Freitag, 31. Januar 2014

War der heilige Apostel Thomas in Amerika? Predigt auf Englisch


Hinweis: Leider wurde anscheinend diese wie auch alle anderen Predigten dieses Priesters gelöscht, es gibt jedoch einen Trick, sie sich dennoch im Stream anzuhören: einfach auf den Link unter "Download Link" klicken. (Nachtrag: alle Predigten dieses Priesters können jetzt hier angehört werden)

Was in dieser Predigt gesagt wird, wird man heute wohl kaum noch hören, dennoch war man im 19. Jahrhundert sicher kein Sonderling, wenn man diese Position vertreten hat. 

Der Prediger baut seine Predigt um die Überlieferungen der Urbevölkerung Amerikas auf, so wurden beispielsweise bei den Azteken von einem weißen, bärtigen Mann berichtet, der vor einem Gott predigte, der der Sohn einer Jungfrau war, und durch Kreuzigung an einem Freitag zu Tode kam. In Brasilien wurde ebenfalls von einem weißen, bärtigen Mann berichtet, der den Einheimischen gepredigt hat. Dieser Mann soll der heilige Apostel Thomas gewesen sein.


Auch in den katholischen Missionen wurde diesem Thema ein Aufsatz gewidmet, in einer anderen Ausgabe wurden die Überlieferungen der Azteken vor der Ankunft der Spanier thematisiert. 


Da für Gott nichts unmöglich ist, ist es nichts ungewöhnliches oder absurdes, so etwas zu glauben, wie der Priester am Ende der Predigt hervorhebt. 

(Selber Prediger wie bei dieser Predigt)

Donnerstag, 30. Januar 2014

Wenn Steine Großes berichten...

Mar Ivanios als junger orthodoxer Geistlicher
Folgende Steintafeln dokumentieren die Rückkehr des Dieners Gottes Mar Ivanios O.I.C., Erzbischof von Trivandrum und einem Teil des schismatischen syro-malankarischen Klerus zur Einheit der heiligen römischen Kirche sowie die nachfolgende Gründung der syro-malankarischen katholischen Kirche im Jahr 1930.


Gedenkstein in der Bischofskapelle von Quilon (Bildquelle: Kumbalam)


J.M.J.

Im Jahre Unseres Herrn 1930 wurden am 20. September
in dieser bischöflichen Kapelle
Se. Gnaden Erzbischof Mar Ivanios O.I.C., M.A.
Seine Exzellenz Bischof Mar Theophilus O.I.C.
der Hochw. Fr. John O.I.C., Brother Alexius, Geistlicher
und Sri. Chacko Kilileyath, Laie 
 alle Mitglieder der jakobitischen Kirche in Kerala 
durch Seine Exzellenz Bischof Alois Maria Benziger O.C.D., Bischof von Quilon,
den der Erzbischof um Hilfe gebeten hatte, und den der Heilige Stuhl für die Aufnahme in die Kirche ernannt hatte,
in die katholische Kirche aufgenommen. 
Sofort im Anschluss wurde die erste Messe des Erzbischofs in der katholischen Kirche
im katholischen syro-antiochenischen Ritus zelebriert.

Steinplatte mit ähnlicher Inschrift im Bischofshaus von Kollam (Bildquelle: Kumbalam)

Mittwoch, 29. Januar 2014

Wahl einer Generaloberin bei den einheimischen Schwestern im Senegal

Mutter Iphigenie, Generaloberin der Töchter vom Heiligen Herzens Mariä

Von allen unter den Negern tätigen Missionären haben die Väter vom Heiligen Geist am meisten sich um die Heranbildung eines einheimischen schwarzen Klerus bemüht. Die Erfolge beweisen die Möglichkeit, aber auch die große Schwierigkeit des Unternehmens. Die Zahl der einheimischen Priester ist daher noch recht gering. Ungleich leichter und besser ist die Heranziehung schwarzer Mädchen zum Ordensstand gelungen. 

Beispielsweise hat die Mission von Senegambien bereits seit fast einem halben Jahrhundert eine einheimische Schwester-Genossenschaft, die „Töchter vom heiligen Herzen Mariä“. Über ihre Gründung wurde bereits früher einmal ausführlich berichtet. Sie hat sich recht gut entwickelt und zählt heute zwischen 30 bis 40 Schwestern, die sechs Klöster besitzen und im Unterricht und im Krankendienst Treffliches leisten.

Am 6 April 1904 starb die letzte Generaloberin Mutter Josepha, eine der Erstlinge, denen der Stifter der Genossenschaft Msgr. Kobes am 9. Juli 1858 den Schleier gab. An ihre Stelle ist jetzt Mutter Iphigenie getreten.

Die Wahl fand unter dem Vorsitz des Apostol. Vikars Msgr. Kunemann statt. Sämtliche Professen nahten sich dem Altar und legten ihren Wahlzettel in die bereitstehende Urne. Schwester Iphigenie ging einstimmig aus der Wahl hervor und empfing vom Bischof den Segen und die Bestätigung. 
Nachdem sie dann das Glaubensbekenntnis abgelegt und auf einem Stuhl Platz genommen, nahten sich ihr die Schwestern, ließen sich auf die Knie nieder und sagten: „Ich verspreche Ihnen, Ehrwürdige Mutter, Ehrfurcht und Gehorsam nach dem Geiste unserer Satzungen.“

So gewöhnlich diese Zeremonie drüben sein mag, schreibt der Bischof, so ergreifend wirkt sie hier in Afrika. Sie beweist, wie tief das Christentum bereits in der schwarzen Rasse Wurzel gefasst hat und dass die Gnade auch in Afrika dieselben Früchte der Heiligkeit und Tugend hervorbringt wie in Europa.


(Aus: die katholischen Missionen, 1905)

Montag, 27. Januar 2014

Wenn der protestantische Prediger einen auf „Padre“ macht – Diesmal: Puerto Rico


Mit welchen Mitteln die amerikanischen Sekten vielfach arbeiten und wie sie in die katholische Hürde einzudringen suchen, dafür bringt der Messenger (1905,702) ein klassisches Beispiel. 

Mit geradezu verblüffender Offenheit berichtet in der Zeitschrift The Spirit oft he Missions (April 1905) ein protestantischer Bischof, James H. Van Buren, wie er es anstellt, um die einfältige katholische Bevölkerung Puerto Ricos ins Garn zu locken. Er und seine Helfershelfer spielten sich zu diesem Zweck als katholische Priester auf und gingen so weit, die Leute selbst Beichte zu hören. 

