Samstag, 9. August 2014

Große Missionsbischöfe: Aloysius Pareparampil, syro-malabarischer Bischof von Ernakulam


Auch ein geborener Inder ist unter den Oberhirten, die uns das vergangene Jahr entriss. Dr. Aloysius Pareparampil (es gibt verschiedene  Schreibweisen des Namens), Bischof von Ernakulam. Einem altberühmten syrisch-katholischen Geschlecht entstammend, 1847 geboren, empfing Pareparampil 1870 die Priesterweihe. Als Geheimschreiber des Bischofs von Kottayam machte er eine Reise nach Rom und besuchte bei dieser Gelegenheit alle wichtigen Länder Europas. Seinen Bemühungen ist die 1896 von Leo XIII. vorgenommene Gründung der drei syrischen Bistümer Südindiens zum Teil zu danken. Der Papst ernannte ihn zum Bischof von Ernakulam und unterstellte ihm einen Teil der syrischen Katholiken der Eingeborenenstaaten Kotschin und Travankore.

Der neue Oberhirte zeigte, was von einer sorgfältig ausgewählten und erzogenen indischen Priesterschaft zu erwarten ist. Sein schon in früher Jugend hervortretendes tief wurzelndes geistliches Leben, seine Sittenstrenge und sein Seeleneifer machten ihn zum Vorbild für Priester und Volk. Durch Gründung von Schulen, Waisenhäusern und Klöstern hat er das katholische Leben seiner Volksgenossen erneuert, ohne die Verbreitung des Glaubens unter den Heiden außer Acht zu lassen. Um die Zukunft des blühenden Bistums zu sichern, erlangte er die Einsetzung Dr. Kandathils als Hilfsbischof mit dem Recht der Nachfolge. Bei seinem am 9. Dezember 1919 erfolgten Tod hinterließ Pareparampil 120 Gotteshäuser, 135 einheimische Priester und über 100 000 Gläubige.

(Aus: die katholischen Missionen, 1920)