Dienstag, 18. April 2017

Das Heidentum – Abbruch an der Ehre Gottes


Ist es nicht wahr, dass der Bestand, die große Ausdehnung und Fortdauer des Heidentums ein ungeheurer Abbruch an der Ehre Gottes ist?

Gewiss, die Heiden wissen es nicht. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass dem Allerhöchsten die ihm gebührende Anbetung und Verherrlichung von dem größten Teil der Menschheit vorenthalten wird, dass es um seine Ehre in der Welt schlecht bestellt ist.

Wenn die Heiden dies auch nicht verstehen, so verstehen es doch die Christen, und sie wissen es, dass Gott von ihnen verlangt, für seine Ehre in der Welt zu sorgen. Ungestraft werden sie diese höchste Pflicht nicht vernachlässigen. Fluch und Segen knüpft sich daran für die Christenheit. Tut sie nun wirklich, was sie kann, um diese heiligste Pflicht zu erfüllen?

Aber nicht nur die Pflicht muss uns dazu zwingen, für die Ehre Gottes zu eifern, auch Dankbarkeit und Liebe müssen uns dazu drängen. Kann ein Katholik mit glaubensvollem Herzen, der seinem göttlichen Wohltäter aufrichtig zugetan ist, gleichgültig auf die Heidenwelt hinschauen, die der Ehre Gottes so großen Abbruch tut? Können wir gleichgültig hinblicken auf jene großen, dunklen Länder mit ihren vielen Millionen Menschen, die ohne Anbetung, ohne Opfer, ohne Dank gegen ihren Schöpfer dahinleben?

Der Gedanke daran hat einem hl. Franziskus Xaverius und anderen frommen Christen heiße Tränen ausgepresst und sie angetrieben, alles zu verlassen und unter den größten Entbehrungen und Leiden hinauszueilen in die Heidenländer, um die Heiden zu Anbetern des einen wahren Gottes zu machen. Das ist der praktische Ausdruck zu dem Wunsche und Gebet: „Geheiligt werde Dein Name!“ „Dann kann von jemand gesagt werden, dass er für Gott eifert, wenn er dasjenige, was gegen die Ehre und den Willen Gottes ist, nach Kräften zu verhindern sucht.“ (Thomas v. Aquin)

Das Missionswerk ist ein heiliger Kreuzzug für die Ehre Gottes, den der Allerhöchste selbst uns aufgetragen, wozu die Liebe zu ihm uns naturgemäß drängen muss. Darin gipfelt sein höchster und vornehmster Zweck. Das katholische Herz kann und darf auf diesen Missionseifer für die Verherrlichung des göttlichen Namens nicht verzichten; es offenbart sich darin die richtige Gottesverehrung. Möge diese Erkenntnis wachsen und durch das Wachsen der katholischen Missionsbetätigung immer machtvoller aus allen Ländern und Völkern der Lobgesang zum Himmel emporrauschen: Die Ehre sei dem Vater, dem Sohne und dem Heiligen Geiste!“

(Aus: Jesu letzter Wille, P. Hermann Fischer S.V.D.)

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