„Wir haben ihnen“, so schreibt er mit sichtlicher Selbstgefälligkeit, „in des Erlösers Namen Absolution und Nachlass ihrer Sünden erteilt, welche seine Diener im Auftrag Gottes seinem reuigen Volke erklären und vermitteln.“


(aus: die katholischen Missionen, 1906)



Sonntag, 26. Januar 2014

Papst Benedikt XV. über Afrikamission und Sklaverei


Angeregt durch Kardinal Lavigerie und durch ein Rundschreiben Papst Leos XIII. vom 26. November 1890 allen katholischen Bischöfen dringend empfohlen, bildete die jährliche Epiphaniekollekte ein wichtiges Hilfsmittel zur Bekämpfung der Sklaverei und Förderung des Missionswerkes im dunklen Weltteil. 

Zum silbernen Jubiläum der Dreikönigsspende hat nun auch Papst Benedikt XV. das Wort ergriffen. Das vom 11. Februar 1916 datierte Schreiben besitzt ganz allgemeine Geltung für die gesamte Kirche, ist aber, wie das die Päpste öfter tun, an einen einzelnen Kirchenfürsten gerichtet. 
Da die Anregung zur Epiphaniekollekte von einem französischen Kardinal ausging, wandte sich der Papst auch jetzt an einen der Kirchenfürsten Frankreichs, und zwar an Kardinal Andrieu von Bordeaux, weil, wie Benedikt XV. bemerkt, dessen Bischofssitz als Mittelpunkt der Handelsbeziehungen mit den französischen Kolonien in Afrika gelte.

Das päpstliche Schreiben weist kurz auf die Bemühungen der Kirche hin, den Negern jene Freiheit zu verschaffen, die ihnen als Kindern Gottes zustehe. „Aber“, heißt es dann weiter, „wenngleich auch das entehrende Brandmal der Sklaverei zum größten Teil ausgemerzt ist, so haftet der Schandfleck dennoch dem Körper der menschlichen Gesellschaft an. 
Darum ist es Unsere Pflicht, das erhabenen Beispiel der Liebe zu allen Menschen, das Unsere Vorfahren auf dem päpstlichen Stuhle gegeben haben, nachzuahmen, und so bestätigen Wir denn nach dem Vorbild Papst Pius‘ X. das Dekret Leos XIII. und wollen, dass allenthalben am Dreikönigsfeste eine Kollekte zum Besten der Negermissionen abgehalten werde.“ 

Zum Schluss weist Papst Benedikt XV. auf die schönen Früchte im Negerapostolat hin und verleiht dem Wunsch Ausdruck, der Erlöser des Menschengeschlechts möge den Tag beschleunigen, da das heiß ersehnte Ziel der Befreiung aller Schwarzen erreicht sei.

(Aus: die katholischen Missionen, 1916)

Samstag, 25. Januar 2014

Schismatische Kopten ermorden Franziskaner – Einer der Mörder bekehrt sich vor seiner Hinrichtung

 
Am 21. Juni fiel der Franziskanerpater Luigi Polizzi zu Fayum zwei schismatischen Kopten zum Opfer. Sie lauerten ihm in einem Hinterhalt auf und schlugen ihn mit fünf Beilhieben nieder; dann vergruben sie den Leichnam in einem Versteck. Erst am siebten Tag gelang es, die Mörder ausfindig zu machen, und am 1. Juli konnte die Leiche erhoben werden. P. Luigi Polizzi war erst 26 Jahre alt und weilte seit März 1913 in der Mission…

…Neulich (siehe oben) berichteten wir über die Ermordung des Franziskanerpaters Luigi Polizzi durch zwei schismatische Kopten. Die Verbrecher waren Aiad Damian und Mesiha Scenuda, zwei ehemalige Diener der Mission. 
Am 5. September 1915 fanden die Gerichtsverhandlungen zu Beni Suef statt, in denen die beiden Mörder zum Tode verurteilt wurden. Der Franziskanerpater Demetrio Buracchi hatte die Freude, einen derselben vor dem Tod in die wahre Kirche aufnehmen zu können und unter aufrichtigem Reueschmerz sterben zu sehen.

 – Erst nach langen vergeblichen Bemühungen war es dem Missionär gelungen, zu den Verurteilten zugelassen zu werden. Aiad Damian wies von vorneherein jeden Beistand des Paters ab mit der Bemerkung, wenn er Hilfe bedürfe, habe er seine Priester. 

Mesiha Scenuda dagegen sprang beim Anblick des Missionars freudig auf, küsste ihm die Hand und erwiderte auf die Frage des Paters, ob er in der katholischen Religion Verzeihung seiner Sünden erlangen wolle: „Mit großer Dankbarkeit nehme ich das Anerbieten an. Viel Gutes haben mir bereits die Franziskaner erwiesen, nun bringen sie mir auch das Heil der Seele. Der Herr möge es ihnen vergelten“.

– Der Tag der Hinrichtung war auf den 10. Januar 1916 festgesetzt. Aiad Damian ging unbußfertig in den Tod. Über die Reue Mesiha Scenudas war der Franziskanermissionär bis zu Tränen gerührt. Zwar konnte er den armen verführten Jüngling nicht von der Strafe für das schwere Verbrechen befreien; aber er unterstützte die Bitte des Bekehrten, nicht mit Aiad Damian im selben Grab, sondern auf dem katholischen Friedhof zu Beni-Suef oder zu Fayum bestattet zu werden. 
Das Gesuch wurde bewilligt, und die Franziskanermönche gewährten tief bewegt dem Mörder eine Ruhestätte am selben Ort, wo ihr Mitbruder als Opfer des Berufs gefallen war.


(Aus: die katholischen Missionen, 1916)

Dienstag, 21. Januar 2014

Kreuz und Quer durch die Prärie von Dakota (Teil 2)

Fortsetzung von hier

In dem zehn Meilen entfernten Medicine Root Creek bereitet der rastlos vorandrängende Reisepfarrer einen schwer erkrankten Knaben aufs Sterben vor und will eben neun Meilen weiter fahren, um ein Kind zu taufen. 
Da bringt ein heransprengender Reiter die Kunde, dass in einer Entfernung von 14 Meilen zwei Männer im selben Haus am Sterben liegen. Also rasch die Pferde angetrieben und in sausendem Galopp durch die wellige Prärie. 

Nach 2 ½ Stunden ist der Ort erreicht. Der eine Kranke hat schon mehrmals einen heftigen Blutsturz gehabt. Der andere hat sich den linken Arm gebrochen und fürchtet sich als armes Opfer der Trunksucht vor dem Tod. Für beide ist die Ankunft des Missionärs eine Gnadenfügung. 
Beide machen ihren Frieden mit Gott, und der ältere geht noch in der folgenden Nacht unerwartet in die Ewigkeit. 

