Dienstag, 29. Dezember 2015

Off-topic: Papa Stronsay Kalender 2016


Heute ist der neue Papa Stronsay Kalender für das Jahr 2016 gekommen. Es ist meiner Meinung nach der am liebevollsten gestaltete liturgische Kalender für den 1962er Ritus (und wahrscheinlich auch der vollständigste). 

Br. Martin Mary F.S.S.R. fasst in diesem Video kurz seine Vorzüge zusammen:





Der Kalender kann hier bestellt werden. Catholic-Abonnenten erhalten den Kalender umsonst.

Sonntag, 27. Dezember 2015

Der Patriarch von Jerusalem gegen jüdische Schmähungen

Der lateinische Patriarch von Jerusalem, Luigi Barlassina

Am 20. Juli [1924] trat zu Rom Hans Herzl, der Sohn des berühmten Gründers des Zionismus, Theodor Herzl, zur katholischen Kirche über [er fiel später wahrscheinlich wieder ab und beging 1930 Selbstmord]. Daraufhin brachte die jüdische Zeitung „Dôr Hajôm“ in ihrem humoristischen Teil eine spöttische Erzählung, in der Christus und seine Mutter in zynischer Weise verhöhnt wurden. Der lateinische Patriarch erhob in seinem Blatt „Rakib Zion“ sofort energischen Einspruch gegen die Gotteslästerung und ordnete in allen Kirchen und Kapellen Sühneandachten an.

Was sagen die Christen Englands dazu? Muss man sich von den Zionisten alles gefallen lassen? Wie weit sie ihre Frechheit treiben dürfen, zeigt eine andere Begebenheit vor einigen Monaten. Bei Gelegenheit der jüdischen Feier Simeon Ezzadik [wohl eine Feier zur Verehrung des Hohepriesters „Simeon des Gerechten“] kreuzigte man unter Hohn und Spott eine Strohpuppe und verbrannte sie zuletzt. 

Mehrere Araber sagten mir: Was seid ihr Christen doch für komische Leute! Hätte das Judenblatt derartiges gegen Mohammed gebracht, so stände heute vom jüdischen Redaktionsgebäude kein Stein mehr auf dem anderen [die Muslime haben natürlich nicht verstanden, dass Christen bei solchen Schmähungen nicht mit Gewalt reagieren dürfen] – Das jüdische Blatt spottet ruhig weiter. Es muss sich ziemlich sicher fühlen.


(Aus: die katholischen Missionen, 1925)

Wie sicher sich jüdische Christenhasser wie Ben-Zion Gopstein heute in Israel fühlen, kann man an dessen jüngsten Äußerungen über Christen als „blutsaugende Vampire“ sehen. Dass er dafür von den israelischen Behörden zur Rechenschaft gezogen wird, ist doch hoch fragwürdig. 


Freitag, 25. Dezember 2015

Weihnachtsfreuden eines Chinamissionars



von P. Peregrin Klingler, O.F.M. Cap.

