Montag, 30. März 2015

Große Missionsbischöfe: Eine dornenvolle Aufgabe – Msgr. Michael Petkoff, Apostol. Vikar der unierten Bulgaren in Thrazien



Michael Petkoff, Titularbischof von Hebron und Apostol. Vikar von Thrazien für die unierten Bulgaren, war 1850 in Adrianopel [Edirne] als Sohn eines Hirten geboren. Bei polnischen Ordensleuten in der Schule zeichnete er sich durch seine Begabung und seine edlen Neigungen aus und wurde deshalb ins Kolleg der Propaganda in Rom geschickt. 1873 zum Priester geweiht, empfing er schon mit 31 Jahren als Nachfolger des Bischofs Popoff in Konstantinopel die Bischofsweihe.

Unsäglich dornenvoll war seine Aufgabe, die weithin über das Land zerstreuten Katholiken vor den Angriffen der Schismatiker zu bewahren. Schon allein die Tatsache, dass er einst auf offener Straße von einem fanatischen Mohammedaner zu Boden geworfen und mit einem Stock misshandelt wurde, zeigt die Eigenart der Verhältnisse, unter denen er wirkte. Tiefe Trauer lagerte über seinen letzten Lebensjahren ob der Niederlage des bulgarischen Volkes. Seine Christen waren zerstreut, die Dörfer verbrannt, seine Priester ohne Kirchen und ohne Heim. Er selbst musste unter Griechen, den Verfolgern seiner Herde, in der Verbannung sterben. Am 27. Mai erlöste ihn der Tod von diesen großen seelischen Leiden.


(Aus: die katholischen Missionen, 1922)