Donnerstag, 25. August 2016

Große Missionsbischöfe: „der Freund des Großen Geistes“ – Msgr. Jean-Rémy Bessieux, Apostolischer Vikar von Gabun



Am 30. April 1876 starb in St. Marie Msgr. Jean-Rémy Bessieux, Bischof von Gallipolis i.p.i. und erster Apostolischer Vikar der Gabun-Mission.

Am 24. Dezember 1803 zu Velieux in der Diözese Montpellier geboren, empfing er am 13. Juni 1829 zu Alby die hl. Priesterweihe. Nachdem er zuerst als Weltpriester 13 Jahre gewirkt hatte, trat er im Jahr 1842 in die Kongregation vom Heiligen Geist und bereits am Ende des Jahres reiste er in die Mission von Westafrika. 34 Jahre hat er hier gewirkt; 27 Jahre lang (seit dem 20. Juni 1849) stand er an der Spitze der Gabun-Mission, welche er gegründet hatte. 

Bei seiner Ankunft an dieser Küste fand er keinen einzigen Katholiken unter den Eingeborenen; bei seinem Tode hinterließ er eine blühende Gemeinde von mehr als 2.000 eingeborenen Christen. Welche Mühen und Anstrengungen die Gründung dieser Mission kostete, wie er selbst, auch noch als Bischof, Karst und Hacke zur Hand nehmen musste, um durch sein Beispiel die Eingeborenen die Arbeitsamkeit zu predigen und sie zum Ackerbau anzuleiten, wie er auch noch in seinem Greisenalter unermüdlich war in der Predigt des Evangeliums, haben wir früher ausführlich erzählt.

Erst in den letzten Jahren gestatteten ihm seine Altersschwäche und seine durch einen 34-jährigen Aufenthalt an dieser mörderischen Küste ruinierte Gesundheit nicht mehr die Ausübung des Predigtamtes; aber er arbeitete umso eifriger und wirksamer an der Ausbreitung der wahren Lehre durch sein beständiges Gebet und durch sein abgetötetes Leben.

Die Christen betrachteten ihn als einen Heiligen, die Heiden bewunderten ihn und meinten, er müsse wohl der Freund des Großen Geistes sein. Diese allgemeine Verehrung trat auch klar bei seinem Leichenbegängnis hervor; nicht nur hatten sich alle Christen eingefunden und weinten um ihn, wie um einen Vater, den sie verloren hatten, sondern auch die Heiden hatten sich in großer Zahl eingefunden, um ihm die letzte Ehre zu erweisen.

Seine irdischen Überreste ruhen jetzt am Eingang der Kirche, die er erbaut, vor der Statue der allerseligsten Jungfrau, der Schutzpatronin der Gabun-Mission, aber seine Seele genießt jetzt schon, wie wir hoffen dürfen, die beseligende Anschauung Gottes, dem er so aufopfernd gedient und dem er so viele Seelen gewonnen hat. R.I.P.


(Aus: die katholischen Missionen, 1876)

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