(…) Eine stattliche Anzahl ging heute zur heiligen Beichte. Ach, du weißt, o Kind in der Krippe, dass sie alle guten Willens sind. Lass sie verkosten deine himmlische Weihnachtsfreude. – Noch bin ich der Sprache zu wenig mächtig, um ihnen in anschaulicher Art die Wunder der Christnacht zu schildern. Ich überlasse es daher meinem Lieben Gast und Mitbruder (P. Adalar). Da pocht es wieder. Siehe da, mein kleiner Altardiener tritt herein. „Ja, bist du schon wieder gesund? Warst doch heute krank im Bett.“ „O“, rief er aus, „heute Nacht darf man nicht krank sein, wenn kommt der Herr Jesus Kilisitu, d. h. der Herr Jesus klein.“ „Ja, freue dich nur, kleiner Dominikus. Aber sage mir, warum hast du denn diese Novene gehalten, neun Tage hintereinander die heiligen Sakramente empfangen? Wolltest wohl nur dem Pater eine Freude machen oder ihm damit ein bisschen schön tun?“ Da trat er fast befremdet einen Schritt zurück, ein überirdischer Schimmer überflog ihn. „Mein Vater, wenn der ‚Herr Jesus klein‘ kommt, muss man sein Herz klar haben.“ Also wirklich, du glückliches Menschenkind! Mit Staunen und Bewunderung betrachtete ich den kleinen Eiferer. So komm denn und schau dir einmal den „Herrn Jesus klein“ an. Ich führe ihn zur Krippe. Da wurden seine Augen groß. Die Schäflein, die Hirten, die Höhle, ja alles ist da, wie er es von Bethlehem gehört. Da sieht er endlich das wunderliebe Kind in der Krippe. O, wie hüpft er da auf vor Freude und klatscht in die Hände: „O Herr Jesus schön, Herr Jesus schön.“ Ich nehme die Wachsfigur sachte heraus. In zartester Holdseligkeit erstrahlt sein Antlitz im Lichtglanz. Dominikus ist wie verzückt. Dann nimmt er es mit heiliger Ehrfurcht an sich, drückt es innig an die Brust und hört nicht mehr auf, es zu herzen und zu küssen. Ich sage ihm, er gehöre jetzt ganz dem „Herrn Jesus klein“ und ihn habe das Kindlein besonders lieb. Da durchzuckt es ihn plötzlich. „Ach, ich muss es auch den anderen sagen, wie der Herr Jesus gut“, spricht’s und stürmt wonnetrunken hinaus. Da hätte ich niederfallen mögen vor Freude und Dank gegen Gott. O jetzt hatte ich die Heimat nicht umsonst verlassen. Jetzt ist es auch hier Bethlehem geworden. O Glück über alles Glück, den Menschen Weihnachtsfriedensbringer zu sein.


(Aus: Seraphisches Weltapostolat des hl. Franz von Assisi, 1927)

Allen Lesern gesegnete Weihnachten!

Sonntag, 20. Dezember 2015

Die Mission als Johannesamt (Teil1)



„Bereitet den Weg des Herrn, machet eben seine Pfade.“ (LK 3, 4)

Andächtige Christen! In diesen Tagen rüsten wir uns, um den feierlichen gnadenreichen Gedenktag zu begehen, an dem der Herr in Liebe und voll Erbarmung zu uns Menschen gekommen ist. Unser christlicher [lies jeweils: katholischer] Name, den wir tragen, unser christlicher Glaube, den wir bekennen, unsere christlichen Kirchen, Häuser und Herzen sind ein Beweis dafür, dass wir das Heil Gottes geschaut haben. In dieser heiligen Adventszeit suchten wir durch getreuere Pflichterfüllung, durch würdigen Empfang der heiligen Sakramente, durch einen christlichen Lebenswandel dem Herrn den Weg in unserer eigenen Seele zu bereiten, um dadurch in eine noch engere und innigere Gemeinschaft mit ihm zu gelangen. Wir übten das Johannesamt zunächst an unserer eigenen Seele.
Eines aber bleibt noch zu tun übrig. „Schauen wird alles Fleisch das Heil Gottes“, so heißt es in unserem Evangelium, und dennoch sehe ich eine ganze Welt vor mir, die noch nicht das göttliche Heil geschaut hat, Millionen von Heiden erblicke ich, denen noch nicht die Herrlichkeit des Herrn geoffenbart worden ist, denen noch nicht der Weg des Herrn bereitet und seine Pfade geebnet worden sind. Und warum nicht? Es hat sich für sie noch kein Johannes gefunden.

Andächtige Christen! Wir müssen das Johannesamt nicht nur an unserer eigenen Seele üben, sondern auch an den Seelen unserer Mitmenschen. Wir müssen besonders helfen, dem Herrn den Weg bereiten und die Pfade ebnen zu jenen, zu denen er noch niemals gekommen ist. Wir müssen besonders das Johannesamt an der Heidenwelt üben, und wir tun das durch unsere rege Anteilnahme an der Heidenmission. Die Mission unter den Heiden ist wahrhaft die große Wegbereitung für das Kommen des Herrn, sie ist wahrhaft das herrliche Johannesamt, das unsere heilige katholische Kirche immer und überall als ein ihr zukommendes Recht, aber auch als eine ihr auferlegt Pflicht betrachtet hat.

