sohn von 11 Jahren
mit, der bereits die Gebete und den Katechismus lesen konnte. „Ich bin
zufrieden mit dir“, sagte ich ihm. Er aber entgegen: „Wenn Sie, mein Vater! zu mir
kommen wollen, so werden Sie dort noch viele finden, die in Folge meiner
Heilung bereit sind, an Gott zu glauben.“
Ich erfüllte seinen Wunsch, kam zu ihm und war erstaunt über
die Bereitwilligkeit der ganzen Familie, den Glauben anzunehmen. Ich taufte das
jüngste Kind und nannte es Joseph aus Dankbarkeit für den vom heiligen
Patriarchen erteilten Segen. Dies war der erste Täufling einer christlichen
Gemeinde, die jetzt (1869) mehr als 20 Familien zählt.“
(Aus: Josephi-Buch oder: die Macht der Fürbitte des heiligen
Patriarchen Joseph. Pfarrer Georg Ott, Pustet, 1878)
Freitag, 9. Januar 2015
Was ist in Belgisch-Kongo wirklich passiert?
Die Kongo-Ausstellung in London. Der Feldzug der
englisch-protestantischen Missionsgesellschaft „gegen die Gräuel in
Belgisch-Kongo“ dauert fort. Das letzte Ziel der ganzen Bewegung ist klar
genug. Man gönnt dem kleinen katholischen Belgien seinen herrlichen, ihm durch
die Berliner Konferenz vom 25. Februar 1885 zugesprochenen Besitz nicht und
sähe ihn lieber unter britischer Oberhoheit. Daher macht man es wie weiland
Amerika, als es die „spanischen Untaten“ auf Kuba und den Philippinen „enthüllte“,
um einen Vorwand zum Einspruch und zur schließlichen Besitzergreifung zu
gewinnen. Stimmungsmache gegen Belgien war auch der Zweck der
Kongo-Ausstellung, welche die englische Baptistenmission unter Mitwirkung der
amerikanischen Baptisten, der „Kongo-Balolo-Mission“ und der „schwedischen
Mission“ in den Sälen der Königl. Gesellschaft für Gartenkunst in Westminster
im September bis Oktober [1909 oder 1910] veranstaltete.
Was hier in verschiedenen Abteilungen von den Produkten des
Kongogebietes, den häuslichen und religiösen Sitten und Gebräuchen der
Eingeborenen, der Tätigkeit der protestantischen Mission vorgeführt wurde, war
ja ganz schön, diente aber nur als Aushängeschild, um das Publikum zu den
Vorträgen zu ziehen, die von protestantischen Predigern und Missionsfrauen über
die „Gräuel am Kongo“ gehalten werden. Farbensatte Riesenbilder und Plakate,
die z. B. einen Neger mit abgeschnittenen Gliedmaßen darstellen, sollten die
Wirkung der ohne nähere kontrollierbare Angaben vorgebrachten Räubergeschichten
noch erhöhen. Da sah man in Bild und kinomatographischer [sic] Vorführung ganze
in eine verlassene Wüste verwandelte Landschaften. Dass der Grund dieser
strichweisen Entvölkerung kein anderer als die schreckliche Schlafkrankheit
ist, erfahren die Zuhörer und Zuschauer natürlich nicht. An allem müssen
selbstverständlich die bösen Belgier schuld sein. Die Untaten einzelner werden
dem ganzen Volk und der Regierung auf Rechnung gesetzt. Kein Wort von den
großartigen Leistungen Belgiens am Kongo nicht nur in materieller, sondern auch
in zivilisatorischer Hinsicht und von seinen Verdiensten um das Missionswerk.
Man muss mit Bedauern feststellen, dass in diesem ganzen Antikongo-Feldzug die
sonst mit Recht gerühmte britische Fairness in auffallender Weise vermisst wird
und das pharisäische: „Ich danke dir, dass ich nicht bin wie jener [belgische]
Zöllner“ in wenig erquicklicher Weise durchklingt.
(Aus: die katholischen Missionen,1910)
In einem anderen Artikel über dieses Thema bezeugt jemand, dass er selbst sicher weiß, dass ein Einheimischer, der seine Hand angeblich wegen belgischer Gräuel verloren hätte und der als Paradebeispiel von den europäischen Medien angeführt wurde, in Wirklichkeit durch einen Jagdunfall, und zwar durch die Explosion des Gewehrs, verstümmelt wurde. Ich hoffe diesen Artikel posten zu können, wenn ich ihn wiederfinde.
