Samstag, 11. Dezember 2021

Aus dem Tagebuch eines Chinamissionars


 Einige kurze, aber schöne Gedanken von P. Froewis (siehe vorheriger Post) zu seinen Missionsreisen zu den Landgemeinden in Südschantung:

„Der gute Hirt muss katholisch sein [d. h. seine Seelsorge soll alle, auch die Heiden erfassen]. Immer ... neue Bekehrungen zu erobern probieren und den Christen selber Seeleneifer beibringen! Mit Missionsbegeisterung sie erfüllen! ... Jesus – die Apostel – gute, heilige Missionare ruhen, rasten nie! Immer mehr! Nie einschlafen!“


Sonntag, 5. Dezember 2021

Buch: „Georg Froewis SVD – 40 Jahre Missionar im Umbruch Chinas“

 


Aktuell lese ich „Georg Froewis SVD – 40 Jahre Missionar im Umbruch Chinas“. Es geht um das echte Vorarlberger Unikat Georg Froewis aus der Steyler Missionsgesellschaft, der mit seinem unverwüstlichen Humor und seinem Wahlspruch „den Mutigen gehört die Welt“ fast ein halbes Jahrhundert im Reich der Mitte als Glaubensbote wirkte. Dieses antiquarisch erhältliche Buch ist von den beiden Steylerpatres Zmarzly und Macheiner geschrieben, die über einige Jahre Weggefährten von Msgr. Froewis waren. Besonderen Wert erhält das Werk durch die zahlreichen Zitate von Froewis selbst, aber auch vom heiligen Joseph Freinademetz, der Froewis einen Mustermissionar nannte, sowie von seinem ehemaligen Kaplan Erzbischof Theodor Buddenbrock S.V.D, den Froewis mit seiner eigenen Pädagogik ins chinesische Missionsleben einführte. 

Ich bin zwar noch nicht einmal bei der Hälfte, kann diese detaillierte Biografie aber guten Gewissens empfehlen. Man erhält einen sehr schönen Einblick in die Missionsmethodik der Steyler Missionare sowie in die damaligen Zeitumstände Chinas. Macht sich sicher auch gut unter dem Christbaum!

Sonntag, 7. November 2021

Der Apostel von Chota Nagpur – zum Todestag von P. Constant Lievens S.J.



„Hundertmal besser ist’s, zehn Jahre lang tüchtig arbeiten, als hundert Jahre leben, ohne ordentlich anzupacken.“ So sagte P. Constant Lievens, als er wieder einmal ermahnt wurde, mehr auf seine Gesundheit zu achten. So wie er sprach, handelte er auch. Es waren ihm nicht einmal 7 Jahre als Missionar beschieden, doch seine Erfolge glichen denen von jahrzehntelangen Bemühungen.

Constant Lievens wurde am 11. April 1856 als siebtes von insgesamt 11 Kindern einer einfachen flämischen Bauernfamilie im belgischen Moorslede geboren. Früh fühlte er den Wunsch, den geistlichen Stand zu ergreifen. Zunächst trat er in das Priesterseminar von Brügge und zwei Jahre später in das Noviziat der Gesellschaft Jesu ein. Nach einiger Zeit kam er in das Studienhaus der Jesuiten im indischen Asanol und wurde schließlich im Jahr 1883 in Kalkutta von Bischof Goethals zum Priester geweiht. Es folgten noch eine Zeit des Studiums, besonders der indischen Sprachen, bis er 1885 in das Arbeitsfeld gesandt wurde, als dessen Apostel er bekannt werden sollte: Chota Nagpur im Nordosten Indiens, genauer gesagt die Station Torpa.