Und wenn es in unseren Tagen den Anschein hat, als ob durch die Zeitlage eindringlicher denn je das Wort des Herrn geschieht und zur Heidenmission auffordert, und wenn es uns sichtbar vor Augen tritt, wie überall dem Wege des Herrn sich Hindernisse entgegentürmen, wie überall in allen Ländern und allen Völkern ein letzter Entscheidungskampf sich rüstet, dann, andächtige Christen, muss das Wort des Evangeliums unsere Wahlparole werden: „Bereitet dem Herrn die Wege!“, dann muss ein jeder von uns der Heidenwelt ein Johannes werden und an ihr das Johannesamt ausüben. Nach dem Vorbild des hl. Johannes können wir und sollen wir das

1. durch unser Beispiel,
2. durch unsere Unterstützung

Durch unser Beispiel: Gott zählt auf unseren guten Willen. In seinem göttlichen Plan, den er zur Rettung der Heidenvölker entworfen, in seinem göttlichen Missionsplan sind alle menschlichen Hilfsmittel zur Förderung und zur Verwirklichung dieses Planes aufgenommen. Da steht verzeichnet das Leben und das Blut unserer Missionäre, das stehen mitberechnet ihre und unsere Opfer, Gebete und Tränen, da stehen unsere Namen aufgeschrieben als Beförderer des göttlichen Missionswerks.
O andächtige Christen, bedenken wir es wohl: Gott rechnet auf uns! Wir sind es, die den Weg des Herrn zu den Heiden bereiten oder erschweren, die die Ankunft des Herrn bei den Völkern beschleunigen oder verzögern.

Durch die Entwicklung der modernen Verkehrsmittel haben Länder und Völker einander sich genähert. Asien und Afrika schicken die besten ihrer Söhne nach dem christlichen Europa, um zu lernen und zu studieren. In Europa lernen sie nun aus eigener Anschauung jene Religion kennen, die ihnen die fremden Missionäre in ihr Heimatland gesandt hat, um ein neues Glaubens- und Sittengesetz zu verkünden. Aber woher kommt es zum größten Teil, das diese Fremdlinge wieder in ihr Land zurückkehren, überladen vielleicht mit europäischem Wissen und Können, aber erfüllt mit Verachtung für die christliche Religion? Es kommt daher, weil sie so viele Christen kennen gelernt haben, deren schlechtes Leben ihnen zum Ärgernis geworden ist. Das Ärgernis wälzt sich wie ein großer Stein auf den Weg des Herrn, und es fehlte Johannes, der Wegbereiter und Pfadebner, der ihn beseitigt hätte.

Euer christliches Beispiel wird sein wie „die Stimme des Rufenden in der Wüste“. Die Vorurteile, welche die Heiden gewöhnlich gegen den christlichen Glauben haben und die sich als große Hindernisse der Bekehrung in den Weg stellen, werden dadurch hinweggeräumt werden; die Bedenken, die sich aus mancherlei Ursachen ergeben und die Annahme der christlichen Religion verzögern, werden dann schnell verschwinden. Dem Herrn wird der Weg bereitet und die Pfade werden ihm geebnet sein durch das Johannesamt eures guten Beispiels unter den Heiden, und „alles Fleisch wird das Heil Gottes schauen“.

(Aus: Robert Streit O.M.I.: Missionspredigten, Herder, 1913, leicht angepasst)

Fortsetzung folgt...


Mittwoch, 16. Dezember 2015

„Ihr habt uns Predigten gehalten, die Steine hätten erweichen können“ – Franziskaner im Heiligen Land

Pilger in Betlehem, Weihnachten 1890

Ein Bericht über Volksmissionen, die 1875 von den Franziskanern im Heiligen Land gehalten wurden:

Nach Beit-Dschala kam das Dorf der Hirten an die Reihe. Es liegt auf dem Hügel von Betlehem selbst, etwa 20 Minuten unterhalb der Stadt gegen Osten. Der Hügel ist reich an Höhlen, in welchen man irdene Lampen und Gefäße aller Art, steinerne Messer und Werkzeuge findet, zum Beweise, dass vor Alters diese Höhlen bewohnt waren. Jetzt wohnen nur mehr etliche arme Familien darin. Der Stall von Bethlehem war eine solche Grotte; in der am weitesten nach Osten gelegenen Höhle sollen die Hirten gewacht haben, als ihnen der Engel die Geburt des Heilandes verkündigte. Das Dorf der Hirten zählt gegenwärtig ungefähr 1.000 Bewohner, von denen sich eine beträchtliche Anzahl vom Schisma zur katholischen Religion bekehrt hat. Diesen geistigen Nachkommen der Hirten predigten wir von dem Gott der Patriarchen, seinem Sohne, seiner Kirche; und auch sie haben sich ob der frohen Kunde gefreut, sie haben den Heiland gefunden und verkünden nun anderen den Trost, welchen sie in seiner Nähe verkostet haben.


