Ein schönes Fest wurde vor einiger Zeit in der Mission der Väter vom
Heiligen Geist in Libreville (Apostol. Vikariat Gabun) gefeiert, nämlich die
Weihe und Primiz des ersten einheimischen Priesters, des hochw. Herrn Andreas
Walker (siehe mehr hier) aus dem Stamme der Mpongwes. Zahlreiche Festgenossen
hatten sich eingefunden, zumal Mpongwes, welche stolz darauf waren, einen der Ihrigen
zur Würde des Priestertums erhoben zu sehen.
Beim Heraustreten aus dem Gotteshause wurde der Neugeweihte mit lautem
Freudengeschrei empfangen; von allen Seiten drängten sich die Schwarzen heran,
um demselben Glück zu wünschen und seinen Segen zu erbitten. Die feierliche
Primiz wurde acht Tage später großartig begangen, der Primiziant in großer
Prozession abgeholt und von seinem kleinen Schwesterchen Bataganga mit einem
schönen französischen Gedicht beglückwünscht.
Bei der Festpredigt des P. Breidel, der einen ergreifenden Rückblick
auf die letzten 50 Jahre der Mission warf, blieb kaum ein Auge trocken. An 200
Schwarze traten dann zum Kommuniontische und empfingen aus den Händen des
schwarzen Primizianten den Leib des Herrn.
Am Schluss rief der hochw. Bischof noch zwei ehrwürdige
Negergreisinnen, Emilia Mbumba und Maria Wdar, die seit 50 Jahren den
Schwestern bei Erziehung der kleinen Neger treulich zur Seite gestanden, vorn
auf den Chor und steckte jeder einen goldenen Ring an den Finger zur
Anerkennung ihrer Verdienste und ihres schönen Beispiels. Es war ein Tag des
Jubels und des Stolzes für alle Schwarzen der Gegend.
(Aus: die katholischen Missionen, 1900)