Donnerstag, 28. Mai 2015

Ruf zu Maria aus den Tiefen des kongolesischen Dschungels


P. Joseph Fräßle S.C.J. war von 1905 bis 1920 Missionar im Kongostaat und schrieb mehrere wertvolle Bücher, darunter Meiner Urwaldneger Denken und Handeln (hier bei ZVAB), das ich nur empfehlen kann. Daraus nachfolgend eine kurze Betrachtung zum Rosenkranzgebet auf einer Missionsreise durch den Urwald:

Den Rosenkranz zu beten, solange der Pfad es gestattet, ist Reisegewohnheit. „Wir beten auch mit“, sagten die Träger, und zogen den ihrigen vom Hals, wo sie ihn gewöhnlich tragen, um ihren Glauben zu bekennen und weil sie keine Taschen haben. „Wir können keinen Rosenkranz in der Hand halten“, riefen die Pfadöffner [die das Buschwerk mit Messern niederhauen]; „zählt ihr für uns, wir sprechen mit.“

So lass dich von uns grüßen, du unbefleckte Jungfrau und Mutter Maria, voller Gnade und Geheimnisse, droben im unerreichbaren Licht des Himmels; grüßen von uns kleinen Menschenkindern, die da seufzen in des wirren Urwalds Tiefe. Hilf uns empor aus Dunkelheit, Sumpf und Gefahren, hinauf zu Christus, dem beglückenden Licht. Du Gebenedeite unter den Weibern! Sei du der einzige Weg zu Jesus diesem Volk, das so tief gesunken ist, weil es die Würde der Mutter und Frau verkannt hat! Höre, wie die Erstlinge des Landes dich bitten für ihre Brüder, dass sie recht bald erkennen möchten Jesum, der auch für sie geboren wurde, lehrte, litt und starb! Trägerin des allmächtigen und allweisen Wortes, hilf mir es zu diesem Volk tragen, dass ihm Erlösung werde und Licht und Ordnung und Glück! O du Mutter-Königin der Kirche auf Erden und in der Himmelshöhe! Aus allen Völkern und Sprachen und Farben muss ein einziges Gottesreich erstehen, einig im Glauben und rein in den Sitten!