Neulich habe ich ja den neuen Film von Martin Scorsese,
Silence, thematisiert. Danach sind mir noch weitere Dinge aufgefallen, was vor
allem an einer – positiv ausgedrückt – sehr intensiven Diskussion lag, an der
ich im Kommentarbereich der amerikanischen Seite First Things teilgenommen habe.
Einige sehr eigentümliche Ansichten sind mir hierbei
aufgefallen:
Zum einen war da die wiederkehrende Behauptung, die bereits
in dem Artikel auftauchte, dass Apostasie nur als echt anzusehen ist, wenn sie
freiwillig ist, sprich nicht unter Folter oder anderen Zwangsmaßnahmen
entsteht. Dieses Argument führt dann aber das Konzept des Martyriums ad absurdum, da ja die Märtyrer unter
den Foltern hätten abschwören können, ohne tatsächlich den Glauben verleugnet
zu haben. Auch hätte die Kirche den reumütigen Lapsi (abgefallenen Christen) während der Verfolgung durch die
heidnischen Kaiser vor der Wiederaufnahme in die Kirche keine schweren Bußen
auferlegt, wenn nicht wirklich eine
objektive Sünde bestanden hätte. Sehr oft liest man in den Märtyrerakten die
Worte: „Ich kann nicht …“, d. h. nicht den falschen Göttern opfern,
nicht den Glauben verleugnen usw.
Der heilige Romanus rief laut dem heiligen Alfons Maria von
Liguori einigen Christen, die unter den Drohungen schwach geworden waren und dabei
waren, zu opfern, die folgenden Wort zu:
„Oh Brüder, was macht ihr da? Verlasst ihr den wahren Gott, euren Schöpfer und
Erlöser, um euch dem Teufel zu verkaufen?“ durch diese und ähnliche Ermahnung
hielt er die Schwachgewordenen davon ab und stärkte die Kleinmütigen. Wussten die Märtyrer denn nicht, dass Apostasie unter Druck gar keine ist?
Ein Kommentator („Mark“) hat verdammt, dass Diskussionsteilnehmer
meinen, sie könnten das Martyrium bestehen. Das hatte dort soweit ich weiß zwar
niemand behauptet, aber gut … Der Knackpunkt ist, dass jeder hoffen sollte,
ein etwaiges Martyrium zu bestehen – mit
Gottes Hilfe. Denn nur so ist es möglich, und Gott hat schon vielen diese Gnade
gegeben, die Ihn darum gebeten haben. Ich würde bestimmt nicht den glorreichen Märtyrer
Theopháne Vénard verdammen, der als kleiner Hirtenjunge ausrief „auch ich will nach Tongking gehen, auch ich will ein Märtyrer werden“, denn Gott hatte wohl
großes Wohlgefallen an diesem Wunsch, der auch in Erfüllung ging. Ich bemühe
wieder den hl. Alfons, der in Die Macht
des Gebets schreibt: „Denn Gott gießt die Fülle seiner Gnaden über
diejenigen aus, die auf Ihn hoffen. Mit diesem Vertrauen haben so viele
Märtyrer, selbst Jungfrauen und Knaben im zartesten Alter, trotz des Schreckens
vor den Martern, welche ihnen die Tyrannen bereiteten, die Marter und die
Tyrannen überwunden.“
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