Erzbischof Paul Yamaguchi von Nagasaki |
Die japanische Besatzung der katholischen Missionsgebiete
war sowohl im Ersten als auch im Zweiten Weltkrieg ein großes Kreuz. Nicht nur
durch das Kriegstreiben und die allgemeine Not, sondern auch wegen des
Unverständnisses und der zum Teil offenen Feindseligkeit der heidnischen
Besatzungsmacht.
Davon war auch die Steyler Mission in Indonesien betroffen, als
die Japaner am 13. Mai 1942 auf Flores landeten. Am 15. Juli wurden 70 Patres,
14 Brüder und 29 Schwestern nach Celebes abtransportiert und im Lager Paré-Paré
interniert. Von diesen Missionaren starben 32. Nur 10 Priester waren noch für
die 300.000 Katholiken der Insel übriggeblieben.
Durch Gottes Vorsehung kamen der Bischof von Nagasaki, Msgr.
Paul Aijirō Yamaguchi, mit zwei seiner Priester sowie der Apostolische
Administrator von Hiroshima, Msgr. Aloysius Ogihara S.J., auf die Insel, um der
hartgeprüften Mission beizustehen. Bischof Yamaguchi konnte der drohenden Verschleppung
weiterer Priester Einhalt gebieten. Die Zwei japanischen Bischöfe und die
beiden Priester halfen nach Kräften in der Seelsorge mit. Auf jeden kamen etwa
20.000 Katholiken.
Auf Initiative von Msgr. Yamaguchi weihte der Apostolische
Vikar Msgr. Heinrich Leven S.V.D. im September 1945 alle Theologiestudenten
seines Seminars, um dem großen Priestermangel zu steuern. Nachdem der größte
Notstand überwunden war, kehrten die Neupriester im Frühjahr 1946 ins Seminar
zurück, um ihre Studien zu vollenden.
Ein wirklich schönes Beispiel für die Nächstenliebe des
japanischen Klerus gegenüber ihren Glaubensbrüdern in Not.
(Quelle: Die Weltmission der katholischen Kirche, Nr. 1/2 1951,
Nr. 3/4 1952)
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