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Sonntag, 6. Februar 2022

Zum Fest: die ersten drei Jesuitenmärtyrer Japans

Martyrium der ersten Jesuiten in Japan, Empore der Jesuitenkirche Heilig-Kreuz in Landsberg am Lech


Der heilige Franz Xaver hat nirgendwo bei seiner Predigt des Evangeliums mehr Widerstand gefunden als in Japan. Während seine Bekehrungen in Indien nach Hunderttausenden zählen, hat er trotz großen Eifers und noch größerer Wunder dort nur einige Tausend getauft. Der Stolz und die Festigkeit des japanischen Volkscharakters widersetzte sich dem demütigen Kreuze Christi, aber wenn er sich einmal dem Glauben erschlossen hatte, bewahrte er ihn auch mit heldenhafter Standhaftigkeit. Die glorreiche Geschichte der japanischen Verfolgungen ist der beste Beweis, wie die Gnade Christi die natürlichen Vorzüge dieses hochbegabten Volkes veredelt hatte.

Unter den mehr als 150 Söhnen, die in Japan ihr Leben für den Glauben hingaben, verehrt die Gesellschaft Jesu am 5. Februar drei eingeborene Japaner als Heilige. Zwei von ihnen, Paul Miki und Johannes von Goto, standen in der Vorbereitung aufs Priestertum; Jakob Chisai war Laienbruder. Sie waren mit unter den ersten Opfern, als im Jahre 1596 die Verfolgung begann. Nachdem man ihnen in Meako das linke Ohr abgeschnitten hatte, setzte man sie auf einen Karren und zog mit ihnen, mitten im Winter, zum abschreckenden Beispiel für alle im ganzen Land herum. Der Erfolg dieser Maßregel war, dass viele sich bekehrten. Auf die Vorwürfe der Bonzen machte daher der Kaiser dem Umherziehen ein Ende und ließ die drei Jesuiten in Nagasaki ans Kreuz schlagen. Der Vater des Johannes war unter den Zuschauern, von Stolz und heiliger Freude erfüllt. Paul predigte noch vom Kreuze herab dem Volke, bis die Henker hinzutraten und jedem zwei Lanzen kreuzweise durch die Brust stießen.

Unter großem Jubel der Kirche wurden die drei Blutzeugen zugleich mit zahlreichen anderen japanischen Märtyrern im Jahre 1862 als die Erstlingsopfer der Verfolgung heiliggesprochen. Mögen sie, wie sie die Reihe der Blutzeugen eröffnet haben, so durch ihre Fürbitte dem Glauben im fernen Inselreiche die Wege bereiten!

(Aus: Jesuiten-Kalender für das Jubeljahr 1914)

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