Die Ureinwohner, denen seine missionarische Tätigkeit besonders galt, die Kols, Munda und Oroan, litten stark unter der ungerechten Steuerlast, die ihnen von muslimischen und hinduistischen Steuereintreibern aufgebürdet wurde. P. Lievens machte sich bald zum Anwalt der Bedrückten und hörte geduldig deren Klagen an, worauf er sich oft bei den höheren Gerichten der Hauptstadt Ranchi für sie verwandte, was ihm bald den Namen „Bara Saheb“, großer Herr, einbrachte. So wurde der Jesuitenmissionar weithin sehr populär. Es wird berichtet, dass an einem einzigen Tag 4000 Personen kamen, um bei ihm vorzusprechen. Diese Rechtsberatung wusste er stets mit einer religiösen Belehrung zu verbinden, wodurch sich bald zahlreiche Taufbewerber einstellten. Es war aber dennoch nicht allein die zeitliche Hilfe, die sie zu diesem Schritt führte, denn der Hass der Steuereinnehmer steigerte sich so oft nur noch weiter. P. Lievens selbst sah den Grund für die Bekehrungserfolge im Wirken Gottes, und sagte: „Ich kann nicht zweifeln, es ist Gott, der in unserer Mission so mächtig wirkt. Ja, es ist einzig und allein Gottes Werk.“ Selbst widmete er sich viel dem Gebet und ließ beten, damit mehr Seelen gewonnen würden. „Voran Kinder! Feuer an die Seelen! Ganz Chota Nagpur muss Christus gehören!“, so ermutigte er seine Christen zum Gebet für Bekehrungen. Die Zahl der von ihm getauften Personen liegt vermutlich deutlich jenseits der 10.000. So berichtete er, allein am 30. Oktober 1889 allein 1557 Menschen getauft zu haben.

P. Lievens setzte sich ganz für die Seinen ein, er nahm herzlichen Anteil an ihren Sorgen und Angelegenheiten und war mit ihrer Art zu denken und zu fühlen aufs Tiefste vertraut. Die Fehler seiner geistlichen Kinder besserte er mit Geduld und Liebe. Diese Eigenschaften wohl waren es, die den Apostolischen Delegaten von Indien, Msgr. Zaleski, bewegte, über Lievens zu urteilen: „ein wahrer Missionar!“

Sich selbst schonte er in keiner Weise. Exemplarisch ist wohl der Bericht von Graf Le Grelle, der P. Lievens in seiner Mission besuchte. Nach einer abenteuerlichen Rückkehr von einer Missionsreise, bei denen der Priester und sein Besucher vom Regen vollkommen durchnässt wurden und fast in einem reißenden Fluss zu Tode gekommen waren, begab sich P. Lievens noch spätabends an die Arbeit und empfing die üblichen Besuche. So fand ihn der Adelige am nächsten Morgen unter seinen Leuten, ohne dass der Missionar auch nur die nassen Kleider gewechselt hatte. Für Fieber hatte P. Lievens eine eigenartige Kur und erwiderte auf Mahnungen, sich auszukurieren: „Oh, das kuriere ich durch einen tüchtigen Ritt“. „Mehr als einmal“, so berichtete sein Mitbruder P. Motet, „sah ich ihn in den Sattel steigen, während seine Beine vor Fieberfrost schlotterten.“ Man kann hier nur sagen, dass es sich wohl um die Eigenart eines Heiligen handelte, die zu bewundern, aber nicht nachzuahmen ist.

Bei derartiger Selbstvergessenheit wundert es nicht, dass der „Apostel von Chota Nagpur“ bald ans Ende seiner Kräfte gelangt war, und ihn ein Tuberkuloseleiden zunächst zur Kur im Himalajagebirge und schließlich zur Rückkehr nach Belgien zwang. Beim Scheiden versprach er seinen Christen, die ihm bis nach Kalkutta gefolgt waren, zurückzukehren, doch lebend sollte er Indien nicht wiedersehen. Er starb am 7. November 1893 in Löwen. Anlässlich der Eröffnung seines Seligsprechungsprozesses wurde seine Asche aus Belgien in die Kathedrale von Ranchi überführt.

„Vier moet branden“ – „Feuer muss brennen“, so steht es in Niederländisch auf seinem Grab. Diese Worte, wahrscheinlich seine eigenen, sind ein treffendes Sinnbild seines Eifers.

