Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier

Sonntag, 5. Oktober 2025

Die tschechoslowakischen Bischöfe über das Gebet für die Missionen


Bischof Pavol Jantausch bei der Grundsteinlegung des Missionshauses der Steyler Missionare in Nitra (Slowakei)

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Diese ihre Sendung erfüllt die Kirche bis heute. Ja, wir sehen mit Freude, dass die Missionen der heiligen Kirche heute einen ungeahnten Aufschwung nehmen und sich die Begeisterung der Katholiken der ganzen Welt für die Missionen in erhebender Weise kundgibt. In der ganzen katholischen Welt weht Missionsgeist, die Völker wetteifern sozusagen in dieser Tätigkeit, so dass die heilige Kirche mit den besten Hoffnungen in die Zukunft blickt. An dieser erhabenen und heiligen Arbeit müsset auch ihr, teure Gläubige, Anteil nehmen.

Unser glorreich regierender Heiliger Vater Pius XI. hat zu Beginn dieses Jahres ein herrliches Rundschreiben erlassen, in dem er alle Gläubigen zur Arbeit für die Missionen aufruft und mit prophetischer Weisheit auch Richtlinien gibt, nach welchen diese Arbeit zu verrichten ist. Der Stellvertreter Christi, der gemeinsame Vater aller Völker, erweckt, belehrt und dringt mit väterlicher Sorgfalt darauf, dass die Missionsarbeiten bestens organisiert werden und alle Gläubigen, Priester und Laien, am Missionswerke Christi teilnehmen. Wir, eure Oberhirten, welche die Vorsehung Gottes auf den Posten dieses oberhirtlichen Amtes gestellt hat, die aber mit kindlichem Gehorsam gegen den Heiligen Vater, wie auch mit dem pflichtmäßigen Eifer für das Missionswerk erfüllt sind, wünschen nichts sehnlicher, als dass alle Weisungen des päpstlichen Aufrufes aufs treueste und vollkommenste verwirklicht werden. Darum wenden wir uns an euch, teure Gläubige, und wollen, dass jeder von euch zum Apostel des Missionswerkes werde. Wir sind überzeugt, dass ihr, in welchen der lebendige Glaube und die wahre Liebe zu Christus dem Herrn und seiner heiligen Kirche wohnt, diese unsere Anordnungen mit kindlicher Ergebenheit annehmen und bereitwillig erfüllen werden.

Wie soll also eure Missionstätigkeit im Sinne der Enzyklika des Heiligen Vaters beschaffen sein?

1. Sowohl die Bekehrung von Einzelpersonen als auch jene ganzer Völker hängt in erster Linie von der Gnade Gottes ab. Die Gnade Gottes allein kann den menschlichen Verstand erleuchten und die Herzen erwärmen, auf dass sie die Lehre Jesu Christi annehmen und sich seinem süßen Joche unterwerfen. Die Gnade Gottes muss jedoch erbeten werden. So wie einst das auserwählte Volk gefleht hat: „Tauet hernieder, ihr Himmel“ (Is. 45, 8), so müssen wir beständig beten und bitten, dass der allmächtige Gott seine Barmherzigkeit über die heidnischen Völker ausgieße und die Arbeit der Missionare segne. Wir fordern euch daher auf, mit euren Gebeten für die Bekehrung der Heiden nicht aufzuhören, und ordnen darum an:

a)       Bei den gemeinsamen Gebeten und Gottesdiensten, insbesondere bei den Rosenkranzandachten, die gewöhnlich im Monat Oktober und in der Fastenzeit gehalten werden, immer am Schlusse der Andacht ein Gebet für das Gedeihen der heiligen Missionen und ein Vaterunser und ein Ave Maria mit der Bitte: „Heiliger Franziskus Xaverius, bitte für uns!“ anzuschließen,

b)      In allen katholischen Jugenderziehungsanstalten (Seminarien, Waisenhäusern, Internaten usw.) nach den Morgengebeten täglich gemeinsam ein Vaterunser und ein Ave Maria mit der Bitte: „Heiliger Franziskus Xaverius, bitte für uns!“ für das Gedeihen der Missionen zu beten und außerdem die Jugend zu öfterem Gebete für die heilige Mission aufzufordern; denn der Heilige Vater bemerkt in seiner Missionsenzyklika: „Was könnte der himmlische Vater reinen und unschuldigen Seelen abschlagen? Außerdem erweckt ein solches Vorgehen die Hoffnung in uns, dass die zarte Jugend, die von jenem Augenblicke an, wo die ersten Blüten der Liebe in ihrem Herzen zu keimen begannen, für die Erlösung der Heiden zu wirken gewohnt war, mit Gottes Hilfe die Berufung zum Apostolate erlangen kann.“
Ähnlich wie das Gebet können auch gute Werke, Werke der Buße, der Abtötung, der christlichen Liebe und Barmherzigkeit, die auf die Meinung der Missionen verrichtet werden, die Barmherzigkeit Gottes herabziehen und Gnaden gewinnen, dass die Arbeit der Missionäre von Erfolg gekrönt sei. Außer dieser geistigen Hilfe, welcher die Missionen in erster Linie bedürfen, ist das Missionswerk auf die materielle Unterstützung der Gläubigen angewiesen. Es ist unnötig, eigens daran zu erinnern, dass die Ausbildung der Missionspriester in den Missionsanstalten ihre Reisen in ferne überseeische Gegenden, die Ausstattung und Erhaltung der Missionsstationen, Schulen und Waisenhäuser große Beträge erfordern. Diese materiellen Mittel muss die christliche Welt gewähren, denn die heidnischen Völker sind größtenteils arm und erwarten die Hilfe von den Missionären. Es ist unsere Pflicht, die Missionen auch materiell zu unterstützen, und darum möge jeder auch einen Geldbeitrag für das Missionswerk opfern …

(Aus: Steyler Missionsbote, Heft 7, April 1927)

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