Pater Joseph Fräßle S.C.J. berichtet aus seiner Mission im Kongo:
Der hochwürdigste Missionsbischof kam, um die heilige
Firmung zu erteilen. Die Christenmenge drängte sich auf allen Wegen und Arbeit
gab es grenzenlos die ganze Woche vorher.
„Können alle diese Leute auch den Katechismus?“ frug der
hohe Herr. „Hört ihr’s, meine lieben Christen, der hochwürdigste Bischof
zweifelt an eurem Wissen.“ „Was tut er? Wir wollen es ihm zeigen! Wo sind unsere
Katechisten? Wo bist du, Albert, du Leo, du, Karl?...“ So riefen alle durcheinander.
„Kommt her, Brüder, wir stellen uns den Dörfern nach auf, jedes Dorf zu seinem
Baba [Vater = Pater], und wir sagen die ganze Religion her. Der Bischof soll
hören, ob wir was wissen.“ Bald standen die Christen von achtzig Dörfern in
kurzen Abständen in den Alleen der Mission. Jung und Alt, Männer, Frauen und
Kinder schrien Katechismus, Gebete und Lieder herunter, alles, was zwischen
den Buchdeckeln stand; jedes Dorf suchte das andere zu übertönen und die Sache
schneller herunterzuschmettern. „So was habe ich noch nie erlebt“, sprach Seine
Gnaden. „Nie hätte ich das für möglich gehalten.“
(Aus: Joseph Fräßle, Meiner Urwaldneger Denken und
Handeln)
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