Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier

Dienstag, 8. April 2014

Tod einer seeleneifrigen Maorifrau


Auf den Cook-Inseln (Apostol. Vikariat von Tahiti) geht die junge Mission der Missionäre vom heiligen Herzen Jesus und Maria (Picpus), deren Gründung wir früher berichtet, gut voran. In Avarura auf Rarotonga wurde eine hübsche neue Kirche erbaut und der Bau einer Kapelle im Distrikt Ngatangüa, wo der Kern einer kleinen Gemeinde sich findet, begonnen.

Die Neubekehrten leisteten beim Bau bereitwillig ihre Hilfe und errichteten einen großen Kalkofen. Die Männer holten die Korallenstücke, aus denen der Kalk gebrannt wird, aus der Meerestiefe, und die Frauen trugen sie zur Baustelle. Dabei holte sich eine der eifrigsten Christinnen, namens Morata, die trotz Kränklichkeit mit Feuereifer schwere Lasten trug, den Tod durch Überanstrengung. Sie starb außerordentlich schön und ermahnte noch sterbend ihre katholischen Angehörigen, im wahren Glauben treu auszuharren, und die protestantischen, sich diesem anzuschließen.

Obgleich eine ganz gewöhnliche Frau aus dem Volk und erst seit 2 ½ Jahren getauft, zeigte Morata ein ernstes Tugendstreben und namentlich einen Seeleneifer, der jeder christlichen Frau Europas Ehre gemacht hätte. 
Die meisten Bekehrungen in ihrem Distrikt waren durch ihre Anregung und Mithilfe zustande gekommen. Sehr gut unterrichtet und mit glücklichem Gedächtnis begabt, verstand sie es vortrefflich, die christlichen Wahrheiten an andere weiter zu geben. Ihr Tod wurde deshalb vom Missionär als ein wahrer Verlust betrauert.


(Aus: die katholischen Missionen, 1897)