Durch Schneewehen und Sturm eilt der Schwarzrock am nächsten Morgen, zunächst das oben erwähnte Kind zu taufen. Auf der Weiterfahrt durch die „Badlands“ wie diese Strecke heißt, führt der gute Engel den Priester in ein katholisches Haus, wo er wider erwarten einige verirrte Schäflein findet: ein Ehepaar, das zwar katholisch getauft, aber protestantisch getraut ist. 
Zwei Kinder sind protestantisch, eines gar nicht getauft. Ein ernstes mahnendes Wort genügt, um alles wieder in Ordnung zu bringen. Reue und guter Wille sind da; ein Tag wird geopfert und die ganze Familie wieder der wahren Kirche zurückerobert und durch den Empfang der heiligen Sakramente gestärkt. 

Nun zurück nach Medicine Root zum Begräbnis des vor zwei Tagen verstorbenen Mannes. Dasselbe wird benutzt, um den Anwesenden auf Englisch und Dakota wieder einmal kräftig ans Herz zu reden.

„In Medicine Root erlebte ich noch einen besonderen Trost. Nach dem Begräbnis kam eine Halbindianerin zu mir und sagte: ‚Hochwürdiger Pater, Sie haben mir versprochen, mich eines Tages zu taufen, es aber immer noch nicht getan.‘ Bis dahin hatte ihrer Aufnahme eine unüberwindliche Schwierigkeit im Weg gestanden. Deshalb hatte ich, ohne den eigentlichen Grund anzugeben, sie auf später vertröstet. 
Durch Gottes Fügung war jetzt die Schwierigkeit gehoben. Daher gab ich ihr den letzten Unterricht und nahm sie am nächsten Morgen durch bedingungsweise Taufe und Beichte in unserem Bethaus, wo ich auch die heilige Messe las, in die Kirche auf.“

Nun wird die Heimfahrt angetreten und auch auf dieser Fahrt hier die Leiche eines verstorbenen Kindes eingesegnet, dort eine sterbenskranke Frau Beicht gehört. 
Müde, zerschlagen, aber voll Dank gegen Gott ist endlich die Mission wieder erreicht. 50 Beichten, 42 heilige Kommunionen, 12 Taufen, 4 letzte Ölungen und eine Trauung waren die Frucht dieses einen Versehganges in der weiten Prärie. 

Ähnliche Fahrten wiederholen sich jeden Monat und noch öfter. Die weiten Entfernungen von einer Gruppe und Ansiedlung oder Familie zur andren, der Mangel an Kirchen und Kapellen machen die Seelsorge dieser weit zerstreuten Herde von armen Indianer recht schwer. 
„In dem ganzen Gebiet, das ich zu besorgen habe und das rund 3.500 englische Quadratmeilen umfasst, ist nur eine Kirche, die zudem noch sehr der Reparatur bedarf. Wer will uns beistehen aus Liebe zum Heiland, diesem Notstand abzuhelfen? Die armen Indianer verdienen es, dass man ihnen in ihrer geistigen und leiblichen Not zur Hilfe kommt.“


(Aus: die katholischen Missionen, 1908)

Montag, 20. Januar 2014

Kreuz und Quer durch die Prärie von Dakota (Teil 1)

 
Badlands, South Dakota (Quelle: Wereldburger 758)

In einem Brief aus Holy Rosary Mission schildert P. Th. H. Grotegeers S.J. eine 250 engl. Meilen weite Missionsreise, die er vom 16.-26. April gemacht und die ein kleines Bild von dem Missionsleben in diesen Strichen bietet.

Am 16. April kommt per Telefon ein Krankenruf zu einem schwer erkrankten Indianermädchen namens Maria Mato Gleska d.h. Gefleckter Bär. Sofort wird das Wägelchen angespannt, und fort geht’s durch die endlose Prärie. 
Nach einer Fahrt von 50 Meilen ist abends Allen, ein kleiner Ort mit Bethaus, erreicht. Da in dem weiten Gebiet die katholischen Indianer und Kolonisten in kleinen Gruppen zerstreut wohnen, wird eine jede Fahrt benutzt, um bei dieser Gelegenheit möglichst vielen den Trost der Religion zu bringen. 
In Allen werden also die Kranken besucht und in dem einsamen Bethaus wieder einmal die heilige Messe mit Kommunion gefeiert. Gleich darauf heißt es weiter durch Unwetter und Schneegestöber, möglichst rasch, um nicht zu spät zu kommen. Eine kurze Rast bei einer katholischen Familie wird benutzt, um ein allerliebstes dreijähriges Knäblein zu taufen, das die Leute gerade an Kindes Statt angenommen.

Um 9 ½ ist endlich das Missionswägelchen am Ziel. Der „Gefleckte Bär“ wohnt mit seinen Eltern in einem Wigwam. „Das Mädchen war zwölf Jahre alt, seit sechs Jahren ein Krüppel und hatte drei Tage fast unaufhörlich Lungenblutungen. 
Vor etwa fünf Jahren war sie protestantisch getauft worden, hatte aber jetzt den sehnlichsten Wunsch, katholisch zu sterben. Deshalb war sie ganz glücklich, als der Schwarzrock eintrat. 
Mein Begleiter und ich unterrichteten sie den ganzen Tag mit Hilfe eines sehr zweckmäßig angeordneten Bildes, „Die zwei Wege“ genannt, welches eine Länge von etwa sechs Fuß hat und die ganze Geschichte unserer heiligen Religion in ihren Hauptzügen sowie die Hauptwahrheiten derselben darstellt. 
Dieses Bild wurde schon im 18. Jahrhundert von den alten Jesuitenmissionären in Kanada mit großem Erfolg gebraucht. Mit Hilfe dieses und anderer Bilder es uns ohne besondere Mühe, dem Mädchen die notwendigsten Kenntnisse beizubringen. 
Dann betete ich mit Maria, taufte sie bedingungsweise, hörte ihre Beichte, gab ihr die letzte Ölung, den Sterbeablass und endlich das Skapulier. 
Jetzt war sie überglücklich und fürchtete den Tod nicht mehr. Ich versprach ihr noch, nach zwei Tagen ihr wo möglich auch die heilige Kommunion zu bringen.“ 

Zu diesem Zweck ist erst das nächstgelegene Kirchlein in Bear Creek aufzusuchen. Von hier aus macht der Missionär erste einen Bogen über Bussard Basin, taufte dort ein kleines Kind, stärkt einige hungrige Schäflein mit dem Brot des Lebens und bringt dann von Bear Creek aus dem sterbenden Mädchen, das inzwischen von einem Katechisten noch weiter unterrichtet worden, die zugleich als Wegzehrung dient. 

