Sonntag, 13. Dezember 2015

Konzilsväter für Judenmission – Papst Benedikt liest Messen zur Bekehrung der Juden



erstes Vatikanisches Konzil

Gegen Ende des Jahres 1869 unternahmen die zwei Abbés Lemann, Judenkonvertiten, beim [ersten] Vatikanischen Konzil einen, wie es Kardinal Coullie 1912 im Vorwort ihres Buches formulierte, scheinbar kühnen, aber unendlich rührenden und hochherzigen Versuch: „Sie wollten eine feierliche Liebeskundgebung von Seiten der Heiligen Kirche Jesu Christi gegen die Trümmer Israels hervorrufen und überall Gebete für ihre Rückkehr zur Fülle der Wahrheit erbitten.“ Von Pius IX. gütigst ermutigt, verfassten sie ein Postulatum pro Hebraeis, das, nachdem es den Konzilsvätern vorgelegt worden war, 510 bischöfliche Unterschriften erzielte. „Alle Konzilsväter“, fügt Msgr. Elias Blanc hinzu, „hätten ohne Ausnahme unterzeichnet, wenn nicht die zwei Brüder, einer rührenden Regung der Ehrfurcht gehorsam, die Ehre der größten Unterschriftenzahl dem Postulatum pro Infallibilitate überlassen wollten, welches 533 Unterschriften vereinigt hatte.“ Nur die Unterbrechung des Konzils infolge des italienischen Einmarsches in den Kirchenstaat verhinderte die Behandlung des Postulatums und seine Besprechung durch den Papst.


Die Zwillingsbrüder Lemann. Die Geschichte ihrer Konversion und ihrer Verfolgung durch ihre jüdischen Verwandten hier auf Französisch.

Auch der 1918 von London ausgegebene Gedanke der Messnovenen für die Bekehrung Israels ist überraschend aufgeblüht. In Frankreich sind 1920 bereits 510 Messen mit dieser Intention gelesen worden. 1925 waren es weltweit mehr als 5700 heilige Messen. Am 27. Februar 1920 erhielt diese Übung die Billigung Se. Heiligkeit Benedikts XV., der selbst die Messnovene vor dem Herz-Jesu-Fest hielt. 1925 feierte Se. Heiligkeit Pius XI. am Herz-Jesu-Fest die Messe in gleicher Meinung. Zahlreiche Kardinälen und Ordensprälaten, Bischöfe und Ordensgemeinschaften nahmen daran teil. Schließlich enthält die Nr. 13 der Acta Apostolicae Sedis vom 5. November 1925 einen Brief des Präfekten der heiligen Ritenkongregation, Kardinal Vico, der auf Geheiß des Heiligen Vaters Pius XI. allen Ordinariaten aufträgt, ab 31. Dezember in der Weiheformel des Menschengeschlechts an das göttliche Herz bestimmte Veränderungen vorzunehmen und folgende Worte einzufügen: „Blicke endlich voll Erbarmen auf die Kinder des Volkes, das ehedem das auserwählte war. Möge das Blut, das einst auf sie herabgerufen wurde, als Bad der Erlösung und des Lebens auch über sie fließen.“ So betet die Kirche nicht mehr nur am Karfreitag, sondern von nun an gewohnheitsmäßig für die Juden. Man kann die Bedeutung dieses Gebets an das Heiligste Herz Jesu Christi, des Königs der ganzen Menschheit, nicht stark genug betonen.


(Quelle: Schönere Zukunft, Nr. 26, 4. April 1926)


Die Judenmission darf laut dem neuesten nicht-lehramtlichen Dokument aus dem Vatikan nicht sein. Dass die Kirche entgegen der Behauptung in diesem Dokument eben schon die institutionelle Judenmission kennt, kann man auch hier lesen.