Samstag, 25. Januar 2014

Schismatische Kopten ermorden Franziskaner – Einer der Mörder bekehrt sich vor seiner Hinrichtung

 
Am 21. Juni fiel der Franziskanerpater Luigi Polizzi zu Fayum zwei schismatischen Kopten zum Opfer. Sie lauerten ihm in einem Hinterhalt auf und schlugen ihn mit fünf Beilhieben nieder; dann vergruben sie den Leichnam in einem Versteck. Erst am siebten Tag gelang es, die Mörder ausfindig zu machen, und am 1. Juli konnte die Leiche erhoben werden. P. Luigi Polizzi war erst 26 Jahre alt und weilte seit März 1913 in der Mission…

…Neulich (siehe oben) berichteten wir über die Ermordung des Franziskanerpaters Luigi Polizzi durch zwei schismatische Kopten. Die Verbrecher waren Aiad Damian und Mesiha Scenuda, zwei ehemalige Diener der Mission. 
Am 5. September 1915 fanden die Gerichtsverhandlungen zu Beni Suef statt, in denen die beiden Mörder zum Tode verurteilt wurden. Der Franziskanerpater Demetrio Buracchi hatte die Freude, einen derselben vor dem Tod in die wahre Kirche aufnehmen zu können und unter aufrichtigem Reueschmerz sterben zu sehen.

 – Erst nach langen vergeblichen Bemühungen war es dem Missionär gelungen, zu den Verurteilten zugelassen zu werden. Aiad Damian wies von vorneherein jeden Beistand des Paters ab mit der Bemerkung, wenn er Hilfe bedürfe, habe er seine Priester. 

Mesiha Scenuda dagegen sprang beim Anblick des Missionars freudig auf, küsste ihm die Hand und erwiderte auf die Frage des Paters, ob er in der katholischen Religion Verzeihung seiner Sünden erlangen wolle: „Mit großer Dankbarkeit nehme ich das Anerbieten an. Viel Gutes haben mir bereits die Franziskaner erwiesen, nun bringen sie mir auch das Heil der Seele. Der Herr möge es ihnen vergelten“.

– Der Tag der Hinrichtung war auf den 10. Januar 1916 festgesetzt. Aiad Damian ging unbußfertig in den Tod. Über die Reue Mesiha Scenudas war der Franziskanermissionär bis zu Tränen gerührt. Zwar konnte er den armen verführten Jüngling nicht von der Strafe für das schwere Verbrechen befreien; aber er unterstützte die Bitte des Bekehrten, nicht mit Aiad Damian im selben Grab, sondern auf dem katholischen Friedhof zu Beni-Suef oder zu Fayum bestattet zu werden. 
Das Gesuch wurde bewilligt, und die Franziskanermönche gewährten tief bewegt dem Mörder eine Ruhestätte am selben Ort, wo ihr Mitbruder als Opfer des Berufs gefallen war.


(Aus: die katholischen Missionen, 1916)