Von dort wendeten wir uns nach Betlehem selbst. Unter den 5.000–6.000 Einwohnern von Betlehem finden sich 3.500 Katholiken, arbeitsame, betriebsame Leute. Besonders gewandt sind sie in Anfertigung von Schnitzarbeiten, welche Geheimnisse des Evangeliums darstellen; auch Kreuze aus Perlmutter und Rosenkränze aus den Körnern des Ölbaumes verfertigen sie und bringen sie selbst nach Europa und sogar bis nach Amerika zum Verkauf. Sie tragen ein Gewand aus blauem Stoff, einen wollenen, weiß und rot gestreiften Mantel und eine schwere, unförmige Kopfbedeckung. Die Frauen gehen barfuß, vielfach auch die Männer. Dürftige gibt es keine unter ihnen; ihre Sitten sind patriarchalisch; nur hat die häufige, meistens feindliche Berührung mit den Nomadenstämmen der Wüste ihren Charakter etwas verwildert; sie sind streit- und rachsüchtig, lieben auch das Geld gar zu sehr, so dass sie zuweilen ihre Töchter um den Preis von 5.000–6.000 Piaster den Schismatikern verkaufen. Das waren die Leute, denen wir das Jubiläum zu predigen hatten, und auch hier waren unsere Bemühungen von Erfolg gekrönt. „Ihr habt uns Predigten gehalten, die Steine hätten erweichen mögen; nun, wir wollen, was wir früher getan, nicht wieder tun“ –so sprachen am Ende der Mission einige von denen zu uns, die sich der eben erwähnten Vergehen schuldig gemacht hatten.
(Aus: die katholischen Missionen, 1876)

Sonntag, 13. Dezember 2015

Konzilsväter für Judenmission – Papst Benedikt liest Messen zur Bekehrung der Juden



erstes Vatikanisches Konzil

Gegen Ende des Jahres 1869 unternahmen die zwei Abbés Lemann, Judenkonvertiten, beim [ersten] Vatikanischen Konzil einen, wie es Kardinal Coullie 1912 im Vorwort ihres Buches formulierte, scheinbar kühnen, aber unendlich rührenden und hochherzigen Versuch: „Sie wollten eine feierliche Liebeskundgebung von Seiten der Heiligen Kirche Jesu Christi gegen die Trümmer Israels hervorrufen und überall Gebete für ihre Rückkehr zur Fülle der Wahrheit erbitten.“ Von Pius IX. gütigst ermutigt, verfassten sie ein Postulatum pro Hebraeis, das, nachdem es den Konzilsvätern vorgelegt worden war, 510 bischöfliche Unterschriften erzielte. „Alle Konzilsväter“, fügt Msgr. Elias Blanc hinzu, „hätten ohne Ausnahme unterzeichnet, wenn nicht die zwei Brüder, einer rührenden Regung der Ehrfurcht gehorsam, die Ehre der größten Unterschriftenzahl dem Postulatum pro Infallibilitate überlassen wollten, welches 533 Unterschriften vereinigt hatte.“ Nur die Unterbrechung des Konzils infolge des italienischen Einmarsches in den Kirchenstaat verhinderte die Behandlung des Postulatums und seine Besprechung durch den Papst.


Die Zwillingsbrüder Lemann. Die Geschichte ihrer Konversion und ihrer Verfolgung durch ihre jüdischen Verwandten hier auf Französisch.