Vom Sterbebett fährt der Schwarzrock zurück nach Bear Creek, hört abends Beichte bis 11 Uhr, hält des Morgens Sonntagsgottesdienst, bei dem zum ersten Male das neue Harmonium erklingt und tauft danach ein ehrwürdiges Paar. Der Mann ist schon über 60 Jahre alt. Aber die Taufgnade macht beide wieder jung. 
Die Anwesenden singen ein begeistertes Danklied und wünschen den Täuflingen nach Indianersitte, durch kräftigen Händedruck, Glück und Segen. 

Ein unerwarteter Vorfall hält den Missionär noch fest. „Kaum hatten sich die Leute aus der Kirche entfernt, als ich zu einer Frau gerufen wurde, die auf dem Heimweg plötzlich hingefallen war und regungslos dalag. Ich betete ihr ins Ohr und gab ihr dann die letzte Ölung. Nach etwa einer Stunde kam sie wieder zu sich.“


In Polato Creek gelingt es, eine katholische Mutter mit ihren beiden bereits protestantischen getauften Kindern der Kirche zurückzugewinnen und auch den Vater und einige andere im Ort günstig zu stimmen. In einem Privathaus wird kraft eines den Missionären zugestandenen Privilegs das heilige Opfer gefeiert und einigen Nachzüglern die Osterkommunion gereicht, dann ein Achtzigjähriger versehen.

(Aus: die katholischen Missionen, 1908)

Fortsetzung hier

Sonntag, 19. Januar 2014

Wenn der protestantische Prediger einen auf „Padre“ macht

(Quelle: Adelbrecht)

Vor uns liegt der erste Bericht des hochw. P. De Cock, einer der Scheutvelder Missionäre, die jüngst der bedrängten philippinischen Kirche zu Hilfe geeilt sind.
Der Apostol. Vikar, Msgr. Agius O.S.B., nahm die neuen Hilfskräfte mit Tränen der Freude auf. Im Augustinerkloster von Manila fanden die Ankömmlinge gastliche Aufnahme und bereiten sich hier auf ihre neue Tätigkeit vor. 
P. De Cock aber eilte nach Bigan, der Residenz des Bischofs Dougherty, für dessen Sprengel, Nueva Segovia, die Scheutvelder bestimmt sind.

Die Stadt Bigan zählt etwa 15.000 Einwohner, meist Leute aus dem Eloranostamme mit starker Zumischung chinesischen Blutes. Die Kathedrale gleicht einer gewöhnlichen Dorfkirche. In Banguet holte P. De Cock den auf einer Firmreise befindlichen Bischof ein. „Er ist ein Mann von 43 Jahren von echt amerikanischer Tatkraft. Er ist fast ununterbrochen auf der Rundfahrt durch seinen Sprengel, keine Kleinigkeit, wenn man bedenkt, dass ordentlich gebahnte Wege und Fahrstraßen selten sind und der Oberhirte oft an einem Tage 12-13 Stunden im Sattel sitzt.“

In Begleitung des Generalvikars Carrol zog P. De Cock weiter, um das von den Scheutveldern zugewiesene Arbeitsfeld näher kennen zu lernen. Die Fahrt in der ärgsten Sommerhitze (Februar-Mai) durch eine wildromantische Gebirgslandschaft in einem einheimischen Rüttelkasten war mühsam genug. Nur ein Erlebnis sei aus dem Bericht ausgehoben.

In Bagum, dem höchstgelegenen Orte der Provinz Lepanto-Bontoc, kehrten die Reisenden bei einem Eingeborenen ein. Eine junge Christin im Dorf lag im Sterben. P. De Cock eilte hin und hatte gerade noch Zeit, dem Mädchen die letzte Lossprechung zu spenden. Es starb während der Sterbegebete. 
Zu seinem nicht geringen Erstaunen erfuhr der Missionär, dass die Kranke regelmäßig von einem gewissen „Padre Stanton“ besucht worden sei. Wer sollte dies sein, da bekanntermaßen kein katholischer Priester in dem Gebiete ringsum wohnte?

Die Sache klärte sich bald auf. In einem drei Stunden entfernten Ort hatte sich ein protestantischer Prediger niedergelassen, der, um das einfache Volk zu täuschen, den katholischen Priesterrock trug, die Sakramente in katholischer Weise spendete und in allem den katholischen Seelsorger nachzuahmen suchte. 
Wie sich herausstellte, hatte derselbe noch einen Kollegen, der es geradeso machte. 
Während P. De Cock und sein Begleiter und sein Begleiter in Bontoc Siesta hielten, ließ sich ein Reverend Spencer anmelden. Um nicht zu stören, hatte er versprochen, später wiederzukommen.

Richtig um 4 Uhr nachmittags stellte sich der Herr in einer enganliegenden katholischen Soutane vor, mit einem großen Kreuz vorn auf der Brust. Er tat ganz vertraut und sagte, er sei glücklich, dass katholische Missionäre zu dem verlassenen Volk zurückkehrten. Seine Einladung zu einem Gegenbesuch wurde höflich abgelehnt.

Abends stellte sich der Reverend abermals vor, diesmal von Frau und Kindern begleitet. Seine Absicht war klar genug; er wollte die Missionäre als Kollegen behandeln, um den Schein aufrecht zu halten, als bestehe zwischen Protestanten und Katholiken kein Unterschied. 
Dies zwang die Missionäre zu einer unumwundenen Erklärung. Sie hielten dem Prediger vor, dass seine unwürdige Nachäffung des katholischen Priesters und Kultus eine Heuchelei und nur dazu angetan sei, das Volk irrezuführen. 
Beschämt und kleinlaut zog der Pseudopriester ab. Die Aufklärung hatte zur Folge, dass er das nächste Mal in seiner Kirche nur noch 15 Zuhörer zählte.

(Aus: die katholischen Missionen, 1908)


Samstag, 18. Januar 2014

Wenn das Wetter der schlimmste Feind der Missionäre ist...

Nome, Alaska

„Nome“, so schreibt P. Joseph Bernard S.J., „liegt dem Polarkreise nahe an der Beringstraße.  Unsere Mission, Kirche, Schule und Wohnhaus umfassend, findet sich am Meeresgestade. 
Hinter uns ragen die nadelspitzen Zacken eines großen Gebirges empor; nirgends ein Baum oder Strauch, ein recht ödes Landschaftsbild. Es heißt, unsere Mission sei die entfernteste von Rom. Jedenfalls ist unsere Verbindung mit dem Mittelpunkt der Christenheit eine sehr schwierige.

