Papst
Leo XIII. sagte einmal, dass ihn nach dem Leben Christi die Biographie des
heiligen Petrus Claver am meisten beeindruckte. Der gleiche Papst sprach den
katalanischen Jesuitenmissionar am 15. Januar 1888 heilig. Nachfolgend einige
Episoden aus dem Leben des großen Sklavenapostels, die man in ähnlicher Weise
auch bei seinem heiligen Ordensbruder Franz Xaver finden kann:
Mehrere
Totenerweckungen wurden von Augenzeugen eidlich bezeugt. So rief der Heilige
eine Sklavin des Don Vicente Villalobos, Befehlshaber von Cartagena, welche man
bereits begraben wollte, ins Leben zurück und spendete derselben die heilige
Taufe. Ganz derselbe Fall wiederholte sich im Haus eines Don Francisco da
Silva. Auch dort starb eine noch nicht getaufte Sklavin, bevor der Heilige
herbeieilen konnte. Man empfing ihn mit Wehrufen: „Welch ein Unglück! Wer
konnte es aber auch voraussehen?“ „Ist denn der Arm des Herrn verkürzt?“ fragte
Claver. „Er ist ein Vater voll Liebe; nur ein wenig Glauben und Vertrauen auf
ihn!“ Dann ließ er sich zu der Leiche führen, rief die Verstorbene nach kurzem
glühendem Gebet beim Namen und fragte, ob sie getauft werden wolle. Sofort
öffnete die Sklavin ihre Augen und sagte mit deutlicher Stimme, sie wünsche es
von ganzem Herzen. Und nachdem sie die heilige Taufe empfangen hatte, erhob sie
sich vollkommen gesund von ihrem Lager. Noch auffallender war die
Totenerweckung eines Sklaven, der alle Ermahnungen und Bitten des Heiligen zum
Trotz die Taufe zurückgewiesen hatte und so in voller Verstocktheit gestorben
war. Schon schleppte man die Leiche des Unseligen hinaus, um sie in ungeweihter
Erde zu verscharren, da eilte P. Claver, der inzwischen die göttliche
Barmherzigkeit mit Gebeten und strengen Bußwerken bestürmt hatte, herbei und
befahl, die Leiche zurückzubringen. Dann rief er den Verstorbenen ins Leben
zurück und spendete ihm die heilige Taufe, um welche er vor vielen Zeugen bat.
Von seinem geistlichen Obern über diesen Fall, der natürlich großes Aufsehen
machte, befragt, gestand der Heilige in aller Einfalt die Wahrheit dieser
Totenerweckung, Gott allein die ganze Ehre zuweisend.
(Aus:
die katholischen Missionen, 1888)