Auch der 1918 von London ausgegebene Gedanke der Messnovenen für die Bekehrung Israels ist überraschend aufgeblüht. In Frankreich sind 1920 bereits 510 Messen mit dieser Intention gelesen worden. 1925 waren es weltweit mehr als 5700 heilige Messen. Am 27. Februar 1920 erhielt diese Übung die Billigung Se. Heiligkeit Benedikts XV., der selbst die Messnovene vor dem Herz-Jesu-Fest hielt. 1925 feierte Se. Heiligkeit Pius XI. am Herz-Jesu-Fest die Messe in gleicher Meinung. Zahlreiche Kardinälen und Ordensprälaten, Bischöfe und Ordensgemeinschaften nahmen daran teil. Schließlich enthält die Nr. 13 der Acta Apostolicae Sedis vom 5. November 1925 einen Brief des Präfekten der heiligen Ritenkongregation, Kardinal Vico, der auf Geheiß des Heiligen Vaters Pius XI. allen Ordinariaten aufträgt, ab 31. Dezember in der Weiheformel des Menschengeschlechts an das göttliche Herz bestimmte Veränderungen vorzunehmen und folgende Worte einzufügen: „Blicke endlich voll Erbarmen auf die Kinder des Volkes, das ehedem das auserwählte war. Möge das Blut, das einst auf sie herabgerufen wurde, als Bad der Erlösung und des Lebens auch über sie fließen.“ So betet die Kirche nicht mehr nur am Karfreitag, sondern von nun an gewohnheitsmäßig für die Juden. Man kann die Bedeutung dieses Gebets an das Heiligste Herz Jesu Christi, des Königs der ganzen Menschheit, nicht stark genug betonen.


(Quelle: Schönere Zukunft, Nr. 26, 4. April 1926)


Die Judenmission darf laut dem neuesten nicht-lehramtlichen Dokument aus dem Vatikan nicht sein. Dass die Kirche entgegen der Behauptung in diesem Dokument eben schon die institutionelle Judenmission kennt, kann man auch hier lesen.

Zum Sonntag Gaudete

 
(Quelle)

„Ich mache dich zum Lichte der Heiden, dass du mein Heil bis an der Erden Grenzen dringest“ (Is 49,6)

Licht brachte uns Christus, aber auch Kraft, um der erkannten Wahrheit zu folgen, Kraft, um den geschwächten Willen zu stärken im Kampf mit den Leidenschaften, Kraft, um den guten Kampf bis zu Ende zu kämpfen. Diese göttliche Kraft im Christentum hat im Laufe der Jahrhunderte die Scharen der heiligen Märtyrer, Bekenner und Jungfrauen beseelt, hat die christliche Familie hervorgebracht und die christliche Welt geschaffen; diese göttliche Kraft, andächtige Christen, soll auch heute noch dieselben Wunder der Gnade in der heidnischen Welt hervorbringen. Deshalb setzte Christus die Gnadenmittel [die Sakramente] ein und vertraute sie zur Ausspende an alle Völker seiner Kirche an. „Gottes Gerechtigkeit aber durch den Glauben an Jesus Christus an alle und über alle, welche glauben an ihn; denn nicht ist ein Unterschied“ (Röm 3, 22). „So wie geherrscht hat die Sünde in dem Tode, so auch herrsche die Gnade durch Gerechtigkeit zum ewigen Leben durch Jesus Christus, unsern Herrn“ (Röm 5, 21).

Andächtige Christen! Durch eine unverdiente Gnade haben wir das Licht des wahren Glaubens erhalten, durch einen unverdienten Gnadenvorzug empfangen wir, und o wie oft, in den heiligen Sakramente der Kirche Kraft und Trost für unsere Kämpfe und Nöte. Tausenden und Millionen von Heiden ist dieses nicht gegeben. Haben wir an diesen Gnadenvorzug schon gedacht? Wie viel Untreue, Lauheit und Nachlässigkeit ließen wir uns gerade beim Gebrauch der Gnadenmittel zu Schulden kommen? Drängt sich da nicht von selbst das Johanneswort aus dem heutigen Evangelium uns auf die Lippen: „Nicht würdig bin ich, seine Schuhriemen aufzulösen“ (Jo 1, 27)? Und er, der gute Heiland, überhäuft uns mit seinen Gnaden und Wohltaten. O lernen wir diese Wohltaten Gottes schätzen, lernen wir Gott in Treue und Liebe verehren. Durch unseren Missionseifer wollen wir „den Füßen des Herrn“ – und das sind die Missionäre – dienen. Unsere Missionstat soll ein Johannesruf für die Heidenwelt sein, eine „Stimme des Rufenden“.