Tropisches hat Nome nichts an sich. Selbst im Sommer braucht man nur 1 m tief zu graben, um auf Eis zu stoßen. Darüber liegt goldhaltige Erde, was aber nicht hindert, dass wir sehr ärmlich leben.
Der Winter dauert hier acht Monate. Das ist die Zeit der langen Polarnächte. Erst gegen 10 Uhr hebt Phöbus (die Sonne) soeben seine Nasenspitze über das Eis der Beringsee empor; es scheint ihm aber gar nicht zu gefallen, denn bereits gegen 2 Uhr legt er sich wieder schlafen. 
Dafür tut Frau Luna (der Mond) ihr Bestes, um das Benehmen ihres kurz angebundenen Gemahles wieder gut zu machen. Sie wendet uns ihr lachend volles Antlitz zu, strahlend wie ein glühender Pfannenboden. Aber trotz alledem sinkt die Kälte bis auf 50° unter Null herab.
Das Meer hüllt sich Ende Oktober in seinen Eispanzer, der vor Mitte Juni nicht wieder auftaut.

Von Oktober bis Februar gibt’s keine Post hier oben, und wir sind von der zivilisierten Welt völlig abgeschlossen, begraben unter einer dichten Decke von Eis und Schnee. Von Februar bis März geht die Hundepost, die schon einen großen Fortschritt bedeutet. Hunde gibt es hier zu Lande endlos viele; sie vertreten im Winter die Stelle der Pferde.

Diese Hundepost ist folgendermaßen eingerichtet. Die Briefe werden durch Dampfer bis Juneau in Süd-Alaska gebracht. Von dort geht’s dann per Schlitten nordwärts. Die braven Köter haben nicht weniger als 1.000 km weit durch unabsehbare Schneewüste zu laufen, ehe sie Nome erreichen. Die Fahrt dauert zwei Monate. Natürlich geht es auf diesen Postfahrten ohne Unglück nicht ab, und manche Briefe gehen verloren, Gott weiß oft wie. April bis Mitte Juni ist wieder postlose Zeit. 
Wenn dann endlich das Meer wieder auftaut, erscheinen die Dampfer und bringen uns Vorräte, Briefe und Pakete. Nun ist auch die Zeit, den Lieben in Europa oder Amerika ein Lebenszeichen zu geben.
Das ist die materielle Seite unseres Lebens hier oben; man gewöhnt sich schließlich daran.

Nun noch ein Wort über unsere Eskimos, derentwegen wir eigentlich hierher gekommen. Die Mission von Nome ist erst vier bis fünf Jahre alt und in erster Linie für die Eskimos dieser Striche gegründet. 

Man findet sie längs der ganzen Küste und auch in Sibirien, das uns gegenüber nur 100 km weit entfernt liegt.
Die hiesigen Eskimos gehören dem besten Stamm Alaskas an; friedlich, von Haus aus unverdorben, geweckt und von heiterer Gemütsart, geben sie uns alle Beweise eines wirklichen guten Willens.

Wir zählen unter ihnen jetzt 150 Katholiken. Bitte, machen Sie nur kein schiefes Gesicht; denn so wenig dies scheint, es ist nach Maßgabe der hiesigen Verhältnisse ein sehr schöner Erfolg.
Bedenken Sie, dass unser jetziger Oberer P. La Fortune aus der kanadischen Provinz zwei volle Jahre sich hart plagen musste, um die schwierige Sprache zu erlernen[1].
Erst wenn man sie flüssig spricht, kann das eigentliche Missionswerk beginnen. Seit Ostern hatten wir 40 Taufen zu verzeichnen. Keiner wird getauft, ehe er die Gebete und den Katechismus gut weiß. 
Da die Leute aber noch nicht lesen können und Bücher in dieser Sprache erste geschaffen werden müssen, so kostet ihnen dieses Lernen tüchtige Arbeit. 
Allabendlich halten wir Christenlehre, wobei uns die Bilder der ‚guten Presse‘ vortreffliche Dienst leisten. Bis jetzt spricht erst ein Pater die Sprache geläufig; ich hoffe, bald der zweite zu sein.


(Aus: die katholischen Missionen, 1907)

[1] Als Probe möge das Ave Maria hier folgen: „Koyèsugin, Mary, ummatin imékaktok nakosuamik, angayutikut illipni ittok; nakosutin arnénin illoknaéni; katunraragin Jesus. – Holy Mary angayutim Arnak, wagut atchiukupta angayuti, karrumaptiut pakmané tchuli tokulrata rupta. Amen.“

Freitag, 17. Januar 2014

"Ich hatte damals keinen anderen Ehrgeiz, als treu in den Fußspuren unserer heiligen Märtyrer zu wandeln": Selbstbiographie eines japanischen Priesters

Pater Huda (links) und sein Mitbruder
Gewiss werden unsere Leser nicht ohne Rührung die folgenden schlichten Zeilen von der Hand eines ehrwürdigen japanischen Priesters lesen.

„Im Jahre 1869“, so schreibt der hochw. P. Paul Huda aus der Diözese Nagasaki, „brach in Japan eine heftige Verfolgung aus. Die Christen, Nachkommen unserer heiligen Märtyrer, hatten unzählige Leiden und Quälereien auszustehen. 
4.000 von ihnen, welche im Tal Urakami, unweit von Nagasaki, wohnten, wurden gewaltsam von Haus und Herd gerissen und in verschiedene Provinzen des Reiches verbannt, die unter der Verwaltung feindselig gesinnter Statthalter standen.
Etwa 200 von ihnen wanderten in die Verbannung nach der Provinz Tosa auf der Insel Shikoku und blieben dort ein Jahr lang in einem engen Gefängnis eingeschlossen.

Auf Befehl des Statthalters wurden sie häufig von schintoistischen Priestern besucht. Dieselben sollten sie zum Abfall auffordern; nur so würden sie ihr Leben retten. 
Aber trotz der bittersten Notlage und aller Leiden zogen alle Gefangenen den Tod dem Abfall vor.

Um dieselbe Zeit schloss Japan mit den Mächten Europas und Amerikas Verträge ab. Nach der Fügung der göttlichen Vorsehung wurden dieselben der Anlass, dass den Christen ihre Haft erleichtert wurde.
Man schaffte sie aus den Gefängnissen und schloss sie in einigen heidnischen Pagoden ein, wo sie es, obschon Tag und Nacht bewacht, bedeutend besser hatten.

Nach einigen Jahren erhielten die Christen ihre Freiheit wieder und durften in ihre Heimat zurückkehren. Aber hier erwartete sie eine harte Enttäuschung. Während ihrer langen Abwesenheit hatten sich nämlich die Heiden ihrer Wohnungen und Felder bemächtigt, und so standen die Christen hilf- und obdachlos da, der größten Not anheimgegeben.

