Medaille von Montyon (Quelle: Roi.dagobert) |
Wohltuend
berührt der Verfolgung der Orden gegenüber die Nachricht, dass die Französische
Akademie den Tugendpreis Montyon [„Prix de vertu“] im Wert von 3000 Fr. einer Missionsschwester
zuerkannt hat. Es ist die beinahe siebzigjährige Schwester St. Karl aus der
Genossenschaft der Unbefleckten Empfängnis von Castres, die sich seit 1860 in
Französisch-Kongo im Dienst der Mission opfert. Mit großer Willenskraft schuf
sie, obwohl fast aller Mittel bar, ein Spital, ein Aussätzigenheim und eine
Armenapotheke. Die Zeit, welche sie von der Pflege der Schwarzen und der europäischen
Matrosen im Spital erübrigte, benutzte sie, um die ärmsten und verlassensten
unter den Eingeborenen aufzusuchen. Als ein geheimnisvolles Wesen war „die
weiße Frau“ im ganzen Land mit religiöser Scheu geachtet und geliebt.
(Aus: die
katholischen Missionen, 1904)