Tibetanischer Götze |
Für das Buch, in dem diese Zeilen stehen, erhielt P. Robert
Streit O.M.I. von Papst Pius XI. die goldene Jahresmedaille.
„Der Buddhismus, Ostasiens vielgepriesene Religion, steht im
grellsten Gegensatz zur katholischen Religion. Die katholische Religion hat auf
ihrer Missionswanderung durch die Länder die Völker zu sich emporgehoben, hat
deren religiöse und sittliche Anschauungen veredelt und deren völkische
Eigenart verchristlicht. Der Buddhismus
dagegen ist auf seiner Missionsfahrt durch Ostasien zu den tiefer stehenden Völkern
hinabgesunken, hat sich überall den vorgefundenen Volksreligionen angepasst,
hat aus ihnen minderwertige animistische Bestandteile in sich aufgenommen, ist
mehr und mehr heidnisch geworden. So beherrscht in Ceylon, der Hochburg des
Buddhismus, wilde Dämonenverehrung die breiten buddhistischen Volksmassen. In Hinterindien
verehrt die buddhistische Bevölkerung Naturerscheinungen, Berge und Flüsse, Wälder
und Bäume, ebenso wie sie verehrt die Schutzgeister der einzelnen Menschen,
Stämme, Orte und die Seelen der Verstorbenen; sie verehrt dieses Heer von
Göttern mit abstoßenden Zeremonien, Beschwörungen, Opferfesten und Maskenzügen.
Auf dieser angeblichen Zaubermacht des Buddhismus über die Verstorbenen und
über die Naturereignisse beruht seine Lebenskraft auch in China, wo er sich mit
einer Menge von Göttern, Zaubergestalten und Aberglauben aus dem Taoismus
bereichert hat. In gleicher Weise vermischte er sich mit der vorherrschenden
Dämonenverehrung in Tibet und mit den schintoistischen Orts- und
Nationalgöttern in Japan.“
(Aus: P. Robert
Streit O.M.I.: Die Weltmission der katholischen Kirche. Zahlen und Zeichen auf
Grund der Vatikan. Missionsaausstellung 1925, Verlag der Oblaten, Hünfeld,
1928)
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