Mittwoch, 7. Januar 2015
Wie man sich Schismatiker vom Leib hält
Msgr Jorge Imperial Barlin, Bischof von Nueva Cáceres (Quelle) |
Als der abgefallene philippinische Priester Gregorio
Aglipay, Führer der „Unabhängigen Philippinischen Kirche“ (und ab 1918 Freimaurer), im Jahr 1902 den späteren ersten einheimischen Bischof des Landes, den fähigen und talentierten
Pater Jorge Imperial Barlin, fragte, ob dieser das Oberhaupt der schismatischen Vereinigung sein wollte, sagte dieser zu ihm:
„Ich wäre lieber Straßenkehrer als das Oberhaupt Ihrer
schismatischen Hierarchie“ (Prefiero ser lampacero a ser la cabeza de su
jerarquía cismática).
Barlin kämpfte mit Erfolg gegen das Schisma und erreichte 1906,
dass abgefallene Priester die Kirchen, die sie usurpiert hatten, wieder an die
katholische Kirche zurückgeben mussten.
Dienstag, 6. Januar 2015
Das Fest der Erscheinung des Herrn – Berufung der Heiden
(Quelle) |
Das Fest der Erscheinung des Herrn ist ein Gedenktag, der
seit den ältesten Zeiten in der ganzen Christenheit hoch und heilig gehalten
wird. Feiern wir doch ein Geheimnis, das für den größten Teil der Menschheit
von der allergrößten Bedeutung geworden ist, ein Geheimnis, das ausgesprochen
ist in den Worten: Berufung der Heiden.
Ein Gedenktag ist das heutige Fest, das unserem Gedächtnis
nie entschwinden darf. „Als nun Jesus geboren war in Betlehem Juda, in den
Tagen des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus Morgenlanden nach Jerusalem.“
Mit diesen Worten hebt unser Evangelium an und verkündet damit eine Wahrheit,
die zu einer Fundamentalwahrheit des Christentums geworden ist: Auch die Heiden
sind von Gott berufen, ihren Weg zu Jesus Christus zu nehmen. Auch die Heiden
und somit alle Menschen, sollen nach Gottes Anordnung ihr Heil in dem Kindlein
von Betlehem finden. Jesus Christus ist der Heiland der ganzen Welt.
(P. Robert Streit O.M.I. in Missionspredigten)
Montag, 5. Januar 2015
So war der erste Weltkrieg in den Missionen: Der Erzbischof von Sydney gegen die ungerechte Gefangennahme von Missionären
Statue von Erzbischof Michael Kelly von Sydney |
Nach einer stürmischen Reise von drei Wochen (13. Juli bis
4. August 1915) kamen die deutschen Oblatenmissionäre von Ceylon auf einem
Transportdampfer in Sydney an. Sie wurden zunächst für einige Tage in ein Camp
außerhalb der Stadt überführt, wo Bruder Dohren einem alten Lungenleiden, das
sich auf der mühsamen Reise verschlimmert hatte, erlag. Dann brachte sie ein Küstendampfer
nordwärts in das Gefangenenlager an der Trial Bay, wo sie mit etwa 200
Deutschen und Österreichern aus Ceylon, Singapur und Neuseeland in Gewahrsam
sitzen. Die Missionäre werden wie Zivilgefangene behandelt und haben demgemäß
das geistliche Kleid mit Weltkleidern vertauscht. Am 4. September durften sie
wieder das erste Mal seit mehr als sieben Wochen die heilige Messe feiern. Die
Wohnungsverhältnisse sind im Allgemeinen gut, das Klima trefflich. Der
Briefverkehr wird natürlich sorgfältig überwacht und ist auf kurze englische
und eine monatliche deutsche Mitteilung beschränkt.
Der Erzbischof von Sydney nahm unlängst bei einer
öffentlichen Gelegenheit Stellung gegen die Internierungsmaßnahmen der
Regierung. Er sei schmerzlich berührt über die Behandlung, die man den Missionären
zu Teil werden lassen. Eine stattliche Zahl deutscher und österreichischer
Missionäre und Schwestern seien jahrelang unter ihnen tätig gewesen, und nun
sei man plötzlich an sie herangetreten mit der Nachricht, dass sie Gefangene
seien und sofort abgeführt werden müssten. Diese Männer und Frauen seien
Wohltäter des Volkes gewesen und hätten keine Verbrechen begangen, sondern nur
Gutes bis zum Augenblick ihrer Gefangensetzung. Man könne sie ja wie gefangene
Offiziere behandeln, sie aufs Ehrenwort verpflichten und unter Beobachtung
stellen, aber man habe kein Recht, sie ohne Urteil wie Verbrecher einzusperren.
So apostolisch und freimütig diese Worte auch sind, sie
scheinen ohne Wirkung geblieben zu sein.
