Freitag, 27. September 2013

Der Mord an Father James Coyle durch ein Mitglied des Ku Klux Klan

Father James Coyle (1873-1921)


Am 11. August 1921 wurde der irische Priester Father James Edwin Coyle in Birmingham, Alabama auf seiner Veranda von dem methodistischen Prediger und Ku Klux Klan-Mitglied Edwin R. Stephenson erschossen, nachdem er dessen Tochter Ruth mit dem puertoricanischen Katholiken Pedro Gussman verheiratet hatte. Sie war einige Monate davor zum katholischen Glauben konvertiert.

Stephenson war wohl durch das Lesen von antikatholischen Hetzschriften zu dem Mord aufgestachelt worden, die den protestantischen True American vor einer vermeintlichen Übernahme Amerikas durch den Papst warnten. Dazu hätten die  Knights of Columbus im Geheimen Waffen gehortet und nur darauf gewartet, bis das Signal aus Rom kam, den Plan auszuführen. Zudem berichteten die Blätter über die Entführung und Gefangenhaltung von protestantischen Mädchen in katholischen Klöstern.

Father Coyle selbst nahm häufig in der Presse Stellung gegen diese absurden Behauptungen und rief auch seine Gläubigen auf, sich nicht einschüchtern zu lassen und für den Glauben einzustehen. Die Katholiken Birminghams erinnerten sich an ihn als eifrigen und liebenswerten Priester. Bei der Beerdigung gab es einen fast drei Meilen langen Autokorso von der Kirche St. Paul bis zu dem Friedhof, wo Father Coyle beigesetzt wurde.

Stephenson wurde von dem Mord wegen vorübergehender Unzurechnungsfähigkeit und Selbstverteidigung freigesprochen. Zur Zeit des tödlichen Angriffs war Father Coyle nur mit seinem Brevier bewaffnet. Sowohl Teile der Jury als auch der Verteidigung rekrutierten sich aus Ku Klux Klan-Mitgliedern.

Stephenson starb 1956 in Birmingham. Möge er in seinem Opfer einen gütigen Fürsprecher zu seiner Bekehrung gefunden haben.


Mehr über den Fall beim Father James E. Coyle Memorial Project.