(Quelle: Die Weltmission der katholischen Kirche, 1930 Nr.1/2)

 

Mittwoch, 3. November 2021

„Missionar UND Jesuit, das will ich werden“ – Pater Pietro Andrea Viganò S.J. (P.I.M.E.), Bischof von Hyderabad, Generaloberer des Mailänder Missionsseminars



„Missionar und Jesuit, das will ich werden“, erklärte der junge Pietro Andrea Viganò aus Besana bei Mailand seinem Beichtvater im Jahr 1868. Als dieser entgegnete: „Wenn du aber nur eines werden könntest, Missionar oder Jesuit, was würdest du dann wählen?“ erfolgte ohne Zögern die Antwort „Dann würde ich Missionar werden“. Er trat früh in das Mailänder Missionsseminar ein und wurde mit 23 Jahren zum Priester geweiht und nach Indien entsandt, wo er sich als eifriger Missionar unter Beweis stellte. So verwundert es auch nicht, dass er im Januar 1898 zum Bischof der Diözese Hyderabad ernannt wurde. Die katholische Kirche wuchs unter seiner zehnjährigen Leitung bedeutend. Bischof Viganò gründete mit großer Weitsicht auch ein Priesterseminar für eingeborene Berufungen.

Pius X. stellte ihn im Jahr 1908 als Generaloberen an die Spitze des Mailänder Missionsseminars. Im Jahr 1913 machte ihn der heilige Papst, dessen Vertrauen er genoss, zusätzlich zum Weihbischof von Tortona (Piemont).

Er hatte als Missionar viel erreicht, und doch beschäftigte Msgr. Viganò sein anderer großer Wunsch, der Eintritt in die Gesellschaft Jesu, den Papst Benedikt XV. nach wiederholten Bitten ihm schließlich gewährte. Am 20. Juni 1917 wurde der ehemalige Bischof von Hyderabad, der frühere Generalobere des Mailänder Missionsseminars, der Weihbischof von Tortona schließlich in Chieri in das Noviziat der Jesuiten aufgenommen.

Der 60-jährige machte alle Übungen des Noviziats mit und meldete sich bald für die Mission unter den Aussätzigen von Culión auf den Philippinen. Über Spanien, wo er in Manresa das Spanische lernte und am 21. Juni 1919 seine Ordensgelübde ablegte, reiste er schließlich nach Südostasien. Aus Culión berichtete er: „Unser Leben hier verbringen wir fast ständig inmitten der zahlreichen Aussätzigen auf der Insel (gegenwärtig 5000). Irdische Tröstungen gibt es wenig … aber je weniger irdische, desto mehr göttliche …. Vor den Aussätzigen habe ich weder Widerstreben noch Furcht, ich fühle im Gegenteil eine unbegrenzte Liebe zu ihnen …. Und wenn Gott wollte, dass ich angesteckt würde, so könnte das nur meine Dienstleistungen bei den Aussätzigen erleichtern, da ich nicht mehr so viele Vorsichtsmaßregeln anwenden müsste.“

Da er sich tatsächlich infizierte, musste er auf Geheiß der Oberen zunächst in die Hauptstation der Mission und anschließend nach Europa zurückkehren, wo er in Rom noch vier Monate lang seine Besucher durch seine Heiterkeit und sein Verlangen nach dem Himmel erbaute. P. Viganò S.J. starb am 13. Februar 1922, nachdem er seinen Lebenstraum erfüllt hatte: Missionar UND Jesuit.



(Quelle: Jesuitenkalender 1923)

Samstag, 23. Oktober 2021

„Allen alles werden“ – der Großstadtapostel von Buenos Aires

 

Jesuitenkirche San Ignacio in Buenos Aires

Einst wirkte in der Heimatstadt des Papstes ein deutscher Jesuit, der unter dem paulinischen Motto „allen alles werden“ ein wahrer Großstadtapostel wurde. Der heiligmäßige Rheinländer P. Johannes Auweiler wirkte zunächst in der Gegend um Santa Fe im Nordosten Argentiniens bei den deutschen und Schweizer Immigranten und konnte auch von Missionserfolgen unter den Ureinwohnern berichten, bevor er 1878 nach Buenos Aires versetzt wurde. In der Weltstadt am Rio de la Plata kam es ihm zugute, dass er 12 Sprachen beherrschte – darunter auch Arabisch. Er wirkte dabei nicht nur unter den Katholiken, die zum Teil jahrzehntelang ihre religiösen Pflichten nicht erfüllt hatten, sondern ging auch einer echten Missionstätigkeit nach. Hier sein eigener Bericht:

