Montag, 29. Mai 2023

„Es werden mich selig preisen alle Geschlechter“: Die Franziskanerinnen Missionarinnen Mariens

Die selige Maria von der Passion, Gründerin der F.M.M.

Die Franziskanerinnen Missionarinnen Mariens wurden nicht nur für, sondern bereits in einem Missionsland gegründet, und zwar in Indien, wo ihre Gründungsmitglieder, darunter die Ordensstifterin Maria von der Passion, zunächst Mitglieder der Sühneschwestern Mariens (Société de Marie-Réparatrice) waren. Nach Uneinigkeiten zu Fragen der Missionsmethode und der Disziplin trennten sich 33 Schwestern unter der Leitung von Mutter Maria von der Passion im August 1876 von ihrer ursprünglichen Gemeinschaft und gründeten den Orden der Franziskanerinnen Missionarinnen Mariens im südindischen Udagamandalam. Ziel des Ordens war es, sich ganz der missionarischen Tätigkeit zu widmen, insbesondere in der medizinischen Betreuung von Frauen in Indien. Zu den weiteren Zielen gehörte es, Ordensmitglieder aus der ganzen Welt aufzunehmen, sich für alle Einsatzorte bereit zu zeigen und in Name und Ausrichtung „Missionarinnen Mariens“ zu sein. So sollten sie die Mutter nachahmen, die die Sendung ihres göttlichen Sohnes unterstützte, besonders in ihrem verborgenen Leben in Nazareth, wo sie in Liebe, Frieden und Demut Gott diente. Die Franziskanerinnen Missionarinnen Mariens sollten nach dem Wunsch ihrer Gründerin Maria als „Magd des Herrn“ in ihrer Hingabe an Gott nachahmen: „Dieses Charisma wird in der grundlegenden Einstellung des Ecce und des Fiat Marias gelebt: sie opferte ihr ganzes Sein in vollständiger und liebender Offenheit, im Glauben und in demütigem Dienst, damit der [Heilige] Geist in ihr die Arbeit des Vaters wirke.“[1] Hauptfest des Ordens ist wie bei andere franziskanischen Gemeinschaften das Fest der Unbefleckten Empfängnis Mariens am 8. Dezember.

Der Orden hat neben der seligen Stifterin sieben Heilige und eine weitere Selige hervorgebracht. Die heiliggesprochenen Schwestern unter der Leitung der heiligen Marie-Hermine von Jesus fielen am 9. Juli 1900 zusammen mit Bischof Grassi, anderen Ordensleuten und einheimischen Christen den Boxern in der chinesischen Mission Tai-Yuan-Fu zum Opfer und wurden 1946 selig- und im Jahr 2000 heiliggesprochen. Die selige Maria Assunta Pallotta lebte als Chinamissionarin des Ordensideal der Franziskanerinnen Missionarinnen Mariens in stiller Arbeit und Aufopferung ihrer selbst. Sie starb im Jahr 1905 im Alter von 26 Jahren.

Entsprechend dem Wunsch Mutter Marias von der Passion entwickelte sich der Orden zu einer internationalen Gemeinschaft. Heute wirken über 5000 Ordensschwestern aus 79 Nationen in 73 Ländern auf allen fünf Kontinenten.[2]

 

[1] Erste Konstitutionen der Franziskanerinnen Missionarinnen Mariens, Nr. 2
[2] https://fmm.org/where-we-are/

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