Unter jenen verbannten Christen in Tosa befand auch ich mich, der Schreiber dieser Zeilen. Ich war 14 Jahre alt, als ich von Urakami in die Verbannung zog. Ich hatte damals keinen anderen Ehrgeiz, als treu in den Fußspuren unserer heiligen Märtyrer zu wandeln.
In einem dunklen Kerker schmachtend, eine Beute des Hungers und der Krankheit, war ich halb tot, als der Befehl kam, uns in die Pagoden zu verbringen.

Während ich in einem dieser Götzentempel weilte, kam mir eines Tages, zweifellos vom Heiligen Geist, der Gedanke: es sei doch gewiss besser, wenn ich meinen Landsleuten das Evangelium unseres Herrn Jesu Christi predigte, als hier ohne Verdienst dahinzusterben. Dies Verlangen wurde in meinem Herzen immer mächtiger und schließlich so stark, dass ich es nicht mehr zurückhalten konnte.

Von dem Augenblick an war ich fest entschlossen, die Aufmerksamkeit der Wächter zu täuschen und zu entfliehen. Als ich den Plan meiner Mutter mitteilte (mein Vater war schon seit mehreren Jahren tot), konnte sie vor Weinen kein Wort sagen.
Mit der Hilfe Gottes gelang meine Flucht, und ich hatte das Glück, den Aufenthaltsort eines Missionärs ausfindig zu machen.

Einige Zeit darauf trat ich ins Seminar ein und wurde, nachdem ich den ganzen Studiengang vollendet hatte, zum Priester geweiht. Das ist jetzt 21 Jahre her.
So hat Gott in seiner Weisheit und unendlichen Erbarmung auf geheimnisvollen Wegen mich vom Verlangen nach dem Martyrium zur Würde eines Priesters gewürdigt.

Nach meiner Weihe blieb ich zuerst im Seminar als Professor. Dann schickte mich mein Bischof nach Imamura in der Provinz Shikugo, um am Heil der Seelen zu wirken. Dort bin ich jetzt seit elf Jahren, der einzige Priester im ganzen Bezirk.

Imamura ist ganz heidnisches Land. Überall in Stadt und Land blüht noch die Verehrung der falschen Götter. Die Tempel, in welchen die Dämonen angebetet werden, entbehren nicht der Pracht und Schönheit.
Die Christen von Imamura werden verachtet, weil sie als Gotteshaus bloß eine schlechte Holzkirche besitzen, die, vor vielen Jahren gebaut, trotz wiederholter Reparaturen den Einsturz droht.
Gewiss ist das schlichte Kirchlein ‚der furchtbare Ort, das Haus Gottes und die Pforte des Himmels‘. Aber es kann bei diesem unwürdigen Zustand nicht bleiben.

All unsere Feinde verspotten uns. Meine Christen knirschen, wenn sie dies hören, und sie wollen um jeden Preis eine Kirche bauen. Ich selbst denke noch mehr als sie Tag und Nacht daran.
Hätten wir eine Kirche mit einem in die Luft aufragenden Turm, die Heiden kämen in Masse, um sie zu besuchen, und wir würden die Gelegenheit benutzen, um ihnen das Kruzifix und die Bilder der Heiligen zu erklären und könnten ihnen dabei ein Wort über unsere heilige Religion sagen.

Die Verachtung, der meine Christen jetzt seitens der Heiden ausgesetzt sind, würde sich in Hochachtung verwandeln, was unserer heiligen Religion selbst wieder zu gute käme.
Allein meine Christen sind sehr arm und können die Baukosten einer Kirche nicht tragen. Ohne Hilfe von auswärts müssen sie auf ihren Herzenswunsch verzichten.

Ich selbst besitze nichts. Das Sprichwort ‚Wie der Vater so die Kinder‘ trifft bei mir buchstäblich zu. Das Wenige, was meine Familie einst besaß, hat sie bei der Verfolgung verloren.
Ich habe weder Freunde noch Bekannte, die mir zu Hilfe kommen könnten. Ich habe nur euch, liebe Leser, euch, denen ich verbunden bin durch dieselbe Taufe und die göttliche und gemeinsame Gnade. Ihr allein, die ihr meine Brüder in Christo seid, könnt mir helfen, den Plan zu verwirklichen, den ich einst im Gefängnis gefasst: Gott zu verherrlichen und Seelen zu retten.

Ich bitte euch daher flehentlich, liebe Leser, helfet mir meine Kirche bauen. Mit 500 Dollars, glaube ich, kann ich eine hübsche und solide Kirche bauen. Auch die kleinsten Gaben werde ich freudig und dankbaren Herzens annehmen.

Ich selbst werde täglich am Altar mich aller lebenden und abgestorbenen Wohltäter erinnern, und meine Christen werden sie in ihren gemeinsamen Gebeten gewiss nicht vergessen. Gerne wäre ich selbst zu euch nach Europa gekommen. Allein ich darf meine Herde nicht verlassen. Ich schicke euch daher mein Bild. Ihr seht links von mir einen anderen japanischen Priester. Das ist P. Paul Fukahori, mein vertrautester Freund. Auch er hat einst im Gefängnis um Christi willen gelitten. Ich habe ihn ersucht, seine Bitte mit der meinigen zu vereinen, und so empfehlen wir beide eurer Liebe und eurem Gebet das Unternehmen, das den Traum unseres Lebens verwirklichen würde – den Bau einer Kirche in Imamura.“

Dieser Brief spricht gewiss für sich, und es bedarf kaum des Zeugnisses des Bischofs Cousin von Nagasaki, der P. Huda, so heißt der Briefschreiber, als einen der besten Priester seiner Diözese rühmt, der „verständig, klug, eifrig, stets vom besten Geist beseelt ist“, und die Teilnahme und Unterstützung vollauf verdient. Also ein Scherflein für die Kirche von Imamura!


(Aus: die katholischen Missionen, 1908)

Dienstag, 14. Januar 2014

Bischöfliche Empfehlung: Franz Konstantin Rampa



Christus der Herr hat seiner Braut, der heiligen katholischen Kirche, den Auftrag gegeben, seine göttliche Lehre allen Völkern bis an die Grenzen der Erde zu verkünden. Von den Tagen der Apostel bis herab in die Gegenwart ist die katholische Kirche und nur sie allein diesem Auftrag nachgekommen. 
Diese apostolische Wirksamkeit unsrer heiligen Kirche ist ein erhebendes Schauspiel, und ihre Erfolge bieten einen glänzenden Beweis für ihre göttliche Sendung. 
Wahrhaft wohltuend ist es für das Herz eines jeden echten Kindes der Kirche, von den Arbeiten, Kämpfen und Leiden zu lesen, welche die katholischen Missionäre in allen Zonen zu bestehen, von den Erfolgen zu hören, die sie unter allen Völkern erringen.