„Meine Beschäftigung im Allgemeinen waren die eines Seelsorgers. Da ich schon früher die traurige Erfahrung gemacht hatte, dass gar viele Fremde in dieser großen Weltstadt ohne den Trost der heiligen Sakramente sterben, weil es an sprachkundigen Geistlichen fehlt, so widmete ich alle freie Zeit dem Sprachstudium und erlernte nach und nach die in hiesigen Hospitälern am meisten angewandten Sprachen. Auf diese Weise war es möglich, im Verlauf dieser Jahre etwa 1400 Konversionen zustande zu bringen – annähernd 550 Indianer, Muselmänner und etwa 850 Häretiker und Schismatiker verschiedener Nationalitäten. Die hochwürdigsten Bischöfe unterstützten mich in dieser Absicht allzeit mit den weitesten Vollmachten, und da sie später bemerkten, dass die neu eingeführte Zivilehe unermesslichen Schaden unter den Katholiken anrichtete, so boten sie auch in dieser Beziehung alle Vollmachten an, um die Familien mit Gott und der Kirche zu versöhnen, so dass Tausende sich aus dem Verderben gerettet haben.“

P. Auweiler starb am 17. Juli 1911 im Rufe der Heiligkeit, beweint von ganz Buenos Aires.


(Quelle: Jesuitenkalender für das Jahr 1926)

Sonntag, 10. Oktober 2021

Hand aufs Herz!

St. Arnold Janssen im Gebet


Hand aufs Herz, mein lieber Zuhörer! Wie viel hast du schon für die Missionen gebetet? Ist es vielleicht nur dein kleines Ich, das im Mittelpunkt deines Gebetslebens steht? Sprichst du zum lieben Gott immer nur „Gib und gib und nochmals gib mir!“ Nein, das ist nicht sozial gedacht, das ist nicht christlich, das ist nicht katholisch! Katholisch heißt allgemein, allumfassend und weltumspannend. Dann gehört auch die Fürbitte für die armen Heiden und die Ausbreitung des Gottesreiches unter ihnen in unser Gebetsleben hinein. Sind wir von diesem Geiste durchdrungen, dann fühlen wir uns auch gedrängt, auch heilige Messen für das Missionswerk anzuhören und lesen zu lassen, heilige Kommunionen in diesem Sinne aufzuopfern, Selbstüberwindungen und kleine Abtötungen, die der Gesundheit nicht schaden, auf diese Meinung dem lieben Gott darzubringen. Wer selber so arm ist, dass er nicht ein Scherflein für die Ausbreitung unserer heiligen Religion geben kann, der kann noch mehr tun: beten und opfern. Wie dankbar wird dir einmal die ganze Ewigkeit hindurch die Seele des bekehrten Heiden sein, die dir vielleicht einmal im Jenseits entgegenkommen und zurufen wird: „Deinem Gebet und deinem Opfer habe ich es zu verdanken, dass ich in den Himmel gekommen bin!“

Tausende von Heiden schmachten
noch in Finsternis und Tod,
sie zu retten will ich trachten,
lindern ihrer Seelen Not.


(Aus: „Was für Opfer bringt ein Afrika-Missionär“ von Domvikar Dr. E Dubowy, gefunden in: Stern der Heiden, Jahrgang 1927)

Samstag, 2. Oktober 2021

Podcast mit Catholica Germanica „Einführung in die katholische Mission“

 



Silvio vom Blog Catholica Germanica hat mich eingeladen, etwas über die katholischen Missionen zu sprechen. Wir behandeln die Entwicklung der Missionsorden, die Rolle der Päpste, und wie man selbst die Missionen fördern kann. Hier und überall, wo es Podcasts gibt!




Freitag, 3. September 2021

Neues Buch „Entweder Katholizismus oder Liberalismus – Hirtenbriefe und Rundschreiben des heiligen Ezequiel Moreno y Díaz“


Mein neues Buch  „Entweder Katholizismus oder Liberalismus – Hirtenbriefe und Rundschreiben des heiligen Ezequiel Moreno y Díazist jetzt im BoD-Buchshop erhältlich – samt Leseprobe!


