Nachfolgend eine Geschichte, die uns etwas über das vertrauensvolle Gebet zu Gott lehren kann und mir großen Trost in dieser schweren Zeit für die heilige Kirche Gottes gespendet hat.
Klein-Thereschen, ein
Eskimomädchen von der Hudson Bay, übernachtete einmal bei Verwandten, während
die Eltern in ihrem Iglu blieben, bei dem es nicht ganz klar war, ob es auf dem
Festland oder auf Eis stand.
Das Iglu stand tatsächlich auf
dem Eis, denn in dieser Nacht löste sich eine Scholle samt den Iglus von
Thereschens katholischen Eltern und deren heidnischen Nachbarn und trieb hinaus
in die Hudson Bay. Als die Menschen am Land von dem Krachen des Eises geweckt
wurden, war es schon zu spät. Dem Pater blieb nichts anderes, als zum weinenden
Klein-Thereschen zu sagen: „Jetzt musst du aber viel, viel beten.“
Gesagt, getan, und die Kleine
lief zum Heiland im Tabernakel: „Heiland, du musst sie retten.“ Danach kam sie
beruhigt zurück und sagte zum Pater: „So, jetzt kommen die Eltern bestimmt
wieder. Ich hab’s dem Heiland gesagt.“ Jeden Tag betete sie lang und innig.
Aber die Eltern kamen nicht zurück. Drei Tage vergingen, acht, zehn. Nichts.
P. Turquetil war klar, dass die
Leute tot sein mussten, denn sie hatten nichts zu Essen und das Meer würde so
oder so nach einiger Zeit das Eis ganz zerbröckeln. Nach drei Wochen betete der
Priester nach der Wandlung bei der Messe schon das Memento für die Eltern. Doch
Thereschen ließ sich nicht beirren, betete weiter und sagte den Zweiflern: „Ich
hab’s doch dem Heiland gesagt, die müssen wiederkommen.“
Nach vier Wochen waren die Eltern
noch immer nicht zurück und die Leute schauten mitleidig auf das Kind mit
seiner fixen Idee.
Aber am 33. Tag erschien plötzlich
etwas am Horizont. Alle schauen und staunen, starr. Auf einem kleinen Stück Eis
werden Thereses Eltern mit Ihrem Iglu vom Ostwind zur Küste getrieben. Sie konnten sich in der Zeit von
Fischen ernähren. Die heidnischen Nachbarn waren anscheinend ertrunken.
(Aus: die Weltmission der
katholischen Kirche, Nr 11/12 1929)