Donnerstag, 9. Juni 2016

Nationalkonzil der armenischen Martyrerkirche in Rom (Teil 1)

Das Nationalkonzil in Rom 1911. Viele der Bischöfe starben im Völkermord an den Armeniern (siehe unten). Gott wird es sicherlich dem vergelten, der diese Märtyrer auf dem Bild identifizieren kann. Für Kommentare bin ich dankbar.


Die Konferenz der armenischen Bischöfe in Rom, Mai 1928.

Schrecklich war das Blutbad, das die Söhne Mohammeds in den Kriegsjahren 1915 bis 1919 unter den christlichen Armeniern angerichtet haben. Es war der Vernichtungskampf gegen ein Volk. 1.300.000 Armenier fielen unter dem Messer der Türken; ihre Dörfer und Stadtviertel wurden in Brand gesteckt und dem Erdboden gleichgemacht. Dasselbe Schicksal ereilte auch die katholischen Gemeinden. Von den 16 katholischen Armenierdiözesen bleiben nur drei unversehrt, Alexandria in Ägypten, Aleppo in Syrien und Konstantinopel. Die anderen – alle in Kleinasien gelegen – wurden gänzlich vernichtet. Der katholisch-armenische Klerus, der vor dem Krieg über 250 Priester verfügte, ist heute auf die Hälfte zusammengeschmolzen, denn genau 126 Priester erlitten des heiligen Glaubens wegen den Martertod, und von 175 Schwestern brachten 47 ihr Blut zum Opferaltar. Neun Bekennerbischöfe konnte die armenische Kirche in ihr Heldenalbum eintragen. Ihre Namen sind [die Schreibweise weicht evtl. von der heutigen stark ab]:

Msgr. Levon Kecegian, Erzbischof von Sebaste, vermisst;

Ignatius Maloian, Erzbischof von Mardin, ermordet [auf dem Bild wahrscheinlich 5. von links];

Garabed Kciurian, Erzbischof von Erzerum, gestorben in der Verbannung;

Michael Kaciadurian, Bischof von Malatia, auf grausame Weise niedergemacht;

Andreas Celebian, Bischof von Diabekir, lebendig begraben;

Stephan Isrälian, Bischof von Karpouth, auf dem Weg in die Verbannung meuchlings ermordet;

Joseph Melchise-Dekian, Bischof von Erzerum, gestorben an den Folgen der Verbannung;

Jakob Topusian, Bischof von Mouch, lebendig verbrannt.

Ihnen gesellten sich in der Folgezeit noch fünf andere Bischöfe bei, denen der Tod die harte Kreuzeslast abnahm. Sechs volle Jahre dauerte das blutige Morden. Die Überlebenden mussten ihr Vaterland verlassen und ziehen heute noch arm und elend in der weiten Welt herum.

Wird dieses arme Volk nicht Jubel und Freude erfüllt haben, als im Februar dieses Jahres der Vater der Christenheit alle noch lebenden armenischen Bischöfe nach Rom, der katholischen Weltstadt, rief, um da in gemeinsamer Arbeit beim Grab des ersten Papstes geeignete Mittel und Wege für den Wiederaufbau des christlichen Glaubenslebens ihrer Nation zu finden? Die überlebenden Bischöfe! Beim letzten Nationalkonzil im Jahr 1911 waren es 25 (19 nahmen am Konzil teil), und nur neun füllen heute ihre Reihen.


(Aus: Seraphisches Weltapostolat des heiligen Franziskus von Assisi, 1928)

Fortsetzung hier

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