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Sonntag, 17. März 2013

Firmung vom "Gelben Himmel" - dem letzten heidnischen Indianer der alten Diözese Los Angeles


Aus El Cajon, Kalifornien, wird unter dem 5. Dezember 1919 gemeldet:
Im Sommer des Jahres 1769 landete der Franziskaner Fra Junipero Serra an der Küste des Stillen Ozeans, wo jetzt San Diego liegt. Er flehte zu Gott um die Bekehrung der Indianer jenes fremden Landes.
Heute nun empfing „Gelber Himmel“, der letzte Sprößling eines unbekannten Stammes, die heilige Firmung von der Hand des hochwürdigsten Bischofs John J. Cantwell von der Diözese Monterrey und Los Angeles (heute Erzdiözese Los Angeles, El Cajon gehört zur Diözese San Diego).

So viel man weiß, war „Gelber Himmel“, der über 130 Jahre alt sein soll, der letzte heidnische Indianer in der Diözese, die jetzt das Gebiet der alten Mission einschließt.
Vor zwei Jahren empfing er die heilige Taufe, und es fand sich dann, dass der Indianer, dem Bekleidung bis dahin eine unbekannte Sache war, auch eine Sprache redete, die selbst den Indianern des Südwestens verloren gegangen ist.
Ein Indianer der Mission wurde beauftragt, dieselbe vom „Gelben Himmel“ zu erlernen, und nach einem Jahr war er derselben Meister geworden. Dann wechselten sie die Rollen, und der Schüler begann den Unterricht im Katechismus und der Geschichte unseres lieben Heilands. 


Damit verging wieder ein Jahr, und dann verlangte „Gelber Himmel“, gefirmt zu werden. Bischof Cantwell, dem man die Bitte vortrug, ging auf den Wunsch des ehrwürdigen Greises ein und machte sich auf den Weg über die Berge, die Spuren verfolgend, die Fra Junipero und andere Glaubensboten aus der goldenen Zeit der Missionen Kaliforniens zuerst betraten. 


Die Kunde von der Ankunft des Oberhirten verbreitete sich im ganzen Südwesten, und die Indianer strömten von allen Seiten nach El Cajon; da erneuerten sich die Szenen der alten Missionstage: Lagerfeuer flammten auf; des Nachts erleuchteten Feuersignale die Gipfel der Berge. 

Endlich war der große Tag angebrochen, und die alte Missionskirche war gedrängt voll von den Nachkommen jener, die die erste heilige Kommunion von der Hand des Fra Junipero empfangen hatten.
„Gelber Himmel“, der bei dieser feierlichen Gelegenheit mit einem Überrock bekleidet war und den ersten Hut, den er je besessen, in der Hand hielt, kniete freudestrahlend auf den Stufen des Altars, wo das Sakrament des Heiligen Geistes den hochbetagten Greis zum Streiter Christi weihte.

Schwester Elisabeth Wasmann,
von den Damen des heiligsten Herzens Jesu

(Aus: die katholischen Missionen, 1920)

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