Es war deshalb schon lange Unser Wunsch, die seit einer Reihe von Jahren in der Herder’schen Verlagshandlung zu Freiburg (Baden) erscheinende illustrierte Monatsschrift „Die katholischen Missionen“ zu noch weiterer Verbreitung auf das Wärmste zu empfehlen.

Kaum eine katholische Zeitschrift ist in dem Maß geeignet, dem Bedürfnis einer gesunden, erbaulichen, belehrenden und zugleich anziehenden Lektüre zu entsprechen, als diese. 
Sie bietet nämlich gediegene Aufsätze über die Geschichte der verschiedenen Missionen, Lebensbilder der berühmtesten Missionäre der neueren Zeit, zuverlässige Berichte über die gegenwärtige Missionstätigkeit in allen Teilen der Welt, interessante Reisebeschreibungen, Mitteilungen über die Sitten und Sagen fremder Völker, Schilderungen aus dem Naturreich usw. – und das alles in einem so warmen, katholischen Ton, und mit so reichen und prachtvollen Bildern ausgeschmückt und beleuchtet, dass wir den Mitarbeitern an diesem katholischen Unternehmen von Herzen dankbar sind.

Wie wohltätig diese Monatsschrift wirkt, beweist übrigens schon die Summe von mehr als einer halben Million Franken, welche durch ihre Vermittlung den Missionen zufloss zur Linderung namenlosen Elends und zur weiteren Ausbreitung des Reiches Gottes. Und noch höher als dieses materielle Almosen schätzen wir das Almosen des Gebets, zu welchem dieselbe ihre vielen Tausende Leser anregt.

Möge sich ein immer weiterer Kreis für ihr katholisches und apostolisches Wirken öffnen!

Chur, den 15. Januar 1881                   
                                                                                  
† Franz Constantin, Bischof von Chur  
                                                                                                          

Montag, 13. Januar 2014

In den Fußstapfen von Charles de Foucauld


Vor mehreren Monaten weihte Bischof Dupont aus der Genossenschaft der Weißen Väter in Tunis den ehemaligen Admiral Malcor zum Diakon. Mit diesem Mann, der bereits in den sechziger Jahren steht, scheidet ein in ganz Frankreich bekannter Offizier aus dem öffentlichen Leben. 

Nach Empfang der Priesterweihe will er sich mit einem jungen Advokaten aus Nancy, der im Kriege schwere Verstümmlungen erlitt und in Bälde zur Priesterwürde gelangen wird, in die Sahara zurückziehen. Die beiden beabsichtigen das Einsiedlerleben des P. Karl von Jesus, in der Welt Charles de Foucauld, wieder aufzunehmen, um so religiös auf die Bewohner der Wüste einzuwirken.


(Aus: die katholischen Missionen, 1925)

Sonntag, 12. Januar 2014

Christentum und Kindersegen

Über die Volkszahl der Stämme Neuguineas und die Aussichten ihres Fortbestehens hörte man bisher kaum andere als ungünstige Berichte. Unzucht, künstliche Unfruchtbarkeit und Verbrechen am keimendem Leben (kommt einem bekannt vor, oder?) ließen die Entvölkerung ausgedehnter Landstriche für die nahe Zukunft befürchten. 

Wir teilten schon mit, dass es im Süden von Niederländisch-Neuguinea den Glaubensboten im Verein mit der Obrigkeit gelang, dem Verfall Einhalt zu tun. 
Aus Kaiser Wilhelmsland, das bis heute außer den deutschen Vätern vom Göttlichen Worte höchstens eine kleine Zahl katholischer Priester beherbergt, kommt uns eine gleich freudige Botschaft. Ein Vater und eine Mutter mit zehn Kindern ist keine Seltenheit. 

Die weißen Australier mit ihren zwei oder drei Kleinen sind starr vor Staunen. „Das ist der Segen des Christentums“, pflegt ihnen P. Niedenzu auf ihre Fragen zu antworten.


(Aus: die katholischen Missionen, 1925)

Freitag, 10. Januar 2014

Predigt von heute über die Bekehrung der Plattkopfindianer (Englisch)

Pierre-Jean De Smet S.J.,  legendärer Indianermissionar  und Vertrauter der hl. Phillipine Duchesne, "der Frau, die immer betet"

The Flathead Indians and the Black Robes (part 1)

Leider wurde anscheinend diese wie auch alle anderen Predigten dieses Priesters gelöscht, es gibt jedoch einen Trick, sie sich dennoch im Stream anzuhören: einfach auf den Link unter "Download Link" klicken.

Mehr über die Plattkopfindianer hier

Donnerstag, 9. Januar 2014

Noch ein Indianer am Altar – Eine Primiz im Urwald


Aus der Mission der Väter vom Heiligen Geist am Amazonasstrom, Apostol. Präfektur Tesse, kommt die Nachricht von der Feier des ersten heiligen Messopfers des Indianerpriesters P. Manoel Alencar. 

„Das Gerücht von der Ankunft des neuen Paters und der bevorstehenden Feierlichkeit“, so schreibt Br. Raphael C.S.Sp., „hatte sich ohne unser Zutun schnell unter dem umwohnenden Volk verbreitet, und schon am Vorabend des Festes langten Boote an, welche zu Berg oder zu Tal wohnende Christen herbeiführten. 

Am Morgen des einzigartigen Festes war der Andrang größer als je zuvor. Alle wollten den Neugeweihten sehen und begrüßen und sich davon überzeugen, ob ihr Landsmann ebenso gut Messe lesen und predigen könne wie die weißen Missionäre. 
Nicht gering war das Staunen der Leute. Der lustige Junge, den sie noch vor etlichen Jahren unter den Missionszöglingen sich tummeln sahen, war zum ernsten Mann herangewachsen und mit der erhabenen Priesterwürde geschmückt. 

Leider war unsere Kapelle viel zu klein, um das zahlreiche Volk zu fassen, nur die Bewohner der Mission und die nächsten Angehörigen fanden Platz in derselben; die übrigen mussten vor der Tür stehen und sich mit dem Anhören der Predigt und des Gesanges begnügen, ohne etwas von den Zeremonien am Altar sehen zu können, für die sie doch allgemein so großes Interesse zeigen. 

Am Mittag fand ein bescheidenes Festmahl, statt, an welchem außer dem Personal der Mission mehrere Verwandte und Bekannte des Primizianten teilnahmen. 
Auch für die Zöglinge und nächsten Umwohner war ein Festessen veranstaltet worden, dem alle mit gutem Appetit zusprachen. So sorgten sie dafür, dass von dem Festochsen nichts übrig blieb. Gegen Abend hielt der Neupriester eine feierliche Segensandacht zum Abschluss des so schön verlaufenen freudigen Tages. Die von nah und fern herbeigeströmten Leute kehrten nach und nach fröhlich nach Hause zurück, und bald herrschte auf unserer einsamen Missionsstation wieder die gewohnte Ruhe.“

Der junge Manoel war in der Mission von Bocca do Tesse erzogen und lenkte bald durch seine Gewecktheit und seinen religiösen Eifer die Aufmerksamkeit des Obern der Mission auf sich, der ihn mit mehreren anderen Knaben unter seiner persönlichen Aufsicht Latein studieren ließ, was anfangs nicht recht munden wollte. 