Besonders in seinem ersten Hirtenbrief als Apostolischer Vikar von Casanare zeigt sich der heilige Ezequiel Moreno als begeisterter und opfermütiger Missionar:

Ach! Wenn es mir doch gegeben wäre, während ich in einer ärmlichen Strohhütte, an einem Flussufer oder unter einem Baum meinen letzten Atemzug tue, zu sagen: »Es gibt keine Ungläubigen mehr in Casanare!«

Lasst Euch den geistlichen Hochgenuss aus der Feder des heiligen Bischofs von Pasto nicht entgehen!

Freitag, 27. August 2021

Die ehrwürdige Fidelis Weiß: Mitleid mit den Heidenkindern

 


Am 11. Februar 1923 starb im Franziskanerinnenkloster Reutberg bei Bad Tölz die mystisch hochbegnadete Ordensschwester Fidelis Weiß, die sich während ihrer Todeskrankheit den Ruf großer Heiligkeit erworben hatte.

Bereits als junges Mädchen wünschte sie sich, ins Kloster einzutreten. Die Familie musste nach dem frühen Tod des Vaters viel entbehren, und Eleonore, wie sie in der Welt hieß, hatte den Wunsch, reich zu sein – doch ihre Motive waren andere als die der großen Mehrzahl der Menschen in ihrer Situation:

„Sie hatte immer den Wunsch, recht reich zu sein und recht viel Geld zu haben, um damit viel Gutes tun zu können, besonders auch für die Missionen und die armen Heidenkinder, mit denen sie großes Mitleid hatte.“

So ist auch die heiligmäßige bayerische Franziskanerin ein Beispiel dafür, wie die Heiligen fast immer einen großen Eifer für die Missionen an den Tag legten.


(Quelle: Lieben und Leiden – Lebensbild der gottseligen Schwester M. Fidelis Weiß)

Donnerstag, 19. August 2021

St. Ezequiel Moreno, ein echter Augustinermissionar

 



Heute jährt sich der Todestag des heiligen Ezequiel Moreno y Díaz, der den regelmäßigen Lesern des Blogs kein Unbekannter sein wird, zum 115. Mal. Hier ein kleiner Auszug aus meinem Buch Der heilige Bischof aus den Anden, das überall im Handel erhältlich ist. Es ist aus einem Nachruf auf den heiligen Bischof von Pasto in Kolumbien und schildert uns den Augustinerprälaten als starkmütigen Missionar:


„In seinem Nachruf auf den Bischof schrieb der ehemalige Schriftleiter des katholischen Blatts Adalid Católico, Justo Guerra:

„Ich möchte nur eine vorherrschende Eigenschaft betrachten, die man als charakteristisch für die moralische Person des ehrwürdigen Missionars der Philippinen, des Apostolischen Vikars von Casanare und des überaus würdigen Bischofs der Diözese Pasto bezeichnen kann. Diese Eigenschaft war meiner Meinung nach die Starkmut, die immer Hand in Hand geht mit der Großherzigkeit und der Mäßigung. Er war nach dem Typ der aszetischen Missionare der Philippinen geformt, wo der Augustinerorden das beste Zeugnis von seiner Fertigkeit gegeben hat, die evangelischen Streitheere im Kampf mit der Häresie und dem Heidentum zu organisieren, zu lenken und fruchtbar zu machen. So gestaltete er eine Einöde, die selbst die Stärksten einschüchtert, zu einem zivilisierten und wohlhabenden Land. Und Herr Moreno hatte stets seine Augen auf die Einöde gerichtet, um den armen Wilden nachzugehen […]“


Möge er für uns bitten, dass es auch in unseren Tagen wieder viele heilige Missionare gibt!

Sonntag, 9. Mai 2021

Apostel im Feuerbart – Msgr. Joseph Ignatius Shanahan CSSp, Apostolischer Vikar von Südnigeria

Der Diener Gottes Joseph Ignatius Shanahan. Sein Seligsprechungsprozess wurde 1997 eröffnet. Bild quelle spiritanroma.org


Wegen seines ungesunden Klimas hieß Nigerien in der Kolonialzeit nur „des weißen Mannes Grab“. Kein anderer Weißer hat aber dort ein so ehrenvolles Grab erhalten wie der irische Missionsbischof Shanahan CSSp. Vom fernen Nairobi in Ostafrika, wo er 1943 im Rufe der Heiligkeit starb, holten voriges Jahr seine treuen Ibos die sterblichen Überreste ihres Apostels in die Heimat seines Herzens.