(Aus: Robert Streit O.M.I.: Missionspredigten, Herder, 1913)


Donnerstag, 10. Dezember 2015

Was nicht mehr sein darf

Pater Marie-Alphonse Ratisbonne
In Italien nahmen sich außer den Päpsten bedeutende Ordensleute, so [St.] Albert v. Trapani, [sel.] Bernhardin v. Feltre, [St.] Johannes v. Capestrano, [St.] Laurentius v. Brindisi, der Judenmission an. (…) 1534 errichtete [St.] Ignatius v. Loyola  ein noch bestehendes Heim für jüdische Konvertiten, 1549 Paul III. ein Institut für Judenmission. [St.] Pius V taufte selbst zahlreiche J. [St.] Karl Borromäus nahm sich auf der Mailänder Diözesansynode eifrig der Judenmission an.
Aus dem Lexikon für Theologie und Kirche (Band V., 1933), Eintrag „Judenmission“.

Im Gegensatz dazu hat heute hat die Päpstlichen Kommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum ein nicht-lehramtliches Dokument zur Beziehung zu den Juden mit besonderem Hinweis auf die Judenmission veröffentlicht. In dem Dokument heißt es unter Punkt 6.:

Es ist leicht zu verstehen, dass die so genannte ‚Judenmission‘ für Juden eine sehr heikle und sensible Frage darstellt, weil sie in ihren Augen die Existenz des jüdischen Volkes selbst betrifft. Diese Frage erweist sich auch für die Christen als heikel, weil für sie die universale Heilsbedeutung Jesu Christi und folglich die universale Sendung der Kirche von grundlegender Bedeutung sind. Die Kirche ist daher verpflichtet, den Evangelisierungsauftrag gegenüber Juden, die an den einen und einzigen Gott glauben, in einer anderen Weise als gegenüber Menschen mit anderen Religionen und weltanschaulichen Überzeugungen zu sehen. Dies bedeutet konkret, dass die Katholische Kirche keine spezifische institutionelle Missionsarbeit, die auf Juden gerichtet ist, kennt und unterstützt. Obwohl es eine prinzipielle Ablehnung einer institutionellen Judenmission gibt, sind Christen dennoch  aufgerufen,  auch  Juden  gegenüber  Zeugnis  von  ihrem  Glauben  an  Jesus  Christus abzulegen. Das aber sollten sie in einer demütigen und sensiblen Weise tun, und zwar in Anerkennung dessen, dass die Juden Träger des Wortes Gottes sind, und besonders in Anbetracht der grossen Tragik der Schoa.


Nachfolgend noch der Eintrag zu den Priestern U.L.F. von Sion (unter  „Sion“, Band IX), einem Orden zur Judenmission, die von den berühmten jüdischen Konvertiten und Priestern Marie-Alphonse und Marie-Theodore Ratisbonne gegründet wurden:


Beten auch wir immer für die Bekehrung der Juden, damit auch sie den wahren Messias, Jesus Christus, wahrer Gott und wahrer Mensch, anerkennen und in die katholische Kirche eintreten, außerhalb derer es kein Heil gibt!



Dienstag, 8. Dezember 2015

Zum Fest der unbefleckten Empfängnis Mariens



Allen Lesern wünsche ich ein gesegnetes Fest der unbefleckten Empfängnis Mariens. 

Nachfolgend vier Posts zu diesem Thema, darunter eine schöne Verteidigung des Dogmas durch einen frommen Polynesier und drei Posts über Lourdes in den Missionen:

Ein Südsee-Insulaner verteidigt das Dogma der unbefleckten Empfängnis



Ein chinesisches Lourdes

Für liturgisch Interessierte:

Liturgical blue  
(über die Verwendung von Himmelblau als liturgische Farbe im Spanischen Weltreich)



O Maria, ohne Sünde empfangen, bitte für uns, die wir zu Dir unsere Zuflucht nehmen!

Sonntag, 6. Dezember 2015

Erster Priester aus der Mission des Instituts Christut König

Bild von Serge-Patrick Mabickassa

Am 26. November, dem Fest des heiligen Abts Sylvester, wurde Diakon Pierre Bivouli aus Gabun von Kardinal Burke in Florenz zum Priester geweiht. Er ist der erste Priester aus der Mission des Instituts Christus König und Hohepriester in Gabun.

Alle Fotos der Weihe und der Primizmesse gibt es nun auf der Seite des Instituts (einfach auf die Beispielfotos klicken).