Einen
Einblick in die Gesinnung so manchen schlichten
Kriegers geben die Briefe zweier österreichischer Soldaten, die uns von der
Generalleiterin der St. Petrus Claver-Sodalität, der Gräfin Maria Theresia
Ledóchwoska, freundlichst zur Verfügung gestellt wurden.
„Großen Trost“,
schreibt der Feldjäger Johann Franz unterm 19. Februar, „gewährt mir im Felde,
dass ich seit Jahren möglichst die Missionen unterstützt habe…Ich dachte im
Felde, wenn ich auch fallen sollte, ich habe für meine Seele eine Versicherung
durch die Missionsalmosen angelegt, und Gott wird mir gewiss barmherzig sein.
Ein solches Bewusstsein gewährt aber in den größten Gefahren Beruhigung, Mut
und unsäglichen Trost…Wie gut würden jetzt in dieser ernsten Zeit viele tun, wenn
sie ihre Seele versichern würden, indem sie für die so sehr bedrängten
Missionen ein Scherflein beitrügen. Etwas kann man immer entbehren, und wie
vieles könnte getan werden, wenn alle Katholiken wenigstens etwas in dieser
Richtung täten. Es sage niemand, dass dies in der schweren Kriegszeit nicht
möglich oder gar unnötig sei. Gerade weil jetzt die Not groß ist, bringen
unsere Missionsalmosen doppelten Nutzen: wir verschaffen uns große Gnaden und
retten die Missionen. Darum ist gerade diese schwere Zeit am besten geeignet,
das Versäumte nachzuholen.“
Der
andere Brief, datiert vom 20. Februar aus dem Reservespital Seitenstetten,
zeigt, wie empfänglich das Herz für die große Sache der Glaubensverbreitung ist
und wie auch die Missionszeitschriften an der Front und in den Lazaretten am
Platze sind. Der polnische Soldat Jan Kapuściarz schreibt: „Während der ganzen
Zeit meines Aufenthaltes hatte ich hier kein polnisches Buch in der Hand. Erst
als ein deutscher Priester mich besuchte, gab er mir einige Hefte des Echo z Afryki (Echo aus Afrika), die ich
zu meiner großen Zufriedenheit las. Ich kannte bis jetzt die Zeitschrift nicht,
und ich möchte gerne darauf abonnieren. Ich hätte auch den Wunsch, mich in den
Mess- und Missionsbund einschreiben zu lassen und Ihnen einige Kronen zu diesem
Zweck zu senden, obwohl ich als Soldat nicht viel besitze. Doch ist mir die
deutsche Sprache fremd, und ich kann mich hier mit niemand verständigen; daher
versprechen ich, bei der nächsten Gelegenheit es zu tun, wenn mir der liebe
Gott die Gesundheit schenken wird.“
(aus:
die katholischen Missionen, 1914)
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