Zuerst als einfacher Missionar und dann als Bischof hat er 30 Jahre unter seinen Schwarzen gewirkt. Landauf, landab waren sein flatterndes weißes Gewand und sein flammend-roter Bart bekannt. Als er im Jahre 1920 Bischof wurde, hatte er schon 721 Schulen und Kapellen gegründet, an die 1000 Lehrer herangebildet für 40 000 Kinder. Feuer im Sturm waren sein Missionseifer und sein kühnes Bahnbrechen, wenn er sich neuen Missionsmethoden zuwandte. Er brach mit der Überlieferung der Stationen an den Flussläufen, wo der Missionar nur Sklaven loskaufte und für Kranke und Verlassene sorgte. Er zog in die Wildnis von Stamm zu Stamm, wo man noch keine Weißen gesehen hatte. Er suchte und fand das Gute in diesen einfachen Menschen. Nie griff er direkt ihre Religion, ihre heidnischen Bräuche und Riten an. Er fürchtete, er werde ihnen dadurch den tiefreligiösen Sinn entreißen. Er suchte aufzubauen auf ihrem Eigentum: dem Glauben an die andere Welt, an den Großen Geist im Himmel und den tiefen Sinn jedes Opfers. Als er 1932 krank das Land verlassen musste, konnte er auf 110 000 Getaufte und über 1000 Kirchlein zurückschauen. Es ist wohl seinem Geiste hauptsächlich zu danken, wenn heute die Kirche unter den Ibos so fest verwurzelt ist.

(Aus: die katholischen Missionen, 1957)

Mittwoch, 21. April 2021

Missionsberufe sind kein Schaden für die Heimat


„Viele Missionsberufe entziehen der Heimat keine Priesterberufe; vielmehr lässt wahre Missionsbegeisterung die Berufe auf beiden Seiten wachsen. Es wäre kleinlich und ein Zeichen eines beschränkten Geistes, wenn jemand fürchtete, der Missionseifer könne der Heimatkirche schaden. Ein katholischer Christ darf das Wort: „Das Hemd ist mir näher als der Rock!“ nicht im Munde führen.“

P. Nikolaus Blum S.V.D., Nachfolger des hl. Arnold Janssen als Generalsuperior der Gesellschaft vom göttlichen Wort

Freitag, 12. Februar 2021

Neu: Buch „Der heilige Bischof aus den Anden“

 

Cover von https://www.barituscatholic.com/


Den langjährigen Lesern dieses Blogs wird der heilige Ezequiel Moreno kein Unbekannter sein. Die anhaltende Pandemie bot mir die Gelegenheit, seine erste deutschsprachige Biografie zu schreiben, die jetzt bei BOD erhältlich ist (alle bekannten Online-Buchhändler werden in den nächsten Tagen folgen). Aktuell arbeite ich an der Veröffentlichung der Hirtenbriefe des Heiligen und hoffe so, zu seiner weiteren Bekanntheit im deutschen Sprachraum beitragen zu können.

„St. Ezequiel Moreno y Díaz war einer der bedeutendsten katholischen Bischöfe der letzten zwei Jahrhunderte. Er kämpfte heroisch gegen die von der Kirche verurteilten Lehren des Liberalismus und wirkte mit glühendem Seeleneifer als Missionar. Seine allumfassende Gottes- und Nächstenliebe war dem heiligen Ordensmann in seinem ganzen Wirken Antrieb und Hilfe, die zahlreichen Prüfungen und Verfolgungen seines Lebens zu meistern.

Dieses Buch ist die erste deutschsprachige Biografie und soll zu einer größeren Bekanntheit des heiligen Augustinerbischofs beitragen. Der Anhang enthält die Übersetzung seines bedeutenden Rundschreibens Entweder „Katholizismus oder Liberalismus“.“

Samstag, 30. Januar 2021

Der selige Charles de Foucauld über die missionarische Pflicht Frankreichs

 


