Dienstag, 28. August 2012

Seiner Liebe war nichts schwer

Der heilige Franz Xaver, Bild von Peter Paul Rubens


Aus dem Nachlasse P. Gabriels S.J., welcher am 2. August 1885 in der Nähe von Sumbo am Sambesi gestorben ist, teilt uns einer der neu angekommenen österreichischen Missionäre, P. Czimmermann S.J., in einem Briefe aus Quilimane vom 8. März 1886 die folgenden Strophen auf den hl. Franz Xaver mit, welche sich unter den Schriften des eifrigen Missionärs vorfanden:

Weit im fernen, wilden Lande,
rings umströmt vom stillen Meer,
an des Ufers ödem Strande,
lag einst sterbend Franz Xaver.

Nicht in seiner Lieben Mitte,
nicht in seiner Ahnen Haus,
einsam in der armen Hütte
löscht sein heilig Leben aus,

Stirbt dahin der Gotteskrieger,
der nicht mit des Schwertes Macht,
nein, durch Liebe nur war Sieger,
der durch Liebe Heil gebracht.

Liebe führt ihn durch die Wüste,
Liebe übers weite Meer,
bis an Japans ferne Küste —
Seiner Liebe war nichts schwer.

In der Wildnis wie in Städten,
weilet, wirket Franz Xaver.
Seelen gilt es ja zu retten —
Seinem Eifer fällt nichts schwer.

Jesum trägt er stets im Herzen,
in der liebeglühnden Brust.
Alle Leiden, alle Schmerzen,
werden so ihm Himmelslust.

Mit Recht bemerkt P. Czimmermann zu diesen schlichten Strophen, dass sie ein schönes Zeugnis für die Gesinnung des edlen Missionärs sind und dass sie sich recht wohl auf seinen eigenen Seeleneifer und verlassenen Tod fern von der Heimat am wilden Sambesistrand anwenden lassen.

(Aus: die katholischen Missionen, 1886)