Samstag, 12. April 2014

„Sie (...) sind bis zu Tränen gerührt, wenn ich ihnen sage, dass wir zahlreiche Verwandte und Freunde (...) zurückgelassen haben“


„Sie üben“, schreibt P. Chanel an den Aumonier (Almosenier) der Antiquaille in Lyon, Abbé Bajard, das heilige Amt des Priesters in dem Ort aus, an welchem Sie dieser erhabenen Würde bekleidet wurden, während ich durch den Ratschluss der göttlichen Vorsehung bestimmt bin, die ersten Anfangsgründe der christlichen Lehre mit den Bewohnern einer kleinen Insel West-Ozeaniens zu stammeln. 

Die Schwierigkeiten der Sprache haben mich lange Zeit mit Schrecken erfüllt. Gegenwärtig bin ich aber doch schon so glücklich, mich ein wenig verständlich machen zu können. Ich benütze dies, um meinen armen Wilden den Beweggrund unserer Abreise von Frankreich recht begreiflich zu machen. Sie hören mich dann mit aller Aufmerksamkeit an und sind zuweilen bis zu Tränen gerührt, wenn ich ihnen sage, dass wir zahlreiche Verwandte und Freunde in Kummer und bitterster Unruhe zurückgelassen haben, und dass einer aus uns (P. Bret), der sich innig gesehnt hatte, ihnen nützlich zu werden, auf der Reise gestorben ist, und wir ihm kein anderes Grab bereiten konnten, als die unermesslichen Abgründe, über welchen wir uns befanden.“


(Aus: Leben des seligen Peter Alois Maria Chanel, Priesters der Gesellschaft Mariä und ersten Martyrers Oceaniens, aus dem Französischen des P. Claudius Nicolet aus derselben Gesellschaft, von P. Carl Dilgskron C.SS.R. Mit kirchlicher Approbation)