Sonntag, 29. Oktober 2023

„ Tragt Christus in die Welt hinein“ – Johannes Joseph van der Velden als Leiter des Franziskus-Xaverius-Missionsvereins


Der spätere Aachener Bischof Johannes Joseph van der Velden war eine prägende Gestalt der deutschen Missionsbewegung vor dem Zweiten Weltkrieg. Seine Arbeit als Generalsekretär des Franziskus-Xaverius-Missionsvereins beschreibt sein Biograf so:

„Stets blieb er mehr Seelsorger als Organisator. ‚Der Seelsorger in ihm war es, der seine Tätigkeit an der Missionszentrale mit dem Blick auf die Heilsaufgabe der Kirche in der ganzen Welt bestimmte.‘ Mission war ihm Wesensaufgabe er Kirche. Das Ziel seiner Arbeit sah er in einer Verinnerlichung des Missionswesens in der Heimat. Es galt, den Missionsgedanken im Rahmen einer überdiözesanen Missionswerbung in das religiöse Denken von Priestern, Volk und Jugend zu tragen. ‚Tragt Christus in die Welt hinein‘ war der Weckruf, den van der Velden wie einen Brand in die Herzen der Gläubigen warf. Tausenden legte er die Verantwortung der europäischen Kirche für die wachsende Missionskirche ans Herz. Viele Missionsberufe hat er geweckt. In zahlreichen Vorträgen für Lehrer und Erzieher warb er für die Missionskatechese in der Schule.“

Gebe uns Gott wieder viele, viele Katholiken, die sich für den Missionsgedanken voll einsetzen.


(Quelle: August Brecher: Bischof mitten im Volk. Johannes Joseph van der Velden 18911954)

Samstag, 21. Oktober 2023

Gedanken zum Fest der heiligen Laura Montoya

Die heilige Laura Montoya mit Angehörigen des Volkes der Embera

„Meine Seele brannte mit dem Verlangen, etwas Großes für meinen Gott zu tun, damit Er erkannt werde, und mein Mitleid mit den Ungläubigen wurde sehr klein im Vergleich zu meinem Verlangen, Gott erkannt und so geliebt zu sehen, wie Er es verdient.“

Die heilige Laura Montoya, geboren im Jahr 1874 im Westen Kolumbiens, war zutiefst von der Unwissenheit und Gottesferne der Indianer in den abgelegenen Regionen ihres Heimatlands bewegt. Sie fühlte sich zur Gründung einer Ordensgemeinschaft zur Missionsarbeit unter den indigenen Völkern angetrieben, die sie im Sinne einer zutiefst erlebten geistlichen Mutterschaft als ihre Kinder betrachtete. Gleichzeitig war jedoch ihre Liebe zu Gott so innig, dass sie ihre Missionsarbeit mehr von der Ehre Gottes als vom Heil der Ungläubigen her betrachtete – selbstverständlich ohne dabei deren Seelenheil zu vernachlässigen. Dieser Gedanke an die Ehre Gottes, der als höchstes Gut von allen geliebt zu werden verdient, kommt in ihren innigen Gebeten zum Ausdruck: „Mögen sie Dich zu Deiner Ehre erkennen! Mögen wir Dich mit den Seelen der Nichtchristen krönen. Mögen die nicht verloren gehen, die fern von Dir darben. Sieh, ich sterbe aus Wunsch, Dich erkannt und geliebt zu sehen.“ So wird das Mitleid zu den von ihr so sehr geliebten Ungläubigen klein, wenn es dem großen Gedanken der Ehre Gottes gegenübersteht.

Das Heil der Seelen ist ein heiliges und edles Motiv für die Missionsarbeit. Dennoch verdient das Motiv der Ehre Gottes, das vor allem Hauptmotiv des religiösen Strebens der Menschen sein sollte, auch bei der Behandlung des Missionsthemas wieder mehr in den Mittelpunkt gerückt zu werden. Möge die heilige Laura Montoya uns hierin Vorbild und Fürsprecherin sein.

Freitag, 6. Oktober 2023

St. Daniel Comboni: „Der wahre Apostel weicht nie den trotzigsten Hindernissen“


Ende der 1870er Jahre kam es im Missionsgebiet des heiligen Daniel Comboni im heutigen Sudan innerhalb eines Jahres zu einer verheerenden Dürre mit Hungersnot, die ganze Landstriche entvölkerte, sowie zu einer Epidemie, die noch schlimmere Folgen hatte. In diesem Kontext schreibt der Heilige:

„Soll bei so schrecklichen Schlägen das Herz des apostolischen Missionärs sich außer Fassung bringen lassen und unter der Wucht solchen Unglücks erliegen? … Nimmermehr. Das Kreuz ist der königliche Weg, der zum Triumphe führt. Das hl. Herz Jesu schlug auch für die armen Schwarzen. Der wahre Apostel weicht nie den trotzigsten Hindernissen, den heftigsten Widersprüchen und bietet festen Fußes die Stirne dem Schwalle der Bedrängnis und dem Anprall der wütendsten Stürme; er schreitet auf dem Wege des Martyriums zum Triumphe. Ähnlich unseren Missionskollegen in China, die sich im Angesichte des Todes und der grausamsten Qualen nicht erschüttern lassen, werden wir furchtlos ungeheure Mühen, gefährliche Reisen, peinliche [schmerzvolle] Entbehrungen, das langsame Martyrium eines glühenden Klimas und sogar den Tod erdulden, um die barbarischen Völker Zentralafrikas dem Glauben zu gewinnen und sie alle unter dem friedlichen Schatten des einen Schafstalles Christi zu sammeln.“

(Aus: Daniel Comboni. Bischof von Claudiopolis und Apostolischer Vikar, 1882)