Marcel Lefebvre am Tag seiner Bischofsweihe im Jahr 1947 |
„Erzbischof Lefebvre war der Gründer der Kirche in Französisch-Westafrika.“ So tönte es mir heute in einem Facebook-Kommentar enthusiastisch entgegen. Es ist nicht das erste Mal, dass Marcel Lefebvre eine derartige Tat zugeschrieben wird. Als geistiger Sohn des demütigen Franz Libermann hätte er wahrscheinlich vehement widersprochen, da es in keiner Weise der Wahrheit entspricht.
Er hatte bereits 10 Amtsvorgänger als Apostolischer Vikar von Dakar (später Erzbistum), als er 1947 den Bischofsstuhl in der senegalesischen Hauptstadt bestieg. Die selige Anne-Marie Javouhey führte bereits 1822 die ersten Schwestern in den Senegal. Gegründet wurde die Mission „Guinea“, ein weites Gebiet entlang der westafrikanischen Küste von Senegal bis herunter nach Gabun, schließlich von den ersten Spiritanermissionären, die Pater Libermann in den 1840er Jahren in die afrikanische Mission entsandte. Zu ihnen gehörte auch der heiligmäßige Bischof Jean-Rémy Bessieux, der die gabunesische Mission gründete, in der Msgr. Lefebvre als junger Priester wirkte.
Und noch mehr: Es gab bereits in den 1850er Jahren einheimische Priester und Ordensfrauen im Senegal, also wohl noch vor der Geburt von Lefebvres Eltern.