Am Ende seiner Gymnasialstudien bat er um Aufnahme ins Noviziat der Väter vom Heiligen Geist. 
Nach acht Jahren höheren Studiums kehrte er in die Urwälder seiner Heimat zurück, um als Apostel unter seinen Stammesgenossen zu wirken. Möchten noch recht viele derselben seinen Spuren folgen!


(Aus: die katholischen Missionen, 1916)

Dienstag, 7. Januar 2014

Erhebender Missionseifer



Nebst der Gnade Gottes verdanken wir vor allem den eifrigen Missionaren die vielen Erfolge auf dem Missionsfeld. Manche opfern sich als wahre Helden ganz selbstlos ihrem Beruf.

Msgr. Marcou, der Apostolische Vikar von Phat-diem, der 35 Jahre lang das Missionsgebiet verwaltet hatte, verzichtete kürzlich zugunsten seines einheimischen Hilfsbischofs, Msgr. Tong, auf seinen Posten. 

Zur Erbauung aller erbat er sich vom Oberhirten von Than-hoa, der bis zur Abtrennung dieses Gebiets von Phat-diem im Jahre 1932 sein Hilfsbischof gewesen war, den vielleicht undankbarsten Posten von Thanh-hoa zur Betreuung. 

Es gibt dort eine Gemeinde, die seit 200 Jahren christlich ist und sogar einen Märtyrer hervorgebracht hat. Aber schon seit langer Zeit verlieren die Männer mit ganz wenigen Ausnahmen schon in jungen Jahren ihren Glauben und weihen sich dem Dienst einer berühmten Pagode.

Die Frauen hingegen halten am katholischen Glauben fest. Msgr. Marcou hatte oft seine Hirtenbesuche in der Gemeinde auf mehrere Wochen ausgedehnt, doch ohne Erfolg. Jetzt, da er von seiner bischöflichen Verwaltung entbunden ist, will er seine letzten Kräfte zur Bekehrung der dortigen Männerwelt einsetzen.

Ein ähnliches Beispiel bietet uns P. Héraud aus dem Apostolischen Vikariat Rangoon. Er hatte seine 38 Missionsjahre fast ganz auf dem Posten Thinganaing verbracht. 
Die Christengemeinde wurde von ihm gegründet und mit Kirche und eigener Schule ausgestattet. Heute ist sie gut ausgebaut und kann sich selbst erhalten. Da geht der Missionar wieder auf Wanderschaft und überlässt den guten Posten einem einheimischen Priester. 

Er lässt sich in einem weltverlorenen Winkel nieder und wohnt, nicht der verdienten Ruhe gedenkend, in einer Barracke, die nicht den Namen eines Hauses verdient. Da sammelt er die ersten gutwilligen Leute um sich, um ihnen die Wahrheit des christlichen Glaubens zu künden.

(Aus: die katholischen Missionen, 1937)

Montag, 6. Januar 2014

„Welche Liebe zu den Menschen!“ – Ein Großmandarin bekehrt sich

Das chinesische Kruzifix

Den Söhnen des Unbefleckten Herzens Mariens, die seit zwei Jahren in der Mission Hweichowfu im Vikariate Wuhu wirken, ist ein großer Erfolg beschieden worden. 
Der Großmandarin des Bezirks, General Shih Kuo-chu, der früher hoher Beamter in verschiedenen Ministerien von Nanking gewesen war, empfing am 24. Dezember die Taufe. 

Vor Jahren war er zum ersten Mal mit der Mission in nähere Berührung gekommen, als er den Antrittsbesuch des Missionsobern Fogued erwiderte. 
Aufmerksam betrachtete er das Kruzifix im Zimmer des Missionars. Ganz ergriffen rief er aus: „Welche Liebe zu den Menschen!“ Nach zweijährigem Verkehr mit der Mission urteilte er: „Ich weiß, dass es in der Religion Geheimnisse gibt, die mein armer Verstand nicht begreifen kann; aber Gott der Herr wird mir seine Hand reichen.“


(Aus: die katholischen Missionen, 1937)

Sonntag, 5. Januar 2014

70 Jahre Missionar


Ein nicht alltägliches Jubiläum konnte P. Deux von den Auswärtigen Missionen von Paris Feiern. 
Am 20. Mai waren es 70 Jahre seit seiner Ankunft in Tongking. Schon 1869 kam er ins Kleine Seminar von Phuc-Nhac, das gerade neu erbaut worden war. Seither blieb er stets auf dem gleichen Posten, zuerst als Lehrer der Kleinseminaristen, dann über 20 Jahre als Beichtvater und Seelenführer. 
Der Heilige Vater sandte dem Jubilar telegraphisch seine Glückwünsche und seinen Segen. P. Deux hat während dieser 70 Jahre das Missionsgebiet nie verlassen. Noch kein Mitglied der Auswärtigen Missionen von Paris konnte diesen Jubeltag feiern. Dem wackeren Missionar entbieten auch wir unseren Glückwunsch.


(Aus: die katholischen Missionen, 1937)

Samstag, 4. Januar 2014

Die Entfernung des hl. Ezequiel Moreno - Triumph der Liberalen und Freimaurer

St. Ezequiel Moreno y Díaz

„Hier in Kolumbien“, so schreibt derselbe Hochwürdige Herr (Reinhard Herbrand), „stehen die Dinge auch nicht mehr zum besten (wie in Ecuador). Der neue Präsident Reyes schmeichelt unter dem Vorwand des Friedens und der Eintracht den Liberalen. Wenn das so fortgeht, haben die Katholiken keine rosige Zukunft zu erwarten. 
In Bogotá sollen sogar manche Katholiken, welche das Vorgehen des Präsidenten missbilligten, im Gefängnis sitzen, darunter, wie es heißt, Priester und Jesuiten. 

Wir wissen bestimmt, dass Reyes in Rom arbeitet, um unseren guten spanischen Bischof Ezequiel Moreno aus Pasto fortzuschaffen, weil er energisch gegen ein Zusammengehen der Katholiken mit den Liberalen auftritt. Die Entfernung dieses Bischofs wäre ein Triumph der Liberalen und Freimaurer, welche für die katholische Sache in Kolumbien sehr schlimme Folgen hätte.“


(aus: die katholischen Missionen, 1905)