Der heilige Franz Xaver, Bild von Peter Paul Rubens |
Aus dem Nachlasse P.
Gabriels S.J., welcher am 2. August 1885 in der Nähe von Sumbo am Sambesi
gestorben ist, teilt uns einer der neu angekommenen österreichischen
Missionäre, P. Czimmermann S.J., in einem Briefe aus Quilimane vom 8. März 1886
die folgenden Strophen auf den hl. Franz Xaver mit, welche sich unter den
Schriften des eifrigen Missionärs vorfanden:
Weit
im fernen, wilden Lande,
rings
umströmt vom stillen Meer,
an des
Ufers ödem Strande,
lag
einst sterbend Franz Xaver.
Nicht
in seiner Lieben Mitte,
nicht
in seiner Ahnen Haus,
einsam
in der armen Hütte
löscht
sein heilig Leben aus,
Stirbt
dahin der Gotteskrieger,
der
nicht mit des Schwertes Macht,
nein,
durch Liebe nur war Sieger,
der
durch Liebe Heil gebracht.
Liebe
führt ihn durch die Wüste,
Liebe
übers weite Meer,
bis an
Japans ferne Küste —
Seiner
Liebe war nichts schwer.
In der
Wildnis wie in Städten,
weilet, wirket Franz Xaver.
Seelen
gilt es ja zu retten —
Seinem
Eifer fällt nichts schwer.
Jesum
trägt er stets im Herzen,
in der
liebeglühnden Brust.
Alle
Leiden, alle Schmerzen,
werden
so ihm Himmelslust.
Mit Recht bemerkt P. Czimmermann zu diesen schlichten Strophen, dass sie
ein schönes Zeugnis für die Gesinnung des edlen Missionärs sind und dass sie
sich recht wohl auf seinen eigenen Seeleneifer und verlassenen Tod fern von der
Heimat am wilden Sambesistrand anwenden lassen.
(Aus: die katholischen Missionen, 1886)