Donnerstag, 28. März 2013

"Ich gehe auf dem rechten Weg"


Aus China:

Heute um 12 Uhr (am 15. November 1884) klopfte ein Heide an das Tor unseres Hauses und verlangte den ‚großen Mann‘ (den Oberen) zu sprechen.
Man führte ihn sofort ins Sprechzimmer, und auf die Frage unserer Katechisten, warum er den ‚großen Mann‘ sprechen wolle, erzählte er folgendes:

‚Eines Nachts — es ist noch nicht lange her — lag ich leichtem Schlaf, und es kam mir vor, als wandere ich durch eine wüste, unwegsame Gegend. Da sah ich plötzlich in meiner Nähe einen Mann mit einem großen Kreuz auf der Schulter, dessen Antlitz gar schön anzusehen war.
Es drängte mich, ihn zu fragen, wohin er gehe. ‚Ich gehe auf dem rechten Wege‘ antwortete er, ‚möchtest du nicht auch den rechten Weg geführt sein?‘ — ‚Gewiss,‘ sagte ich sogleich, ‚das möchte ich.‘ — ‚Nun gut,‘ erwiderte die Gestalt, ‚so mache dich auf den Weg 700 Li (70 Stunden) weit, bis du in der Nähe der Stadt Na-yan-su zu dem Turm mit der Uhr kommst; dort wird dir der rechte Weg gezeigt werden.‘
Deshalb bin ich nun hier. Aber sagt mir, was ich tun soll; denn schon seit langer Zeit fühle ich etwas in mir, das mir keine Ruhe mehr lässt!
Wir trugen den so merkwürdiger Weise Gemahnten sofort in die Liste der Katechumenen ein, und sobald sein Unterricht beendet ist, wird er die heilige Taufe empfangen.“

(aus: die katholischen Missionen, 1885)

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