„Es ist eine große Gnade Gottes für Frankreich, dass Er diesem Land 50 Millionen Ungläubige als Untertanen gegeben hat, kleine Kinder, die es zu erziehen, zu evangelisieren, zum Himmel zu führen gilt: Welche Gnaden wird Frankreich erhalten, wenn es die Aufgabe erfüllt, diese 50 Millionen Seelen zu retten, die zu einem so großen Preis erkauft wurden, für die Christus gestorben ist! Welche Strafe wird es erhalten, wenn es aus schuldbarer Nachlässigkeit, Indifferenz und Egoismus diese so schwere Pflicht nicht erfüllt, die ganz besonders von ihm gefordert wird.“

 (Quelle: Sedes Sapientiæ, Nr. 154)

Samstag, 16. Januar 2021

Der heilige Arnold Janssen über den hl. Auguste Chapdelaine und Missionsberufe

St. Auguste Chapdelaine


Nachfolgend ein Auszug einer Lebensbeschreibung von P. Auguste Chapdelaine M.E.P., die P. Arnold Janssen 1874 im Herz-Jesu-Boten veröffentlicht hat. P. Chapdelaine war 8 Jahre lang Priester in Frankreich, bevor er 1851 als Missionar des Pariser Missionsseminars nach China ging, wo er den Martertod erduldete. Ich veröffentliche diesen Beitrag auch zur Sühne der entsetzlichen Verleumdungen, die von der kommunistischen Propaganda über den heiligen Auguste Chapdelaine verbreitet werden, ähnlich wie über den heiligen Alberico Crescitelli.

„Wie gut hat der gelebt, der sein Leben um Gottes willen verliert! Welch andere Persönlichkeit ist P. Chapdelaine in China geworden: Stifter mehrerer neuer christlicher Gemeinden in einem heidnischen Lande, erster Apostel einer Provinz, größer als zwei deutsche Königreiche, glorreicher Martyrer, der durch sein Beispiel Millionen erbaut und ewig im Andenken jenes Landes und in der Geschichte der katholischen Missionen leben wird. Wäre er in Frankreich geblieben, so hätte er gewiss auch dort manches Gute getan, und es müssen ja auch dort Priester bleiben. Aber, was meinen wir? Soll nach seinem Weggang wohl die Kanzel, wo er gestanden, verödet, der Beichtstuhl, in dem er gesessen, leer geblieben sein? O gewiss nicht! Ein anderer ist an seine Stelle getreten, und es hat den heilbegierigen Christen seines alten Wirkungskreises weder an dem Brote des Wortes noch an dem der Sakramente gefehlt.

O möge doch noch mancher Priester und Priestertumskandidat, welcher der Größe des Missionarberufes fähig ist, das beherzigen. Wer die Kürze der Zeit und die Länge der Ewigkeit erwägt, der wird wünschen müssen, sein Leben recht teuer für Gott zu verkaufen und sich nicht einen kleinen, sondern einen guten Platz in der himmlischen Herrlichkeit zu erobern.“


Donnerstag, 14. Januar 2021

St. Arnold Janssen über die Notwendigkeit der Mission

 

(svdcuria.info)

Zum morgigen Fest des hochverehrten Steyler Gründers:

„(…) Je mehr die katholische Kirche in ihren Mitgliedern sich hervortun wird auf den Gebieten des Glaubens, der christlichen Liebe und der Wissenschaft, desto schneller und sicherer wird sie die Herrschaft über die Geister an sich reißen und desto eher und vollständiger als die Braut des himmlischen Königs erkannt werden.

Daraus ergibt sich aber auch, wie notwendig die Arbeit für die Missionare ist. Eine Kirche, die in dieser Beziehung kein entschiedenes Ringen offenbart, offenbart auch Andersgläubigen gegenüber nicht ihr Bewusstsein vom Werte der Seelen und von ihrer Sendung, die ganze Welt zu umfassen.

Wie sehr ist die katholische Kirche schon im öffentlichen Ansehen gestiegen, seit die Erfolge ihrer Missionstätigkeit allgemeiner bekannt geworden sind. Und welche Güter sind ihr dadurch nicht zugeflossen!

Also fahren wir auf der betretenen Bahn weiter fort, und das umso mehr, als das Wort des obersten Hirten uns alle dazu ermahnt und aufmuntert.“

Arnold Janssen in einem Brief vom 15. August 1892.

(Aus: Arnold Janssen – der Gründer des Steyler Missionswerkes. Ein Lebensbild von H. Fischer S.V.D.)