Freitag, 29. November 2013

Einheimische Priester und Islam als Gefahr

Der selige Cyprian Tansi, ein nigerianischer Priester

Der neue Apostol. Vikar, Msgr. Pellet, welcher in der englischen Kolonie Lagos residiert, beschäftigt sich mit dem Plan der Heranbildung eines einheimischen Klerus für Westafrika. 

In Topo soll ein Seminar errichtet, und unter den jungen Eingeborenen, welche sich vielfach zum Priestertum melden, sollen die tauglichsten ausgewählt und erzogen werden. Der Bischof ist der Ansicht, dass die Gefahren des für Europäer wahrhaft mörderischen Klimas notwendig einheimische Priester verlangen, wenn je das Land in größerem Maßstab missioniert werden soll. Dazu kommt, dass die Kenntnis der Landesgebräuche und der Sprache für den eingeborenen Priester einen großen Vorteil bedeutet und sich derselbe so natürlicherweise leichter das Vertrauen seiner Landsleute erwerben kann als ein Fremder. 

Die größte aller Gefahren an der Westküste ist das überraschend schnelle Anwachsen des Mohammedanismus. Vor 50 Jahren war in Lagos noch kein einziger Mohammedaner, heute sind 7.000-9.0000 dort, welchen nur 6.000 Katholiken gegenüberstehen. Noch bemerkenswerter ist dieser Fortschritt im Lande Yoruba. Ganze Städte, wie z.B. Ilorin, sind mohammedanisch. 
Es ist somit dringend nötig, Missionäre zu haben, und zwar so bald als möglich und so viele als möglich. Das geplante Seminar soll allen Missionen der Westküste, besonders denen am Niger, in Dahomey, an der Gold- und Elfenbeinküste, zu Hilfe kommen.
Msgr. Pellet empfiehlt sein wichtiges Unternehmen dringend der christlichen Mildtätigkeit.


(Aus: die katholischen Missionen, 1896)