(Aus: die katholischen Missionen, 1916)
Sonntag, 4. Januar 2015
So war der erste Weltkrieg in den Missionen: Hunger in der Kapuzinermission der deutschen Südsee
Rota (Quelle: CT Town) |
Ein eigenartiges Licht auf die japanische [See-]Sperre wirft
ein von der weltentlegenen Insel Rota am 9. Oktober 1915 eingelaufenes
Schreiben, das seit Juli auf dem Weg war. Es heißt darin:
„Bei dem letzten schweren Taifun am 18. Oktober 1914…wurden
die Kokos [wohl die Palmen] wieder auf ein Jahr hinaus ertragsunfähig. Die
Leute bauten zwar fleißig Kamoten und Mais, aber die bis jetzt anhaltende
Trockenheit hat alle Aussichten zunichte gemacht. Schließlich wurde ein Boot
gebaut, auf dem im vorigen Monat einige Männer nach Saipan fuhren, um an Ort
und Stelle die Not zu schildern. Ich hatte den Leuten einen Brief an P. Gallus
mitgegeben, aber er durfte nicht helfen. Nicht einmal Hostienmehl durfte er mir
zurückschicken. Selbst einen Brief an mich hat man ihm nicht gestattet. Es kam
zwar ein japanisches Kriegsschiff hierher, brachte aber nicht mal eine Handvoll
Reis. Und als wir auf dem Schiffe kaufen wollten, erhielten wir die Antwort:
‚Wir dürfen nichts verkaufen.‘ Wir sind rein dem Hungertod überantwortet. Das
deutsche Geld ist um die Hälfte herabgesetzt in seinem Wert. Meine
Inselbewohner haben absolut nichts Genießbares mehr. Sie essen eine Wurzel, von
der Zunge und Kehle verbrannt werden. Dabei weiß man doch in Saipan, wo Reis
genug ist, wie es um uns steht. Da nun unsere Not aufs Äußerste gestiegen und
Gefahr ist, dass viele vor Hunger sterben, so fragte mich heute früh der erste
Beigeordnete des Ortsvorstehers, ob es zulässig sei, dass ein Boot nach Guam
führe und dort um Hilfe bäte. In Anbetracht der äußersten Notlage gab ich meine
Einwilligung. Heute Abend, da das Wetter äußerst günstig ist, soll abgefahren
werden. Diesen Brief gebe ich an die (amerikanischen) Patres von Guam mit, die
hoffentlich die Güte haben werden, ihn weiter zu befördern…“
Das Boot muss die gefahrvolle Reise nach Guam wirklich
glücklich bestanden haben, da der obige Brief von Guam abgestempelt ist. Ob es
wieder mit Lebensmitteln auf Rota zurückkehrte, ist nicht bekannt. Doch ist mit
Sicherheit anzunehmen, dass nach Darlegung der Notlage Hilfe gesandt wurde. P.
Corbinian, der Schreiber des Briefs, ist allein mit einem Bruder auf der Insel.
(Aus: die katholischen Missionen, 1916)
Freitag, 2. Januar 2015
Der Teufel betet den Rosenkranz
In Tulcan, einer Grenzstadt Ecuadors, sitzt der Pfarrer
Madera von Gauca im Gefängnis. Warum? Vor mehr als zehn Jahren erhoben sich die
Katholiken Ecuadors gegen ihre freimaurerischen Unterdrücker. Bekanntlich
unterlagen sie. In der Gefangenschaft wurden viele von ihnen ermordet, anderen
schnitt man die Ohren ab. Der genannte Pfarrer protestierte damals in der
Presse gegen solche Scheußlichkeiten. Nun ist aber gerade einer von jenen
Mördern und Ohrabschneidern Gobernador
von Tulcan geworden. Das erklärt alles. Solche und noch schlimmere Behandlung
der Geistlichen ist in Ecuador an der Tagesordnung. Trotzdem hörte ich bis jetzt
nur von zwei ecuadorianischen Priestern, die abgefallen sind.
Obschon der ergraute Freimaurer Alfaro die Kirche auf alle
mögliche Weise knechtet, nimmt er doch hie und da mit großem Pomp und wichtiger
Miene an religiösen Festen und Prozessionen teil, was einen äußerst komischen
Eindruck macht. Das noch gute Volk hält darum auch mit seinen witzelnden
Bemerkungen nicht zurück: El diablo
rezando rosario (der Teufel betet den Rosenkranz).
An ernsten Mahnrufen von oben fehlt es in Ecuador nicht.
Nach den vielen Bruderkriegen, starken Erdbeben, der allgemeinen Korruption,
den vielen Eisenbahnunfällen, wovon letzte größere den Tod von über 100 armen
Arbeitern verursachte und ebenso viele Verwundete und Verstümmelte zurückließ,
ist nun auch die Beulenpest im Land, zunächst in Guayaquil, ausgebrochen und fordert
täglich viele Opfer. (…). Hoffentlich bringt diese schreckliche Zuchtrute die
Führer Ecuadors wieder etwas zur Besinnung.“
(Aus: die katholischen Missionen, 1908)