Mittwoch, 30. Oktober 2024

Leo XIII. als Missionspapst (Teil 2)

 


Besonders deutlich trat auch seine Liebe zu den Missionen zu Tage, wenn Missionare vor ihrer Abreise oder nach jahrelanger Wirksamkeit in den Missionen zu seinen Füßen knieten, um den Segen Christi durch Seinen Stellvertreter auf ihre Tätigkeit herabzurufen. Er bewies denselben ganz besondere Teilnahme, erkundigte sich oft nach den kleinsten Einzelheiten, und sprach in feurigen, von jugendlicher Begeisterung getragenen Worten von der Erhabenheit ihrer Aufgabe, um ihren Mut in den unzähligen Schwierigkeiten ihres Berufs zu erhalten und zu erhöhen. Eine schöne Fügung ist es, dass gerade er bei Gelegenheit seines Priesterjubiläums drei Glaubensboten auf die Altäre erheben konnte und demnächst wiederum zehn der Ehre der Seligen teilhaft machen kann.

Sein Auge folgte den Glaubensboten mit liebevoller Teilnahme auch auf das Feld ihrer Wirksamkeit; und wo die Umstände es rätlich erscheinen ließen, teilte er die Missionssprengel, um durch Teilung des Arbeitsfeldes und Vermehrung der Arbeiter den Erfolg zu vergrößern. Wohl wissend, wie sehr das Wirken der Missionare durch den Schutz der Regierungen und Landesfürsten erleichtert und gehoben werden würde, trat er mit diesen in Korrespondenz, und gewann in der Tat durch Anerkennung ihrer Autorität und den Hinweis auf die kräftige Stütze, welche die katholische Religion derselben biete, die meisten für die Sache der Missionare und Neubekehrten.

(Aus: Stadt Gottes, 1893)

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