Auf den
Cook-Inseln (Apostol. Vikariat von Tahiti) geht die junge Mission der
Missionäre vom heiligen Herzen Jesus und Maria (Picpus), deren Gründung wir
früher berichtet, gut voran. In Avarura auf Rarotonga wurde eine hübsche neue
Kirche erbaut und der Bau einer Kapelle im Distrikt Ngatangüa, wo der Kern
einer kleinen Gemeinde sich findet, begonnen.
Die
Neubekehrten leisteten beim Bau bereitwillig ihre Hilfe und errichteten einen
großen Kalkofen. Die Männer holten die Korallenstücke, aus denen der Kalk
gebrannt wird, aus der Meerestiefe, und die Frauen trugen sie zur Baustelle.
Dabei holte sich eine der eifrigsten Christinnen, namens Morata, die trotz
Kränklichkeit mit Feuereifer schwere Lasten trug, den Tod durch
Überanstrengung. Sie starb außerordentlich schön und ermahnte noch sterbend
ihre katholischen Angehörigen, im wahren Glauben treu auszuharren, und die
protestantischen, sich diesem anzuschließen.
Obgleich
eine ganz gewöhnliche Frau aus dem Volk und erst seit 2 ½ Jahren getauft,
zeigte Morata ein ernstes Tugendstreben und namentlich einen Seeleneifer, der
jeder christlichen Frau Europas Ehre gemacht hätte.
Die meisten Bekehrungen in
ihrem Distrikt waren durch ihre Anregung und Mithilfe zustande gekommen. Sehr
gut unterrichtet und mit glücklichem Gedächtnis begabt, verstand sie es
vortrefflich, die christlichen Wahrheiten an andere weiter zu geben. Ihr Tod
wurde deshalb vom Missionär als ein wahrer Verlust betrauert.
(Aus: die
katholischen Missionen, 1897)